Die EWE Baskets Oldenburg haben zum Abschluss der Gruppe A beim easyCredit BBL Final-Turnier 2020 ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Mit einer großartigen Teamleistung besiegten die Oldenburger den Deutschen Meister FC Bayern München Basketball mit 89:81 und sicherten sich den zweiten Tabellenplatz. Im 1. Viertelfinale ist die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic am Donnerstag (20.30 Uhr) gefordert. Der Gegner entscheidet sich Montag am letzten Spieltag der Gruppe B.
Es war ein Statement an Energie und Geschlossenheit, das die EWE Baskets auch als Reaktion auf die Begegnung gegen Crailsheim zeigten. Über 40 Minuten stimmten Einsatz, Fokus, Unterstützung von der Bank und Zusammenhalt in der Mannschaft, die sich auch von neun Punkten Rückstand im dritten Viertel nicht aufhalten ließ und die beste Vorstellung des Turniers zeigte.
Die Oldenburger hielten Bayern in der zweiten Halbzeit bei 37 Punkten, hielten in der Offensive über fast die gesamte Partie ihren Rhythmus. Mit großem Einsatz erzwang die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic 16 Ballverluste des Titelverteidigers, sicherte sich zudem die Überlegenheit im Rebounding und zudem gleich 15 offensive Bretter.
Geschlossen zeigten sich die Oldenburger auch im Scoring. Nathan Boothe (17) erzielte die meisten Punkte, doch besonders Robin Amaize (15) und Ian Hummer (12 Punkte, sechs Rebounds) wurden für ihre Mannschaft zu X-Faktoren. Rasid Mahalbasic zeigte seine bekannte Vielseitigkeit (11 Punkte, acht Rebounds, sechs Assists), Braydon Hobbs (12) punktete ebenfalls zweistellig.
Die EWE Baskets mussten auf den angeschlagenen Philipp Schwethelm verzichten, dem im letzten Spiel ein Gegenspieler auf den Arm gefallen war. Zudem kehrte Ian Hummer für Armani Moore in das Team zurück. Beide Mannschaften zeigten sich von Beginn an aggressiv, mit viel Rhythmus und treffsicher aus der Distanz, Oldenburg aber brachte direkt Rasid Mahalbasic in die Begegnung, der sechs der ersten neun Punkte erzielte (9:8). Bei 63 Prozent lag die Dreierquote der Münchener nach 10 Minuten, die so knapp führten (28:26).
Die EWE Baskets aber bewegten weiter stark den Ball, so fand Mahalbasic Amaize per Durchstecker (30:30), im Anschluss traf Boothe im Fastbreak aus der Distanz. Deutlich wurde zu diesem Zeitpunkt auch der Oldenburger Vorteil im Rebounding, die sich mit zweiten Chancen im Spiel hielten. Auf der Gegenseite überragte Lucic, zudem kamen die Bayern in dieser Phase zu einfachen Abschlüssen am Brett (71 Prozent in der ersten Halbzeit.) Ein Dreier von Tadda und ein weiterer Treffer von Mahalbasic am Brett sorgten für ein enges Spiel zur Halbzeit (42:44).
Zu Beginn der 2. Halbzeit folgte die schwächste Oldenburger Phase. München spielte noch physischer in der Defensive, die EWE Baskets mussten sich sortieren und zwei Dreier von Koponen und Zipser sorgten für den höchsten Rückstand (47:56) im Spiel. Die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic aber stemmte sich mit großer Unterstützung von der Bank gegen die Niederlage. Robin Amaize verwandelt trotz eines Fouls, Boothe verwandelte aus der Distanz und die Partie war wieder offen. Bayern wirkte nun nervös, Oldenburg teilweise wie im Rausch. Tyler Larson machte in Offensive und Defensive Druck, Ian Hummer sorgte per Tip-in mit Viertelende für die Führung (62:61).
Die breite Brust der EWE Baskets war nun in jeder Aktion spürbar. Zunächst bediente Hummer mit viel Übersicht den offenen Amaize für den Dreier, dann spielten Boothe und Mahalbasic mustergültig Give and Go, so dass Boothe per Dunk vollenden konnte. Auf Oldenburger Seite ging nun alles, Hobbs fand Mahalbasic für den Dreier, verwandelte Momente später selbst aus der Distanz und die Oldenburger führten erstmals zweistellig (76:66). Bis auf 14 Punkte wuchs der Vorsprung, bevor die Bayern einen letzten Versuch zum Comeback starteten. Der Vorsprung schrumpfte noch einmal auf fünf Punkte, doch die mental stärkere Mannschaft blieben die EWE Baskets. Larson fand gegen viel Druck den völlig offenen Hummer für den Dreier aus der Ecke (87:79), die Entscheidung der Partie.