Die EWE Baskets Oldenburg stehen vorzeitig im Viertelfinale des easyCredit BBL Final-Turniers 2020. Gegen die aufopferungsvoll kämpfenden HAKRO Merlins Crailsheim mussten die Oldenburger beim 85:83-Erfolg allerdings bis in die letzten Sekunden zittern. Am Sonntag (19.00 Uhr) geht es gegen den FC Bayern München nun um den zweiten Platz in der Gruppe A.
Gegen einen angeschlagenen Gegner ist die mentale Bereitschaft vielleicht der wichtigste Aspekt, diese Erfahrung mussten die EWE Baskets am Freitagabend in München machen. Während den Crailsheimern anzumerken war, dass die Mannschaft ohne Druck und frei agieren konnte, fehlte den Oldenburgern die letzte Konsequenz. So erlaubte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic eine bis in die Schlussphase offene Begegnung. In den finalen Aktionen des Spiels war es dann erfahrenen Spielern wie Karsten Tadda, Rickey Paulding und Rasid Mahalbasic zu verdanken, dass der Sieg und damit auch der sichere dritte Platz in Gruppe A verteidigt werden konnte.
Die Oldenburger erlaubten Crailsheim 70 Prozent Wurfquote aus Nah- und Mitteldistanz und 41 Prozent Dreierquote, konnten dies aber dank 40:30 Rebounds (16 Offensivrebounds) und 15 Ballverlusten des Gegners kompensieren. Stark spielte einmal mehr das Duo Rasid Mahalbasic (19 Punkte, 10 Rebounds) und Nathan Boothe (16 Punkte, 6 Rebounds), zudem punkteten Rickey Paulding (11) und Tyler Larson (10) zweistellig.
Bei den EWE Baskets Oldenburg kehrte Armani Moore für Ian Hummer zurück in den Kader, den Head Coach Mladen Drijencic ab Spielbeginn in voller Tiefe nutzte und schon in der ersten Halbzeit alle Spieler zum Einsatz brachte. Rickey Paulding setzte mit einem krachenden Dunking das erste Zeichen und erhöhte kurze Zeit später aus der Distanz auf 7:2. Die Oldenburger aber gingen den anfänglich hohen Rhythmus in der Defensive, der fünf frühe Ballverluste erzwang, nicht weiter. Weil auch nicht alle Abläufe in der Offensive fehlerfrei funktionierten, blieben die Merlins so bis zum Ende des ersten Viertels in Schlagdistanz.
Dies lag auch an David Brembly, der früh im zweiten Viertel bei 11 Punkten stand. Zwei Dreier von Robin Amaize und ein starker Hook-Shot von Rasid Mahalbasic aber deuteten an, dass die EWE Baskets mit voller Konzentration dominieren konnten. Zwei starke Aktionen von Nathan Boothe brachten einen zweistelligen Vorsprung (39:29), zur Halbzeit waren die Oldenburger sechs Zähler vorne (44:38).
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wuchs der Vorsprung wieder auf zehn Punkte, die mangelnde Konsequenz der EWE Baskets aber verlieh den Merlins immer größeres Selbstvertrauen. Maurice Stuckey verwandelte drei Mal aus der Distanz, auch Sebastian Herrera wurde stärker und sorgte aus der Distanz für die erste Führung des Underdogs.Besonders auf den Weg zum Korb konnten die Oldenburger ihren Gegner kaum noch stoppen, verloren auch in der Offensive phasenweise ihr Konzept und mussten deshalb bis in die Crunchtime um jeden Punkt kämpfen. Fünf Minuten vor dem Ende führten die Merlins nach einem Korbleger des starken Kovacevic mit 71:69 und durften langsam an die Sensation glauben.
Die EWE Baskets suchten nun immer Rasid Mahalbasic und die erfahrenen Spieler im Team. Der Österreicher fand so aus dem Post heraus den freien Tadda in der Ecke für den Dreier (77:75), das Crailsheimer Selbstvertrauen zeigte aber die prompte Antwort von Bleck aus der Distanz. Wie so oft konnten sich die Oldenburger dann auf ihren Kapitän verlassen, 49 Sekunden vor dem Ende traf Paulding aus der Distanz . Der Konter folgte 21 Sekunden vor Schluss durch Maurice Stuckey. Für die Entscheidung sorgte dann Karsten Tadda, der aus einem Einwurf-Play zum offenen Korbleger kam und auf der Gegenseite mit einer starken Defensivaktion den Ballgewinn ermöglichte. Braydon Hobbs verwandelte im Anschluss einen Freiwurf, vergab den zweiten Versuch absichtlich und nahm den Merlins so die Möglichkeit auf einen letzten Abschluss.