Die EWE Baskets Oldenburg sind mit einer Niederlage in das easyCredit BBL Final-Turnier 2020 gestartet. Gegen ratiopharm ulm, die am ersten Spieltag schon den Gastgeber Bayern München besiegt hatten, verloren die Oldenburger verdient mit 66:85. Bereits am Mittwoch (16.30 Uhr) trifft die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic in der 2. Partie auf die BG Göttingen.
Rhythmus und Selbstvertrauen sind entscheidende Faktoren im Basketball – diesen Eindruck durften die Beobachter am Montagabend gewinnen. Während die Ulmer mit dem Selbstvertrauen aus dem Sieg gegen München befreit aufspielten, den Ball hervorragend bewegten und sich auf viele Optionen im Spiel verlassen konnten, fehlte den EWE Baskets noch sichtlich der Rhythmus. Viele Aktionen wirkten nach drei Monaten ohne Pflichtspiel noch nicht wieder flüssig, das Teamspiel wurde bei nur 12 Assists, aber insgesamt 15 Ballverlusten noch nicht gefunden. So verwandelten die Oldenburger insgesamt unter 40 Prozent ihrer Versuche aus dem Feld und trafen nur 26 Prozent aus der Distanz. Zudem kam die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic nur zu 24 Punkten in der Zone, Ulm erzielte hier 36 Zähler.
Besonders von den Guard-Positionen strahlten die Oldenburger wenig Gefahr aus, konnten sich im direkten Duell selten durchsetzen, auch Kapitän Rickey Paulding hatte seinen Wurf noch nicht gefunden. Zum absoluten Lichtblick wurde Nathan Boothe, der bei seinem Comeback nach sieben Monaten Verletzungspause mit 19 Punkten zum Topscorer seines Teams wurde. Rasid Mahalbasic erzielte 17 Punkte und sieben Rebounds, kam aber nicht wie gewöhnlich dazu, seine Mitspieler einzusetzen.
Head Coach Mladen Drijencic, der auf den mit muskulären Problemen angeschlagen fehlenden Filip Stanic verzichten musste, vertraute der bekannten Starting Five, Ulm aber nutzte schnell den Vorteil schon mit dem Rhythmus aus der ersten Partie zu starten. Auf Oldenburger Seite war es Karsten Tadda, der versuchte mit Energie zum Korb zu kommen und zum 9:9 ausglich. In der Folge feierte Nathan Boothe sein Comeback und spielte, als hätte es die sieben Monate Pause nicht gegeben. Die EWE Baskets gaben den Ball immer wieder in den Post und der Forward erzielte acht Punkte in nur sechs Minuten. Beim Stand von 17:19 nach zehn Minuten hatten die Oldenburger allerdings noch keinen Dreier verwandelt und schon einige leichte Chancen verpasst.
Den ersten Dreier der EWE Baskets verwandelte dann ebenfalls Boothe, Rasid Mahalbasic legte mit einem Distanzwurf über das Brett nach (23:28). Der Österreicher war es auch, der die nächsten Minuten dominierte, ausglich (32:32) und die Partie in die Oldenburger Richtung zu wenden schien. Ulm aber zog in der Defensive an, hatte mit einem Dreier von Obst die Antwort, profitierte von Ballverlusten der EWE Baskets und ging mit einer Führung in die Halbzeit (35:42).
Nach dem Wiederbeginn folgten die besten Oldenburger Sequenzen, die zwei Mal von Boothe aus der Distanz zur Führung vollendet wurden (43:42). An diesem Abend aber setzte Ulm über die Distanzschützen die perfekten Nadelstiche und Harvey traf zur Führung. Bei den EWE Baskets bei denen in der Folge Boothe mit einer Platzwunde zwischenzeitlich das Parkett verlassen musste, zeigten sich die fehlenden Scoringoptionen immer deutlicher, auf der Gegenseite führte die starke Ballbewegung zu freien Dreiern für die Ulmer. Klepeisz und Günther bestraften dies und der Rückstand war zweistellig (50:62).
Den Oldenburgern gelang es nicht mehr, sich noch einmal aufzubäumen, im Gegensatz dazu spielte Ulm sich teilweise in einen Rausch und muss nun auch zu den Favoriten auf den Titel gezählt werden. Die EWE Baskets haben bereits am Dienstag (16.30 Uhr) die Gelegenheit, gegen die BG Göttingen den ersten Sieg einzufahren.