Eine starke europäische Saison endete für die EWE Baskets Oldenburg am Dienstagabend mit einer Enttäuschung. Vor der neuen Club-Rekordkulisse im europäischen Wettbewerb von 5.750 Zuschauern unterlagen die Oldenburger dem griechischen Vizemeister Promitheas Patras mit 72:97 und verpassten den erstmaligen Einzug ins Viertelfinale des 7Days EuroCup.
Die Hoffnungen, vor der ausverkauften Großen EWE Arena einen weiteren europäischen Festtag zu erleben, erfüllten sich für die EWE Baskets und ihre Fans nicht. Bereits in der ersten Halbzeit wurde deutlich, dass die Oldenburger ihre verletzungsbedingten körperlichen Nachteile besonders auf den großen Positionen nicht würden kompensieren können. Der Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic fehlten mit Nathan Boothe, Justin Sears und Jacob Hollatz verletzungsbedingt drei Akteure, dazu waren die Neuzugänge Filip Stanic und Ian Hummer im EuroCup nicht spielberechtigt. Zudem konnte kurzfristig auch Armani Moore nicht auf dem Parkett stehen. Ausfälle, die von den Gastgebern nur mit enormer Energie und mit einer herausragenden Tagesform zu kompensieren gewesen wären, beides gelang den Oldenburgern aber nicht.
Patras dominierte über die gesamte Begegnung auf den großen Positionen, traf 66 Prozent der Versuche aus Nah- und Mitteldistanz und erwiese sich auch im Rebounding als klar überlegen (24:41). Die Oldenburger Versuche, die Nachteile am Brett aufzufangen, öffneten zudem Raum für die Dreierschützen der Gäste, die bis weit in das letzte Viertel traumwandlerisch sicher verwandelten, selbst am Ende noch 46 Prozent Wurfquote von der Dreierlinie erreichten und insgesamt 29 Assists spielten.
Auf Seiten der EWE Baskets wurde Rasid Mahalbasic mit 16 Punkten zum Topscorer. Tyler Larson erreichte 12 Zähler, Braydon Hobbs (10) und Marcel Keßen (10 Punkte, sieben Rebounds) punkteten ebenfalls zweistellig.
Die Gäste aus Griechenland hatten direkt ihren Rhythmus gefunden, Agravanis traf aus der Distanz zum 0:6. Auf der Gegenseite schien Braydon Hobbs die Oldenburger mit einem Dreier im Fastbreak in die Partie zu bringen (5:6), Patras aber begann schnell, die durch die Personalsituation bedingten körperlichen Vorteile clever auszuspielen und hatte zudem von Beginn die Treffsicherheit aus der Distanz gefunden. Als Kaselakis, der eine überragende erste Halbzeit spielte, zum 14:25 traf, war der Rückstand erstmals zweistellig.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste über 70 Prozent aus Nah- und Mitteldistanz und fast 60 Prozent von der Dreierlinie getroffen, bestraften die Notwendigkeit, gegen die körperlich stärkeren Gegenspieler unter dem Kopf zu helfen, gnadenlos. Kaselakis hielt so auch Mitte des zweiten Viertels den Abstand zweistellig (26:37). Auf Oldenburger Seite war es vor allem Rasid Mahalbasic, der sich immer wieder durchsetzen konnte. Der Österreicher erzielte bereits 16 Punkte bis zur Halbzeit und brachte die EWE Baskets mit einem Dreipunktspiel auf 32:39 heran. Auf der Gegenseite aber trafen die Gäste erneut zwei schwere Dreier und nahmen so die Energie aus dem Spiel (34:49). Zur Halbzeit schien die Chance auf das Viertelfinale in weite Ferne gerückt (38:56).
Mit Beginn der zweiten Halbzeit flackerte die Oldenburger Hoffnung auf ein Comeback nur kurz auf. Rickey Paulding traf per Dreipunktspiel und Robin Amaize verkürzte gar auf 42:53, die Gäste aber fanden schnell zurück zu ihrer Konzentration. Spätestens als Mavrokefalidis aus der Distanz zum 43:61 verwandelte, hatte Patras wieder alles im Griff. Für die EWE Baskets sorgten nun vor allem Einzelaktionen von Tyler Larson für Erfolgserlebnisse, die Griechen bewegten den Ball hingegen mit immer größerem Selbstvertrauen, dominierten im Pick&Roll und erspielten sich immer wieder offene Distanzwürfe, die zunächst Hall und dann Fieler verwandelten (53:76).
Früh im letzten Abschnitt wurde dann bei 22 Punkten Rückstand deutlich, dass die EWE Baskets ihren Gästen an diesem Tag nicht mehr gefährlich werden würden. Beide Head Coaches begannen die Spielzeit zu verteilen, die Akteure wie Marcel Keßen oder Robin Amaize zu vereinzelten starken Aktionen nutzten, die europäische Saison der EWE Baskets aber endete im Top 16.