Am Dienstag (20 Uhr) können die EWE Baskets Oldenburg mit dem Einzug in das Viertelfinale des 7DAYS EuroCup den größten Erfolg ihrer Club-Geschichte im europäischen Wettbewerb perfekt machen. Dafür benötigen die Oldenburger in der dann vermutlich ausverkauften Großen EWE Arena zwingend einen Erfolg über den griechischen Vizemeister Promitheas Patras, müssen aber mit großer Wahrscheinlichkeit auch einen Blick auf den Ausgang der anderen Begegnung der Gruppe F zwischen Brescia und Venedig werfen.
Enorme Spannung liegt über dem letzten Spieltag des Top 16, in den Venedig und Patras mit jeweils drei Siegen gehen. Die EWE Baskets und Brescia (jeweils zwei Siege) haben ihr Schicksal aber mit Partien vor den eigenen Fans zumindest teilweise noch in der eigenen Hand. Alle vier Mannschaften der Gruppe haben noch Chancen auf das Weiterkommen, für die EWE Baskets gibt es dabei drei Szenarien:
1. Siegen die Gastgeber mit mindestens 17 Punkten Vorsprung gegen Patras, wäre mindestens der zweite Platz sicher, da der direkte Vergleich gegen Patras gewonnen wäre und auch die Korbdifferenz in einem möglichen Vierervergleich definitiv besser wäre, als die von Patras und Venedig.
2. Siegt Venedig gegen Brescia, würde bei einem Oldenburger Sieg der direkte Vergleich gegen Patras über das Weiterkommen entscheiden. Um diesen erfolgreich zu gestalten, müssten die EWE Baskets mit 12 Punkten Vorsprung siegen (Hinspiel 70:81).
3. Gewinnt Brescia gegen Venedig und Oldenburg mit weniger als 17 Zählern Vorsprung gegen Patras, darf der Erfolg der Italiener nicht mehr als 13 Punkte höher ausfallen als der Sieg der EWE Baskets.
Die Gastgeber werden ihrer starken europäischen Saison eine weitere Glanzleistung hinzufügen müssen, gehen die Oldenburger doch schließlich neben der äußerst kurzen Regenerationsphase von gerade einmal 48 Stunden auch mit einem deutlichen personellen Handicap in die Begegnung. Mit Nathan Boothe, Justin Sears und Jacob Hollatz werden mindestens drei Akteure definitiv verletzungsbedingt fehlen, die nachverpflichteten Ian Hummer und Filip Stanic sind im EuroCup nicht einsatzberechtigt.
Auf ihre Fans können sich die Oldenburger hingegen wieder einmal zu mehr als hundert Prozent verlassen. Für die Begegnung gegen Patras sind unter www.ewe-baskets.de/tickets noch Tickets erhältlich, die EWE Baskets rechnen allerdings am Dienstag mit 5.750 Zuschauern. Da Stehplätze im EuroCup nicht in den Verkauf gehen dürfen, wäre die Große EWE Arena somit ausverkauft.
Rein sportlich dürfte über den Erfolg entscheiden, welche Mannschaft das eigene Spielkonzept durchsetzen kann und das Tempo des Spiels bestimmt. Während die EWE Baskets mit 91,6 Punkten im Schnitt vor den eigenen Fans die beste Offensive im EuroCup stellen, definiert sich Patras über die Defensive. Die Griechen senkten den gegnerischen Punkteschnitt im Top 16 auf 62,2 Zähler, keine Mannschaft erzielte gegen Patras mehr als 70 Punkte.
Die eigene Offensive in den Rhythmus bringen und die Rebounds zu kontrollieren, dürften zwei Schlüssel zum Erfolg für die Gastgeber sein, schließlich ist die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic unter den besten 16 Teams des EuroCup das zweitschwächste Reboundingteam (30,5 im Schnitt) und hat nun gerade auf den großen Positionen Verletzungssorgen.
Individuell gilt es drei der entscheidenden Figuren aus dem Hinspiel aus dem Spiel zu nehmen: Chris Babb hatte in 40 Minuten Spielzeit 16 Punkte und fünf Assists aufgelegt. Dazu dominierten Dimitris Agravanis (12 Punkte und sieben Rebounds) und Loukas Mavrokefalidis (19 Punkte, sechs Rebounds) unter dem Korb.
Hoffen werden die Oldenburger auf die nächste Gala ihres Centers Rasid Mahalbasic, der im Top 16 wie kaum ein Spieler zuvor dominiert. Der Österreicher erreicht 19,2 Punkte (1.), 8,6 Rebounds (1.) und 5,6 Assists (3.) im Schnitt, ist mit einem PIR von 26,2 auf dem Weg eine neue Bestmarke für das Top 16 im EuroCup aufzustellen.