Es ist eine Premiere, die am Samstag im EWE Forum Alte Fleiwa stattfindet. Die besten deutschen NBA 2K-Teams treffen sich zum ersten Offline-Event der BBL- und ProA-Clubs in Oldenburg. Wir haben uns im Vorfeld mit Lena Karch (Mitarbeiterin Konzernkommunikation und Marke EWE Baskets), Daniel Pleines (Leiter Marketing EWE Baskets) und Timo Kersten (Projektleiter eSports EWE Baskets) über die Entwicklung im eSport ausgetauscht.
Warum engagiert die EWE sich (so stark) im eSport und hier dann auch bei den EWE Baskets?
Lena Karch (Mitarbeiterin Konzernkommunikation und Marke EWE): Gaming gehört zum Alltag der jungen Generation. Im eSport geht es um professionelles, leistungsorientiertes Computerspielen, das ein großes Publikum begeistert. Unser Engagement im eSport ist eine tolle Gelegenheit, eine junge und digitale Zielgruppe zu erreichen. Wir freuen uns, gemeinsam mit den EWE Baskets das Thema voranzutreiben.
Wie sieht das auf Seiten der EWE Baskets aus?
Pleines (Leiter Marketing EWE Baskets): Wir wollen die junge Generation noch besser mitnehmen. Die Generation Z investiert einen großen Anteil der Zeit in digitale Themen, in Social Media, in Games, die erreichen wir nicht durch klassische Methoden, sondern müssen diese potenziellen Fans abholen. Ich erlebe zudem in den Kontakten mit Sponsoren oder auf Messen, wie enorm das Potenzial eingeschätzt wird und welchen Raum der eSport schon jetzt einnimmt. Es geht für uns darum, dass der eSport einen Teil dazu beiträgt, diese Generation an unseren Club heranzuführen.
Warum sind Offline-Events für die Entwicklung im eSport von besonderer Bedeutung?
Karch: Offline-Veranstaltungen haben für uns einen großen Mehrwert: Wir lernen das eSport-Publikum direkt kennen. Wir hoffen, dadurch nicht nur Personen zu erreichen, die sich heute schon für eSport interessieren, sondern auch solche, die neugierig auf das Thema sind und sich einen ersten Eindruck verschaffen wollen. Die eSport-Community ist primär online unterwegs. Game-Live-Streams werden von Fans aus der ganzen Welt verfolgt. Mit Live-Veranstaltungen erreichen wir die für die EWE relevante regionale Zielgruppe.
Pleines: Es ist gut, wenn wir die Fans mit den Spielen der EWE Baskets eSports online erreichen, am Samstag werden aber Aspekte wie Emotionen und Leidenschaft für den Sport unmittelbar erlebbar. Der Teamgedanke, der im Basketball grundsätzlich und auch bei NBA 2K sehr ausgeprägt ist, wird mit den fünf Spielern pro Team dann auch deutlich sichtbar. Diese Events machen die Verbindung zwischen den EWE Baskets, die wir in der Großen EWE Arena sehen und den EWE Baskets eSports deutlich.
Am Samstag findet im EWE Forum Alte Fleiwa der EWE Baskets eCup 2020 powered by EWE statt. Was ist das Besondere an dieser Veranstaltung?
Karch: Der eCup bringt die besten NBA 2K-Teams Deutschlands zusammen. Das ist eine Premiere. Ein professionelles Ligasystem gibt es für die Basketball-Simulation hierzulande bisher nicht. Beim eCup können die Mannschaften zum ersten Mal live vor Ort in einem Turnier gegeneinander antreten und sich messen. Es ist eine öffentliche Veranstaltung, die Interessierte zusammenbringt und ihnen die Gelegenheit bietet, sich kennenzulernen und auszutauschen. Zusammen mit den EWE Baskets möchten wir mit dem eCup dazu beitragen, Gaming und vor allem eSport in der Region zu fördern.
Timo Kersten (Projektleiter eSports, EWE Baskets): „Alle bei NBA 2k20 aktiven Teams, die an BBL- und ProA-Clubs angeschlossen sind, treffen sich zu einem Offline-Event. Diese Konstellation ist ein Novum. Es hat schon Zusammenkünfte für einzelne Partien gegeben, mit dem Turnier über einen ganzen Tag wird aber der nächste Schritt für NBA 2K Deutschland gemacht. Den Leuchtturm, den wir mit den EWE Baskets in der BBL gesetzt haben, jetzt auch als 1. Event hier in Oldenburg auf das virtuelle Parkett setzen zu können, freut uns sehr!
Wie sehen die Planungen und Erwartungen für den Samstag aus?
Kersten: „Uns ist klar, dass diese Veranstaltung auch ein Novum für die Menschen in der Region ist und wir die Fans begeistern müssen. Das Turnier muss von großartigem Basketball auf dem virtuellen Parkett geprägt sein, von Emotionen, von leidenschaftlichen Spielern, von Spannung und Action, die man sonst in der Großen EWE Arena erlebt. Es wird ein Turnier der professionellen Teams im Modus 5 vs. 5 geben, aber für die Spieler, die nicht auf professionellem Niveau spielen, auch die Möglichkeit, sich in einem „One-on-One-Turnier zu beweisen.
Wie bedeutend ist das Engagement der Partner und Sponsoren für uns?
Pleines: Das gesamte Projekt EWE Baskets eSports ist nur mit unserem Hauptsponsor EWE denkbar. Wir haben da einen sehr innovativen Partner, der Visionen vorantreibt und Projekte langfristig bewertet. Für uns wäre der Weg in diesen neuen Sektor ohne die EWE nicht möglich gewesen. Dazu haben wir mit Schmidt & Berner, der Versicherungsagentur Marinesse und Eismann Haustechnik drei weitere Partner an Bord, die uns mit großem Enthusiasmus unterstützen.
Wenn wir den Blick noch einmal zurückgehen lassen: Wir haben vor ungefähr 1 ½ Jahren mit den EWE Baskets eSports begonnen, schauen wir doch noch einmal zurück...
Kersten: Wir wollten Teil der Szene im eSport werden und uns dort etablieren. Das ist gerade mit der in Deutschland eher noch kleinen Simulation NBA 2K gar nicht so einfach. Zu Beginn haben wir viel Unterstützung von den FRAPORT SKYLINERS erhalten, die schon über viele Kontakte verfügten.
Welche Lehren habt ihr in der Teamzusammenstellung in der Zeit gezogen?
Kersten: Spielerische Fähigkeiten sind wichtig, die Teamchemie und die Kommunikation sind aber die entscheidenden Faktoren. Im Vergleich zu den Spielen in der BBL fehlt die Körpersprache, Gestik, Mimik, die Spieler haben nur die Worte und die Stimmfarbe, um sich zu verstehen und innerhalb kürzester Zeit taktische Änderungen abzusprechen, Anweisungen zu geben usw. – es muss ein blindes Verständnis herrschen. Diese Prozesse, wer da mit wem harmoniert, haben eine wichtige Rolle gespielt. Auf diesem Weg haben wir auch festgestellt, dass der Weg, nur Spieler aus der Region im Team zu haben, auf diesem hohen Level nicht funktioniert. Wir haben immer noch einen Oldenburger im Team, aber haben zum Beispiel auch einen Österreicher in der Mannschaft, der zufälligerweise wie Rasid Mahalbasic auch als Center spielt.
Was ist neben der Kommunikation wichtig, um ein Spieler bei uns zu sein und welcher Aufwand ist damit verbunden?
Kersten: Ich glaube bei den benötigten Fähigkeiten ist der Unterschied zum Basketball an sich nicht groß. Der Spieler muss intensiv und mit vielen Wiederholungen an seinen technischen Fähigkeiten und seinem Wurf arbeiten, so wie es die Spieler bei den EWE Baskets auch machen. Dazu muss man sein Spielverständnis mit den Kollegen entwickeln, aber auch verstehen, welche Bewegungen auf dem hohen Level funktionieren oder welche Aktionen zum Beispiel eher zu einem Ballverlust führen. Außerdem muss man eine enorme Auffassungsgabe besitzen, vielleicht sogar noch mehr als im realen Basketball, weil wir die Auszeiten in dem Sinne nicht haben. Bei uns müssen alle Veränderungen direkt im Spiel umgesetzt werden.
Unsere Spieler absolvieren drei Teameinheiten pro Woche, die mindestens zwei Stunden dauern, haben dazu noch Spiele und müssen individuell trainieren. Bei der individuellen Arbeit geht es vor allem darum, die Stärke des eigenen Spielers, der bei einem Wert von 65 startet, zu entwickeln und die im Spiel wichtigen Plaketten mit besonderen Stärken zu sammeln.
Welche wichtigen Erfahrungen gab es auf dem Weg?
Kersten: Schon sehr früh waren wir auf Einladung der Bayern Ballers auf der EGX, einer der größten eSports-Messen. Das war natürlich eine besondere Erfahrung auf einer großen Bühne zu sein, uns auf der großen Leinwand zu sehen. Wir haben auch in einigen internationalen Turnieren gegen die europäische Elite gespielt, haben dort durchaus Lehrgeld gezahlt, aber auch das ist wertvoll in der Entwicklung.
Wohin soll die Reise in den kommenden Monaten gehen, gibt es bestimmte Ziele?
Pleines: Die gibt es auf jeden Fall, da sind wir aber durchaus ein Stück weit abhängig von der BBL, die wir als starken Partner für den zusätzlichen Boost in der Entwicklung benötigen. Wenn wir eine Liga etablieren können, in der möglichst viele Clubs der BBL spielen, wäre das ein enormer Schritt nach vorne, der das Potenzial für großes Wachstum bietet.
Kersten: Da muss ich zustimmen. Für den nächsten Schritt benötigt es eine klare Struktur, eine Art Liga, im besten Fall mit einem starken Partner wie der BBL. Die Wettbewerbe, die wir jetzt spielen, sind auch gut organisiert, aber diese eine Liga, an der sich alles orientiert und um die sich alles entwickelt, fehlt noch.