Wie bedeutend ist das Engagement der Partner und Sponsoren für uns?
Pleines: Das gesamte Projekt EWE Baskets eSports ist nur mit unserem Hauptsponsor EWE denkbar. Wir haben da einen sehr innovativen Partner, der Visionen vorantreibt und Projekte langfristig bewertet. Für uns wäre der Weg in diesen neuen Sektor ohne die EWE nicht möglich gewesen. Dazu haben wir mit Schmidt & Berner, der Versicherungsagentur Marinesse und Eismann Haustechnik drei weitere Partner an Bord, die uns mit großem Enthusiasmus unterstützen.
Wenn wir den Blick noch einmal zurückgehen lassen: Wir haben vor ungefähr 1 ½ Jahren mit den EWE Baskets eSports begonnen, schauen wir doch noch einmal zurück...
Kersten: Wir wollten Teil der Szene im eSport werden und uns dort etablieren. Das ist gerade mit der in Deutschland eher noch kleinen Simulation NBA 2K gar nicht so einfach. Zu Beginn haben wir viel Unterstützung von den FRAPORT SKYLINERS erhalten, die schon über viele Kontakte verfügten.
Welche Lehren habt ihr in der Teamzusammenstellung in der Zeit gezogen?
Kersten: Spielerische Fähigkeiten sind wichtig, die Teamchemie und die Kommunikation sind aber die entscheidenden Faktoren. Im Vergleich zu den Spielen in der BBL fehlt die Körpersprache, Gestik, Mimik, die Spieler haben nur die Worte und die Stimmfarbe, um sich zu verstehen und innerhalb kürzester Zeit taktische Änderungen abzusprechen, Anweisungen zu geben usw. – es muss ein blindes Verständnis herrschen. Diese Prozesse, wer da mit wem harmoniert, haben eine wichtige Rolle gespielt. Auf diesem Weg haben wir auch festgestellt, dass der Weg, nur Spieler aus der Region im Team zu haben, auf diesem hohen Level nicht funktioniert. Wir haben immer noch einen Oldenburger im Team, aber haben zum Beispiel auch einen Österreicher in der Mannschaft, der zufälligerweise wie Rasid Mahalbasic auch als Center spielt.
Was ist neben der Kommunikation wichtig, um ein Spieler bei uns zu sein und welcher Aufwand ist damit verbunden?
Kersten: Ich glaube bei den benötigten Fähigkeiten ist der Unterschied zum Basketball an sich nicht groß. Der Spieler muss intensiv und mit vielen Wiederholungen an seinen technischen Fähigkeiten und seinem Wurf arbeiten, so wie es die Spieler bei den EWE Baskets auch machen. Dazu muss man sein Spielverständnis mit den Kollegen entwickeln, aber auch verstehen, welche Bewegungen auf dem hohen Level funktionieren oder welche Aktionen zum Beispiel eher zu einem Ballverlust führen. Außerdem muss man eine enorme Auffassungsgabe besitzen, vielleicht sogar noch mehr als im realen Basketball, weil wir die Auszeiten in dem Sinne nicht haben. Bei uns müssen alle Veränderungen direkt im Spiel umgesetzt werden.
Unsere Spieler absolvieren drei Teameinheiten pro Woche, die mindestens zwei Stunden dauern, haben dazu noch Spiele und müssen individuell trainieren. Bei der individuellen Arbeit geht es vor allem darum, die Stärke des eigenen Spielers, der bei einem Wert von 65 startet, zu entwickeln und die im Spiel wichtigen Plaketten mit besonderen Stärken zu sammeln.
Welche wichtigen Erfahrungen gab es auf dem Weg?
Kersten: Schon sehr früh waren wir auf Einladung der Bayern Ballers auf der EGX, einer der größten eSports-Messen. Das war natürlich eine besondere Erfahrung auf einer großen Bühne zu sein, uns auf der großen Leinwand zu sehen. Wir haben auch in einigen internationalen Turnieren gegen die europäische Elite gespielt, haben dort durchaus Lehrgeld gezahlt, aber auch das ist wertvoll in der Entwicklung.
Wohin soll die Reise in den kommenden Monaten gehen, gibt es bestimmte Ziele?
Pleines: Die gibt es auf jeden Fall, da sind wir aber durchaus ein Stück weit abhängig von der BBL, die wir als starken Partner für den zusätzlichen Boost in der Entwicklung benötigen. Wenn wir eine Liga etablieren können, in der möglichst viele Clubs der BBL spielen, wäre das ein enormer Schritt nach vorne, der das Potenzial für großes Wachstum bietet.
Kersten: Da muss ich zustimmen. Für den nächsten Schritt benötigt es eine klare Struktur, eine Art Liga, im besten Fall mit einem starken Partner wie der BBL. Die Wettbewerbe, die wir jetzt spielen, sind auch gut organisiert, aber diese eine Liga, an der sich alles orientiert und um die sich alles entwickelt, fehlt noch.