Die EWE Baskets Oldenburg haben ihren zweiten Pokalsieg in einem hochklassigen Finale letztlich verpasst. ALBA BERLIN verdiente sich den 88:67-Erfolg im MagentaSport BBL Pokal mit einer überragenden zweiten Halbzeit.
1.500 Fans hatten über den gesamten Tag mit der Unterstützung ihres Teams für Gänsehaut gesorgt und ihrer Mannschaft mit bedingungslosem Support den Rücken gestärkt. Selbst in der Niederlage bewiesen die Fans ein ganz feines Gespür für die Enttäuschung ihres Teams, zeigten, wie nachhaltig der Schulterschluss der letzten Wochen ist und feierten die EWE Baskets weit nach Spielende.
Für eine Halbzeit hatten die Oldenburger das Pokalfinale kontrolliert, den Rebound (23:16) dominiert und immer wieder gute Lösungen gefunden. Dafür belohnten die Gäste sich allerdings nur mit einer 43:40-Führung, statt mit mindestens möglichen sieben bis zehn Punkten Vorsprung in die Kabine zu gehen.
Diese verpasste Chance bestraften die Gastgeber dann mit Beginn der 2. Halbzeit, brachten eine deutliche Steigerung in der Defensive auf das Parkett, brachten die Oldenburger immer deutlicher aus ihrer Struktur und drückten die Wurfquote der Gäste unter 40 Prozent. Zudem erlaubten die EWE Baskets sich 19 Ballverluste, 12 davon in der zweiten Halbzeit. Berlin auf der Gegenseite verstand sich immer mehr darin, effektiv am Korb abzuschließen.
Zum besten Korbschützen der Gäste wurde Braydon Hobbs mit 17 Punkten, sicherte sich dazu sechs Rebounds, Rasid Mahalbasic erreichte mit 13 Punkten und 10 Rebounds ein Double Double, Tyler Larson kam auf 11 Punkte und fünf Rebounds. Den Oldenburgern gelang es allerdings nicht, ihren Kapitän Rickey Paulding wie gewohnt in die Partie zu bringen, der nur auf sieben Punkte kam.
Das Pokalfinale schaltete direkt in den höchsten Gang, beide Mannschaften spielten mit enormer Intensität und die Oldenburger zeigten sich angetrieben von den 1.500 Fans ab der ersten Sekunde bereit. Besonders Braydon Hobbs bewies sofort eine heiße Hand und verwandelte zwei schnelle Dreier (8:7). Die ersten Minuten dominierten die EWE Baskets das Rebounding und erzwangen nach einem der offensiven Rebounds das 14:9 durch Moore. Die Gäste arbeiteten geschickt und mit enormer Physis, nahmen das Tempo der Berliner Ballbewegung aus der Partie und hatten mit Sears einen weiteren Spieler, der einen Offensivrebound erfolgreich verwandelte (18:13). Nach zehn Minuten stand die knappe Führung (20:19).
Braydon Hobbs traf einen Floater von der Dreierlinie, Schwethelm wurde von Paulding für den nächsten Dreier freigespielt. Oldenburg hatte das Pick&Roll im Griff und überspielte den Druck der Gäste in der Defensive, machte auch den Vorteilen aber nicht genug. Hermannsson traf einen wichtigen Dreier, Thiemann legte nach und die Begegnung war ausgeglichen. Nun suchten die EWE Baskets Rasid Mahalbasic, der sich immer wieder stark im Post durchsetzte, Larson traf mit ablaufender Uhr zur knappen Halbzeitführung (41:38).
ALBA begann mit höherer Intensität und hatte mit der Zonenverteidigung Erfolg darin, den Rhythmus aus dem Spiel zu nehmen. Mattisseck traf stark freigespielt zum Ausgleich, Siva nutzte einen Offensivrebound der nun dort besser arbeitenden Gastgeber zur Führung (46:49). Eine schnelle Auszeit half nicht, stattdessen setzte Giedraitis per Dunk das nächste Statement. Schwethelm setzte per Dreier noch einen Nadelstich, aber die Gastgeber waren nun die stärkere Mannschaft. Giedraitis traf aus der Ecke zum 51:60, nach drei Vierteln war der Rückstand auf 14 Punkte angewachsen.
Nur kurz durften die Oldenburger Fans im letzten Abschnitt auf die Wende hoffen, als Rasid Mahalbasic per Korbleger plus Bonusfreiwurf traf und ein Braydon Hobbs einen langen Dreier traf (57:65). ALBA hatte allerdings die schnellen Antworten, spielte nun teilweise wie im Rausch, während die EWE Baskets Sears mit einer Verletzung verloren, so bauten die Gastgeber den Vorsprung zum verdienten Pokalsieg aus.