Die EWE Baskets Oldenburg stehen vor der Chance, ihrer Club-Geschichte das nächste große Kapitel hinzuzufügen. Am Sonntag (20.30 Uhr) könnten die Oldenburger mit dem Sieg im MagentaSport BBL Pokal den dritten großen Titel ihrer Historie und den zweiten Pokalsieg nach 2015 feiern.
Head Coach Mladen Drijencic blickte auf der Pressekonferenz zum Pokalfinale in die Gallerie des Club Centers hinauf und verwies darauf, dass sich dort noch Platz für ein weiteres Foto eines Titelgewinns böte. Im Gedächtnis des Clubs und der ganzen Stadt kann sich die Mannschaft um Kapitän Rickey Paulding, der dann drei Titel in drei Dekaden als Führungsspieler gewonnen hätte, mit dem dritten Titel nach der Meisterschaft 2009 und dem Pokalsieg 2015 verewigen.
Wie bedeutend die EWE Baskets für die Menschen in der Region sind, zeigt sich auch an dem Support, der sich dank der Unterstützung vieler Sponsoren mit auf den Weg nach Berlin machen wird. Mindestens 1.300, vermutlich aber sogar bis zu 1.500 Fans werden die Oldenburger in die Hauptstadt begleiten und das Motto #AuswärtsZuhause mit Leben füllen. „Den ersten Sieg“ nannte Rasid Mahalbasic die Unterstützung der Fans, die das Team mit spürbar breiter Brust nach Berlin fahren lässt.
Der Österreicher erinnerte aber auch an die Qualität der Berliner, die besonders in der Euroleague noch vor Bayern München die beste deutsche Mannschaft seien. Besonders ein Blick auf die offensiven Statistiken unterstreicht diesen Eindruck, erzielen die Berliner doch 93,2 Punkte im Schnitt, ebenso Bestwert in der BBL wie 41,7 Prozent Dreierquote, 22,5 Assists (2.) und 35,5 Rebounds (4.).
Auch der Blick auf die Leistungsträger verdeutlicht die enorme Qualität der Gastgeber. Marcus Eriksson (13,2 Punkte) ist der Berliner Topscorer. Zusätzliches Scoring kommt zudem mit Martin Hermannsson (12,9) und Rokas Giedraitis (12,5) ebenfalls von der Guard bzw. kleinen Flügelposition. Berlin kann so immer hochprozentiges Shooting auf das Parkett stellen. Herz und Hirn der Gastgeber sind der enorm vielseitige Luke Sikma (10,1 Punkte, 7,9 Rebounds und 4,8 Assists) und Spielmacher Peyton Siva (11,7 Punkte, 5,6 Assists). Landry Nnoko (9,9 Punkte, 6,2 Rebounds) sollte zumeist Rasid Mahalbasic gegenüberstehen.
Wie genau die Gastgeber antreten werden, hängt sicher auch von der personellen Situation ab: Stefan Peno stand im Saisonverlauf noch nicht auf dem Parkett, auch Tim Schneider fällt verletzt aus. Hinter Johannes Thiemann, Makai Mason und Kenneth Ogbe waren zuletzt Fragezeichen. Auf Oldenburger Seite dürften Nathan Boothe, Gerry Blakes und Jacob Hollatz fehlen.