Wenn Boston Schröder für die Baskets Juniors in der OTB-Sporthalle Haarenufer aufläuft, wird eines schnell ersichtlich: Der 15-Jährige ist ein Leistungsträger im Oldenburger Nachwuchs, ist mit 20,6 Punkten Topscorer des JBBL-Teams. Wie besonders der Weg von Boston allerdings ist und welche Anstrengungen hinter den Kulissen unternommen werden, um ihm seinen Basketballtraum zu ermöglichen, wird erst auf den zweiten Blick deutlich.
Die Eltern von Boston stammen aus der Wesermarsch, wanderten allerdings 2003 nach Auckland/Neuseeland aus. Leidenschaft für den Basketball aber blieb ein bestimmender Faktor, so dass Boston und seine Schwester bei North Harbour in der höchsten Nachwuchsklasse Neuseelands spielten. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, das basketballerische Talent auf Spitzenniveau weiter zu fördern, führte der Weg nun zurück nach Deutschland – Basketball 18.000 Kilometer entfernt von seiner Heimat.
Die Verzahnung von individueller Talententwicklung und schulischer Bildung hat bei den EWE Baskets seit vielen Jahren einen enormen Stellenwert und ermöglichte nun auch Boston Schröder, der die doppelte Staatsbürgerschaft besitzt, seinen Traum vom Leistungssport in Deutschland mit seiner Schullaufbahn in Neuseeland zu kombinieren.
Eine große Rolle spielt dabei Klaus Kertscher, der als Pensionär seit vielen Jahren ehrenamtlich die Laufbahnbetreuung und –beratung für die Oldenburger Nachwuchstalente übernimmt. Unzählige Spieler hat Kertscher seit 2011 bereits auf dem Weg zum Abitur, bei der Berufsfindung oder dem Studienbeginn unterstützt. Besonders die Kooperation mit dem Gymnasium Eversten, die als Partnerschule des Leistungssports mit Werkzeugen wie Förderunterricht oder Schulzeitstreckung ein optimales Umfeld bietet, hat sich immer wieder ausgezahlt.
Auch im Fall von Boston Schröder unterstützt Kertscher einen ganz besonderen Weg. Der 15-Jährige absolviert in einer Art Fernstudium die elfte Klasse an seiner Schule in Neuseeland, konnte im November unter Aufsicht von Klaus Kertscher wichtige Prüfungen absolvieren und überlegt nach Abschluss der 11. Klasse seine schulische Laufbahn in Deutschland fortzusetzen.
Damit würde Schröder einen Weg fortsetzen, den in den letzten Jahren viele Nachwuchsspieler der Baskets Juniors gegangen sind, schließlich haben alle Oldenburger Talente, die seit 2011 das Abitur angegangen sind, dieses auch bestanden. Eine Leistung, die neben der Unterstützung und den optimalen Möglichkeiten auch viel Selbstdisziplin und Einsatzbereitschaft verlangt.
Sollte Boston sich für diesen Weg entscheiden, könnte er diesen künftig auch mit Unterstützung seiner ganzen Familie angehen. Neben seinem Vater, der derzeit mit Boston in Deutschland lebt, werden sind auch seine Mutter und seine Schwester im Dezember probeweise in Deutschland, um sich die Option ‘Basketball und Schule’ vor Ort anzuschauen.