Am Sonntag (18 Uhr) erwartet die EWE Baskets Oldenburg das nächste Schlüsselspiel der Saison. Im MagentaSport BBL Pokal sind die Oldenburger begleitet von mehr als 100 mitreisenden Fans zu Gast bei den Telekom Baskets Bonn.
Es ist der Wettbewerb, in dem den EWE Baskets 2015 in der Großen EWE Arena mit dem Pokalsieg einer der größten Erfolge der Club-Geschichte gelang. Abgesehen von diesem Sieg allerdings sorgte der Pokalwettbewerb bei den Oldenburgern bisher selten für Glücksgefühle. Am Sonntag hat die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic die Chance, zum dritten Mal nach 2002 und 2015 ins Halbfinale des Pokals einzuziehen.
Besonders in der Defensive werden die EWE Baskets sich dabei gegenüber den beiden Niederlagen zuletzt gegen Ulm und Malaga steigern müssen, hatten die Oldenburger doch zum ersten Mal seit den Playoffs 2018 in zwei aufeinanderfolgenden Partien mehr als 100 Punkte kassiert. Dabei fielen naturgemäß auch die Ausfälle von Nathan Boothe, Tyler Larson und Rasid Mahalbasic ins Gewicht. Statt der üblichen Abläufe, Rotationen und Rollen im Team sind Head Coach Mladen Drijencic und sein Team aktuell gezwungen, zu improvisieren und veränderte Aufstellungen zu spielen. Auf Bonner Seite wird auf den Einsatz von Benjamin Lischka gehofft, der am Mittwoch in Saragossa fehlte.
Dort bestätigte Bonn die leichte Aufwärtstendenz und feierte zum ersten Mal seit Mitte Oktober den zweiten Sieg am Stück, drehte die Begegnung bei einem der spanischen Spitzenteams in den letzten Minuten und führt nun die eigene Gruppe in der Basketball Champions League an. Insgesamt spielen die Gastgeber eine Saison mit zwei völlig unterschiedlichen Gesichtern. Starke Leistungen im europäischen Wettbewerb und der Coup im Pokal bei Bayern München deuteten das Potenzial der Bonner an, in der Bundesliga folgten bei einer Bilanz von zwei Siegen und sieben Niederlagen allerdings auch einige Enttäuschungen.
Wie eng das Pokalspiel am Sonntag werden dürfte, deutete bereits das Duell in der BBL vor einigen Wochen in der Großen EWE Arena an. Die Oldenburger entschieden die Partie mit 88:83 für sich, Bonn aber zeigte, den EWE Baskets mit dem sehr schnellen und auf Fastbreaks ausgelegten Spiel Probleme machen zu können.
Diese Qualitäten schlagen sich auch in den Statistiken nieder, forcieren die Bonner doch 15,2 Ballverluste pro Begegnung. Dazu treffen die Gastgeber hervorragend von der Dreierlinie: 41,2 Prozent bedeuten aus der Distanz einen Platz unter den besten vier Teams. Der Blick auf die Schwächen verrät Probleme in der Verteidigung, Bonn kassiert 92,2 Punkte pro Begegnung, aber besonders auch am Brett. 61,3 Prozent ihrer Versuche aus Nah- und Mitteldistanz treffen die Gegner der Rheinländer.
Kopf des Teams ist Brendan Frazier, der 15,1 Punkte und 4,3 Assists im Schnitt auflegt und dabei 49 Prozent seiner Dreier trifft. Center Martin Breunig kommt auf 11,3 Punkte und 4,3 Rebounds. Hinzu kommen mit einem der besten Verteidiger der Liga Yorman Polas Bartolo (9,3 Punkte) und Scharfschütze Benjamin Simmons (47,5 Prozent Dreierquote) zwei echte Spezialisten.