Die EWE Baskets Oldenburg haben den Sprung auf den vierten Platz in der easyCredit BBL verpasst. Gegen ratiopharm ulm gelang es den ersatzgeschwächten Oldenburgern, die vor 5.817 Zuschauern in der Großen EWE Arena mit 91:104 unterlagen, in einem lange offenen Spiel nicht, auf konstant hohem Niveau zu verteidigen.
Über drei Viertel war es den Oldenburgern gelungen, die Verletzungen von Nathan Boothe (Bruch des Schienbeinkopfs) und Tyler Larson, der mit Schmerzen im Fuß voraussichtlich die Reise nach Malaga auch nicht wird antreten können, zu kompensieren. Im Schlussabschnitt trafen die Ulmer dann allerdings gleich fünf Dreier, während die EWE Baskets ein Stück Struktur vermissen ließen und nur einen von neun Distanzwürfen verwandelten, der entscheidende Unterschied der Begegnung.
Zudem war es den Oldenburgern nicht gelungen, über 40 Minuten auf konstant hohem Niveau zu verteidigen. Während die Gastgeber Killian Hayes aus dem Spiel nahmen, war das Pick&Roll über Per Günther nicht zu stoppen. Ulm erzielte 44 Punkte in der Zone und öffnete so auch die Räume für die Schützen, die insgesamt 45 Prozent ihrer Distanzwürfe verwandelten.
So konnte auch das starke Rebounding (33:32) nicht für den Sieg sorgen. Rickey Paulding wurde zum Oldenburger Topscorer (21 Punkte), Rasid Mahalbasic (18), Gerry Blakes (15 Punkte, fünf Assists), Justin Sears (14 Punkte, acht Rebounds) und Braydon Hobbs (12 Punkte, sieben Assists) punkteten ebenfalls zweistellig.
Die Partie begann für die Gastgeber in der Offensive zunächst schleppend, Hayes sorgte aus der Ecke für das 0:5. Von den 5.817 Zuschauern angetrieben arbeiteten die Oldenburger allerdings hart in der Defensive und sorgten per Dreier von Hobbs für die ersten Punkte auf dem Scoreboard. In der Folge veredelte Paulding einen Ballgewinn von Schwethelm per Korbleger, bevor Hobbs erneut von der Dreierlinie verwandelte. Die Gäste konnten sich auf Dragic und viele Freiwürfe verlassen, während die EWE Baskets von der Dreierlinie auftrumpften. Mahalbasic und Hobbs hielten die Gastgeber so im Spiel, die nach zehn Minuten 24:21 führten.
Die Vorteile lagen auch im zweiten Viertel totz leichter Reboundvorteile der Gäste (14:19 zur Halbzeit) zunächst weiter bei den EWE Baskets. Robin Amaize zog kraftvoll zum Korb, verdiente sich den Korbleger plus Bonusfreiwurf und stellte auf 32:27. In der Rückwärtsbewegung arbeiteten die EWE Baskets angeführt von Blakes und Sears phasenweise stark, zwei Ballgewinne führten so zunächst zu einem Mitteldistanztreffer von Sears, bevor Blakes per Dunk abschloss (36:29). Als die Gäste nun besser in die Partie fanden, hatte zunächst Paulding per Vierpunktspiel die Antwort (43:36), auf der Gegenseite aber drehte Günter auf, verwandelte per Dreier und zog mehrmals erfolgreich zum Korb, Ulm führte so nach 20 Minuten knapp (50:53).
Im dritten Viertel fanden die Gäste zunächst schneller ihren Rhythmus, setzten sich durch Obst erstmals leicht ab (52:59). Die EWE Baskets antworteten über Karsten Tadda und Rasid Mahalbasic, der nach starker Ballbewegung aus der Distanz traf (64:65). Mit viel Kampfgeist hatten sich die EWE Baskets ins Spiel gearbeitet, nutzten das Momentum aber nicht, um sich abzusetzen, stattdessen verwandelte Günther zum 67:72 aus Oldenburger Sicht. Fünf Punkte in Serie durch Blakes sorgten für das 72:72 nach 30 Minuten.
Den Gastgebern gelang es aber nun nicht mehr, wie in den ersten drei Vierteln zu guten Abschlüssen zu kommen, die Partie wurde hektischer und Ulm hatte die Spieler, die für ihr Team die Ruhe bewahrten. Dragic verwandelte zum 72:75, gab seiner Mannschaft Selbstvertrauen und Andreas Obst legte nach (74:78). Während Oldenburg kämpfte, aber nicht mehr genügend Struktur fand, machte Ulm die kleinen Aspekte besser. Die EWE Baskets sammelten zwar mehr Rebounds, Seth Hinrichs aber sicherte sich einen wichtigen Offensivrebound und verwandelte trotz eines Fouls (78:84). Angetrieben von ihren Fans kamen die Gastgeber noch einmal zurück. Karsten Tadda holte sich in überragender Manier den Offensivrebound, Paulding traf zum 87:89, der wichtige Erfolg schien wieder in Griffweite. Auf der Gegenseite entschieden aber Zoran Dragic (31 Punkte) und Andreas Obst mit zwei ganz schweren Dreiern die Begegnung (87:95). Als die Oldenburger mit Foulspielen die Gäste an die Freiwurflinie schickten, konnten diese den Vorsprung dann noch in den zweistelligen Bereich ausbauen.