Die EWE Baskets Oldenburg haben am ersten Advent einen ganz wichtigen Erfolg in der easyCredit BBL gefeiert. In einem emotionalen und über 40 Minuten hart umkämpften Spitzenspiel besiegten die Oldenburger ihren direkten Konkurrenten Brose Bamberg vor 5.703 Zuschauern in der Großen EWE Arena mit 71:68 und halten den Anschluss zur Spitzengruppe.
Eine Partie bis zum letzten Ballbesitz, die Nerven und Emotionen der Protagonisten und Fans bis an die Grenze prüfte, boten die EWE Baskets ihren Zuschauern. Die Mannschaft entschied die Begegnung letztlich mit der vielleicht besten defensiven Leistung der Saison für sich. Bamberg wurde fast 20 Zähler unter dem bisherigen Saisonschnitt gehalten, traf nur 44 Prozent der Würfe aus dem Feld und spielte nur 13 Assists bei 14 Ballverlusten. Ein Sonderlob verdiente sich dabei Karsten Tadda, der Paris Lee nahezu völlig aus dem Spiel nahm und den Bamberger Spielmacher bei 33 Prozent Wurfquote und nur zwei Assists hielt.
Die Oldenburger wiederum zeigten nach einer starken ersten Halbzeit (42:32) im zweiten Durchgang deutlich größere Probleme zu Korberfolgen zu kommen. Letztlich beging die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic aber über die gesamte Partie nur neun Ballverluste und hielt auch im Rebounding dagegen (12 Offensivrebounds).
Oldenburger Topscorer wurde Rickey Paulding (20 Punkte), dessen Wille das Spiel zu gewinnen in jeder Situation förmlich greifbar wurde. Rasid Mahalbasic erreichte 14 Punkte und acht Rebounds, Nathan Boothe erzielte 12 Punkte. Braydon Hobbs (10 Punkte) verwandelte zwei wichtige Dreier in der Crunchtime. Justin Sears verdiente sich mit viel kämpferischem Einsatz acht Rebounds.
Die Bedeutung war in der Großen EWE Arena ab der ersten Sekunde spürbar. Beide Mannschaften agierten mit viel Intensität und besonderem Fokus auf die Defensive. Deutlich sichtbares Ziel der EWE Baskets: Mit Paris Lee einen der Schlüsselspieler der Gäste aus dem Spiel nehmen. Ein Unterfangen, das hervorragend gelang, Lee erzielte insgesamt nur sieben Punkte und zwei Assists. Den offensiven Startschuss setzte dann ebenfalls Tadda von der Dreierlinie, Larson legte nach einem Steal nach und die EWE Baskets waren beim Stand von 7:8 im Spiel angekommen. Rickey Paulding übernahm für die Gastgeber, hatte beim 17:13 schon acht Punkte gesammelt. Leichte Vorteile im Rebounding sicherten die Führung (19:16) nach zehn Minuten.
Den besseren Start in das zweite Viertel fand erneut Bamberg, das emotionale Startsignal kam dann von Justin Sears, der nach einem Fehlwurf entschlossen den eigenen Rebound holte und trotz eines Fouls erfolgreich abschloss (23:22). Zudem suchten die Oldenburger immer wieder Nathan Boothe (10 Punkte bis zur Halbzeit), der von Olinde und Sengfelder nicht zu stoppen war (25:22). Aus einem Einwurfplay verwandelte Paulding den Korbleger mit aller Energie trotz eines Fouls und gab den EWE Baskets die Führung (28:26). Beide Mannschaften verteidigten die Dreierlinie enorm stark und gaben keine einfachen Würfe ab, die Gastgeber aber hatten Vorteile am Brett. Mahalbasic erzielte sechs Punkte in Serie, mit der Halbzeitsirene schraubte Hobbs den Vorsprung dann erstmals in den zweistelligen Bereich (42:32).
Nach Wiederbeginn präsentierten die Gäste sich noch ein Stück intensiver, nahmen den Oldenburgern den Rhythmus und verkürzten durch Lee auf 46:42. Den EWE Baskets fiel es nun schwerer, sich für freie Würfe abzusetzen, Paulding aber verwandelte zum 50:43 und antwortete auf einen Korbleger plus Bonusfreiwurf von Marei erneut aus der Distanz (53:46). Obwohl Bamberg nun besser reboundete, war es ein offensiver Rebound von Boothe, der für die Führung nach 30 Minuten sorgte.
Die Gastgeber hatten nun deutlich größere Probleme in der Pick&Roll Verteidiung und lagen nach einem Dreier von Sengfelder aus der Ecke plötzlich zurück (59:60). Angetrieben von den Fans blieben die EWE Baskets nach einer Schrecksekunde, Nathan Boothe humpelte nach einem Block vom Parkett, aber weiter mit hoher Konzentration im Spiel. Es waren kleine Aktionen wie ein angenommenes Offensivfoul von Tadda oder ein Offensivrebound von Mahalbasic, die Oldenburg die Chance auf den Sieg erhielten. Zudem erwies sich die Entscheidung, in den letzten Minuten mit Hobbs und Sears zu agieren als richtig. Hobbs war es auch, der für die zwei offensiven Big Plays verantwortlich zeichnete. Mit zwei schweren Distanzwürfen schraubte der Spielmacher den Vorsprung auf 71:64. Vier vergebene Freiwürfe der Gastgeber ließen Bamberg aber beim Stand von 71:68 noch einmal auf eine letzte Chance hoffen. Die Gäste vergaben ihren zweiten Freiwurf absichtlich, Mahalbasic verlängerte den Rebound aber so geschickt in die Zuschauerränge, dass die restliche Spielzeit verstrich.