Die EWE Baskets Oldenburg stehen am Sonntag (18 Uhr) vor dem nächsten Spitzenspiel in der easyCredit BBL. Gegen Brose Bamberg gilt es für die Oldenburger, den Anschluss an die ersten vier Plätze nicht zu verlieren. Tickets sind weiterhin unter ewe-baskets.de/tickets erhältlich.
Es sind für die EWE Baskets die Wochen der Spitzenspiele: Nach der Standortbestimmung in Berlin, bei der die Oldenburger nur über drei Viertel auf Augenhöhe agieren konnten, folgt nun das Duell mit dem nächsten Powerhouse der vergangenen Jahre. Die Bamberger bestimmten über Jahre hinweg das sportliche Niveau der Liga, mussten diese Führungsrolle in den vergangenen Spielzeiten allerdings an Bayern München und ALBA BERLIN abtreten.
Als Folge starteten die Franken im vergangenen Sommer einen Umbruch im Kader, entschieden sich in der sportlichen Führung und vor allem auf den ausländischen Positionen für einen Neustart. In den Fokus rückten junge und entwicklungsfähige Spieler, die ihre Qualität noch nicht auf dem allerhöchsten Niveau nachgewiesen hatten. Zudem wurde die Homogenität des Kaders gegenüber der individuellen Qualität priorisiert.
Das beste Beispiel dafür findet sich im Spielaufbau. Dort setzte der neue Head Coach Roel Moors mit Paris Lee auf den Point Guard, mit dem er in Antwerpen das Final Four der Basketball Champions League erreicht hatte. Lee, der neun Punkte und 6,5 Assists im Schnitt auflegt, ist dabei mit seiner Defensivstärke, seiner Teamorientierung, aber auch mit den nicht so ausgeprägten Scoringfähigkeiten der Gegenentwurf zu seinem Vorgänger Tyrese Rice.
Zweiter Schlüsselspieler der Gäste ist Assem Marei, der als Center bereits in Bayreuth begeistert hatte. Mit einer zuweilen unorthodoxen, aber sehr effektiven Spielweise kommt der Ägypter aktuell auf 12,8 Punkte und 6,5 Rebounds im Schnitt und ist damit Topscorer der Bamberger, die mit Kameron Taylor auf ihren zweitbesten Scorer verletzungsbedingt verzichten müssen.
Gleichwohl ist die Tiefe im Kader der Franken besonders auf den deutschen Positionen weiterhin beeindruckend. Mit Christian Sengfelder (9,5 Punkte, 4,3 Rebounds) konnte einer der begehrtesten deutschen Spieler im Sommer verpflichtet werden, zudem machte Louis Olinde (7,8 Punkte, 5,8 Rebounds) den nächsten Entwicklungsschritt. Elias Harris und Nelson Weidemann komplettieren das starke Quartett. Angesichts der Verletzung von Kameron Taylor und der Vertragsauflösung von Michael Carrera werden aber auch Bryce Taylor und Maurice Stuckey wieder vermehrt in den Fokus rücken.
Mit sechs Siegen aus den ersten sieben Partien gelang Bamberg ein hervorragender Saisonstart, zwei unerwartete Heimniederlagen gegen Ulm und Würzburg trübten den starken Eindruck zuletzt allerdings ein wenig. In fremden Arenen sind die Franken noch unbesiegt.
Während die Gäste sich auf eine in allen Bereichen starke Offensive verlassen können, die über 40 Prozent der Distanzwürfe verwandelt, liegt die größte Stärke vermutlich im Rebounding. Hier greift Bamberg pro Partie acht Abpraller mehr als die Gegner ab.