Die EWE Baskets Oldenburg haben ihren sportlichen Rivalen erneut in die Schranken gewiesen. Vor 5.571 Zuschauern in der Großen EWE Arena siegten die Oldenburger in einem umkämpften Spiel verdient mit 88:83 gegen die Telekom Baskets Bonn.
Die Duelle gegen Bonn sind immer ein hartes Stück Arbeit, wie in der vergangenen Saison haben die Oldenburger aber auch am Sonntag am Ende den verdienten Erfolg eingefahren. Entscheidend dafür war neben einer gesteigerten Energie in der zweiten Halbzeit vor allem ein überragendes Trio. Rickey Paulding zeigte im Duell mit Yorman Polas Bartolo, einem der stärksten Verteidiger der Liga, seine ganze offensive Qualität, verwandelte vier Dreier und wurde mit 20 Punkten zum Topscorer. Rasid Mahalbasic kratzte mit 13 Punkten, acht Rebounds und acht Assists am Triple Double, Tyler Larson (18 Punkte, neun Rebounds, acht Assists) lag ebenfalls nur knapp unter dieser Marke. Philipp Schwethelm verwandelte seinen 600. Dreier (5. All-Time) und kam auf 12 Zähler.
Letztlich machten nur Kleinigkeiten den Unterschied zu Gunsten der Gastgeber, die 16 Ballverluste der Bonner erzwangen, 16 von 17 Freiwürfen verwandelten und auch aus der Distanz eine hohe Treffsicherheit (42,9 Prozent) zeigten. Höhere Energie, mit der die Oldenburger in der zweiten Halbzeit agierten, sorgte dann auch für ein ausgeglichenes Rebounding (29:32).
Das erste Ziel für die Oldenburger, bei denen Robin Amaize nach seinem Bänderriss weiterhin aussetzen musste und die auf Gerry Blakes verzichteten, war in der Offensive zunächst Rasid Mahalbasic. Der Österreicher bediente Philipp Schwethelm in der Ecke für den Dreier und legte vier Zähler nach (7:2). Bonn hingegen drückte immer auf das Tempo, führte nach einem Fastbreak über McKinney-Jones mit 15:11. In der Folge entwickelte sich in einer eigentlich fairen Partie ein Freiwurffestival, Bonn verdiente sich so und über gutes Rebounding die knappe Führung nach zehn Minuten (22:25).
Gute Aktionen wechselten sich auch zu Beginn des zweiten Viertels mit unkonzentrierten Momenten ab. Einen gewonnenen Ball gaben die Oldenburger direkt wieder ab und wurden von Saibou aus der Distanz bestraft. Dafür fanden die EWE Baskets immer wieder Möglichkeiten, die enorme Qualität eines Rasid Mahalbasic, der vor der Partie mit dem Pascal Roller Award als beliebtester Spieler der BBL ausgezeichnet worden war, zu nutzen. Zuerst bediente Larson den Center mit einem genauen Bodenpass, dann spielte Schwethelm den Ball unter den Korb, erhielt ihn prompt zurück und traf zum 34:38. Kurze Zeit später glich der Scharfschütze mit seinem 600. Dreier der Karriere zum 41:41 aus, Bonn nahm allerdings eine knappe Führung mit in die Halbzeit.
Der Wiederbeginn gehörte dann wie schon gegen Istanbul Tyler Larson, der zunächst im Fastbreak und dann per Stepback-Dreier traf (52:50). Der Ball lief nun flüssiger durch die eigenen Reihen und Rickey Paulding übernahm die Partie. Erst verwandelte der Kapitän aus der Distanz ins Gesicht von Yorman Polas Bartolo, dann bestrafte Paulding den Versuch seinen Gegenspielers, auf den Steal zu gehen, mit dem nächsten Dreier (62:56). Bis auf 72:65 zogen die Oldenburger bis zum Viertelende davon,trafen vier von fünf Distanzwürfen im dritten Abschnitt, verpassten aber gleichzeitig mehrmals die Gelegenheit, die Begegnung vorzuentscheiden.
Das letzte Viertel begann wieder mit guter Defense und mehreren Ballgewinnen, Hobbs bediente Schwethelm in der Ecke, der auf 12 Zähler Vorsprung stellte (77:65). Bei den Oldenburgern wollten nun aber viele Wurfoptionen nicht fallen, die Ballverluste häuften sich, der Rhythmus ging verloren. Innerhalb von sieben Minuten gelangen zwischenzeitlich nur noch vier Punkte, die gute Verteidigung aber erlaubte den Gästen außer im Fastbreak ebenfalls kaum gute Abschlussaktionen, so dass Nathan Boothe die Begegnung 14 Sekunden vor dem Ende mit einer starken Aktion im Post entschied (86:81).