In einer von hoher Intensität und Leidenschaft geprägten Partie haben die EWE Baskets Oldenburg einen großen Schritt in Richtung Top16 im 7DAYS EuroCup gemacht. Vor 2.850 Zuschauern in der ausverkauften Kleinen EWE Arena besiegten die Oldenburger das türkische Spitzenteam Galatasaray Doga Sigorta Istanbul mit 79:72 und feierten den vierten Sieg in Serie im europäischen Wettbewerb.
Es war keine normale Begegnung, die Fans und Mannschaft der EWE Baskets Oldenburg am Mittwochabend erlebten. Viele Gästefans, die in Deutschland leben, begleiteten ihr Team an die Hunte und sorgten über 40 Minuten für große Unterstützung. Zu einer Partie mit einer ganz besonderen Atmosphäre trugen aber auch die Fans der EWE Baskets in der ausverkauften Kleinen EWE Arena bei und gaben ihrer Mannschaft große Energie.
So besonders wie die Stimmung entwickelte sich auch die Partie, in der die Oldenburger in der ersten Halbzeit in keiner Weise zu ihrem offensiven Spiel fanden, im ersten Viertel gar nur neun Punkte erzielten. Zur Halbzeit standen die EWE Baskets bei einer Wurfquote von unter 30 Prozent, hatten zudem große Probleme im Rebounding. Eine aufopferungsvolle Defensive, die insgesamt 24 Ballverluste der Gäste forcierte, hielt die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic aber im Spiel.
Die Offensive zündete dann im zweiten Durchgang, legte in den zweiten 20 Minuten 53 Punkte auf. Dabei fanden neun von 14 Versuchen aus der Distanz in der zweiten Halbzeit ihr Ziel, über die gesamte Partie waren es 46 Prozent. Zudem gestalteten die Gäste das Rebounding ausgeglichen. Entscheidender Faktor für den Sieg war allerdings auch Tyler Larson, der 16 seiner 21 Punkte nach der Pause erzielte. Rasid Mahalbasic kam auf 13 Zähler, Braydon Hobbs drehte im letzten Viertel auf und erzielte 12 Punkte.
Ab der ersten Minute verlief die Begegnung auf beiden Seiten zerfahren, die EWE Baskets fanden keinen Rhythmus und lagen schnell 1:7 hinten. Selbst normalerweise einfache Abschlüsse rollten wieder aus dem Korb heraus. Einzige positive Botschaft: Zach Auguste, der wichtige Center der Gäste, sammelte schnell drei Fouls. Punkte brachten die Gastgeber aber nur über Einzelaktionen auf das Scoreboard, verzweifelten aber nicht aber nicht an ihrem Wurfpech, sondern hielten den Rückstand (9:14) in Grenzen.
Den ersten Oldenburger Lauf erlebten die Fans dann zu Beginn des zweiten Abschnitts. Tyler Larson verwandelte den ersten Dreier der Begegnung, Rasid Mahalbasic legte per Dreipunktspiel nach und die EWE Baskets führten erstmals. Es folgte die Hiobsbotschaft, als sich Larson sein drittes Foul abholte und die Gastgeber wurden auch weiterhin nicht für starke Aktionen belohnt. Rickey Paulding stoppte einen Fastbreak der Gäste per Block, der Abpraller aber landete bei Istanbul, die aus der Distanz trafen und kurze Zeit später wieder von der Dreierlinie nachlegten (21:30). Ein wichtiger Dreier von Schwethelm sorgte für das 24:32. Der letzte Angriff der Halbzeit sollte nun eigentlich bei Galatasaray liegen, Gerry Blakes aber verteidigte stark, erzwang den Ballgewinn an der Mittellinie und gab seinem Team und den Fans damit Energie für die zweite Halbzeit.
Aus der Halbzeit kamen die Oldenburger weiter mit hoher Intensität in der Defensive und fanden nun auch offensiv den Rhythmus. Rasid Mahalbasic bediente Hobbs in der Ecke für den freien Dreier, in der Folge sicherten sich die EWE Baskets umkämpfte Defensivrebounds, wurden mit zwei Dreiern von Philipp Schwethelm zur Führung belohnt (37:36) und erhielten durch die Energie der eigenen Fans einen zusätzlichen Push. In der Offensive übernahm nur Tyler Larson, der über Minuten nicht zu stoppen war: Aus dem Dribbling und der Mitteldistanz, nach einem Offensivrebound oder mit zwei weiteren Abschlüssen in Bedrängnis, neun Punkte erzielte Larson im dritten Viertel und sorgte für die knappe Führung (50:47).
Die EWE Baskets gewannen die Bälle und spielten schnell in die Offensive. Larson verwandelte einen Dreier gegen die ablaufende Shotclock und sorgte mit fünf Punkten in Serie für das 59:50. Symptomatisch für die Einstellung an diesem Abend war dann aber erneut eine Defensivaktion. Nach einem Ballverlust machte Larson direkt Druck auf den gegnerischen Ballführer, der Lohn war der nächste Oldenburger Steal durch Sears. Das Momentum blieb auf Seiten der Gastgeber, weil Braydon Hobbs gleich drei Distanzwürfe binnen weniger Minuten versenkte und die Kleine EWE Arena beim Stand von 70:59 in ein Tollhaus verwandelte. Für einen Moment sah es so aus, als könnte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic gar den direkten Vergleich gewinnen, für Istanbul aber hielt immer wieder Yigit Arslan aus der Distanz dagegen. Für die endgültige Entscheidung sorgten zwei Aktionen von Karsten Tadda, der sich den wichtigen Defensivrebound griff und im Anschluss den Dreier aus der Ecke verwandelte (75:64).