Die EWE Baskets Oldenburg haben sich mit einer kämpferisch hervorragenden Vorstellung wieder in eine gute Ausgangsposition für den Kampf um das Weiterkommen in Gruppe D des 7DAYS EuroCup gebracht. In einem Krimi bis in die letzten Sekunden siegten die Oldenburger mit 85:83 bei Buducnost VOLI Podgorica.
Ein Erfolg, der ebenso von enormer Bedeutung im weiteren Verlauf der Saison sein kann, wie er von der Mannschaft bis in die letzten Sekunden hinein hart erkämpft werden musste. Bis Mitte des vierten Abschnitts hatten die EWE Baskets die Partie in Podgorica kontrolliert, erlebten dann gegen vehement arbeitende Gastgeber eine Schwächephase und brachten den so wichtigen Sieg schließlich doch über die Ziellinie. Mit dem zweiten Sieg in der fünften Partie haben die Oldenburger Podgorica deutlich distanziert, könnten auch bereits wieder zu Trento aufschließen und haben bei fünf verbleibenden Spielen noch drei Auftritte vor den eigenen Fans.
Der Erfolg in Montenegro hatte vor allem drei entscheidende Faktoren. Podgorica versuchte über weite Strecken der Partie besonders das Spiel in der Zone zu kontrollieren. Ein Umstand, den die Oldenburger nutzten, um den Wurfrhythmus aus der Distanz zu finden und so 53 Prozent der Distanzwürfe zu verwandeln. Zudem kontrollierten die EWE Baskets das Rebounding (26:17) und ließen in der ersten Halbzeit keinen Offensivrebound der Gastgeber zu. Nicht zuletzt aber machte einmal mehr Rickey Paulding den Unterschied, der in der stärksten Phase der Gäste nicht zu stoppen war und auf 21 Punkte kam. Rasid Mahalbasic erzielte 15 Punkte, acht Rebounds und fünf Assists, Braydon Hobbs und Nathan Boothe punkteten mit 12 Punkten ebenfalls zweistellig.
Die Oldenburger, die auf Neuzugang Tyler Larson und den verletzten Robin Amaize noch verzichten mussten, starteten trotz unnötiger Fehler gut in die Partie. Podgorica versuchte das Spiel in der Zone zu unterbinden, Oldenburg aber bestrafte dies mit starker Trefferquote aus der Distanz. Mit dem bereits vierten verwandelten Distanzwurf stellte Boothe auf 16:12. Auf der Gegenseite gelang es den Gastgebern, die in der ersten Halbzeit 79 Prozent der Würfe aus Nah- und Mitteldistanz verwandelten, zu leicht, in die Zone zu kommen. Gegen Ende des 1.Viertels aber setzten die Oldenburger sich auch immer besser unter dem Korb durch. Mahalbasic fand den cuttenden McClain per Bodenpass zum 23:18.
Das Thema Ballverluste blieb auch im zweiten Viertel präsent, die EWE Baskets sammelten in der gesamten Partie 22 Turnover. Gleichzeitig blieb die Wurfquote aus der Distanz stabil, so dass die Gäste sich von einer kurzen Schwächephase erholten. Philipp Schwethelm traf zum 34:31, Podgorica aber kam über das Pick&Roll weiter zu leichten Abschlüssen, fand immer wieder Hassan Martin, setzte auch Nadelstiche aus der Distanz und blieb so im Spiel. Für das Highlight der ersten 20 Minuten sorgte Rasid Mahalbasic, der einen Hand-off antäuschte und stattdessen per Bodenpass Kevin McClain fand (47:42).
Im dritten Viertel übernahm dann Rickey Paulding, der erst in der Zone gegen Hassan Martin verwandelte und im Anschluss auch aus der Distanz traf (54:47). Die Oldenburger verteidigten nun das Pick&Roll deutlich besser, gaben kaum einfache Abschlüsse ab und führten erstmals zweistellig, als Mahalbasic sich im Post durchsetzte. Rickey Paulding verwandelte kurze Zeit später erneut einen schweren Wurf gegen den Mann und baute den Vorsprung auf 70:56 aus.
Bis ins letzte Viertel hinein änderte sich das Bild nicht, auch wenn Buducnost immer körperbetonter und aggressiver verteidigte. Die EWE Baskets versuchten sich über Rasid Mahalbasic (79:70) zu stabilisieren, trotzdem entglitt den Gästen in den letzten Minuten die Partie. Cobbs attackierte nun wieder aggressiver, zudem trafen Ivanovic und Nikolic aus der Distanz und sorgten für das 79:80 aus Oldenburger Sicht. Die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic suchte ihren Kapitän, der Mahalbasic mit einer entschlossenen Aktion und viel Übersicht zu einfachen Punkten brachte (82:80). Cobbs antwortete 45 Sekunden vor dem Ende mit zwei Freiwürfen, Paulding verwandelte einen von zwei Versuchen zur erneuten Führung (83:82). Die Gastgeber hatten mit knapp über 24 Sekunden Restspielzeit einen Angriff zur Entscheidung, die EWE Baskets aber verteidigten stark und zwangen Cobbs zum schweren Abschluss. Der Rebound landete in den Oldenburger Händen und Karsten Tadda entschied die Partie an der Freiwurflinie.