Die EWE Baskets Oldenburg haben ihre erste Niederlage der Saison in der easyCredit BBL hinnehmen müssen. Vor 6.200 Zuschauern in der Großen EWE Arena unterlagen die Oldenburger dem deutschen Meister FC Bayern München mit 83:90.
Erstmals erhöhten die EWE Baskets ihre Kapazität in der Großen EWE Arena auf 6.200 Zuschauer und wurden mit großartiger Energie von den Fans und einem herausragenden Start belohnt. Zwischenzeitlich führten die Oldenburger, die zu diesem Zeitpunkt stark verteidigten und hervorragend trafen, mit 21 Punkten. Im Spielverlauf aber zogen die Gäste ihre Intensität an und bewiesen, warum München aktuell die stärkste Verteidigung der BBL und der Euroleague stellt. Den Gastgebern ging der Rhythmus in der Offensive mehr und mehr verloren, zudem wurde das Reboundduell deutlich abgegeben (22:36).
Gerry Blakes, der seine bisher stärkste Vorstellung im Trikot der EWE Baskets zeigte, wurde mit 19 Punkten zum Topscorer. Rasid Mahalbasic gewann das Center-Duell gegen Greg Monroe deutlich, konnte aber trotz 14 Punkten, acht Assists und vier Rebounds die Niederlage nicht verhindern. Nathan Boothe überzeugte mit 14 Punkten ebenfalls.
In den ersten Minuten dürften sich alle Beteiligten, besonders aber die Gäste aus München, die am Donnerstag in der Euroleague mit einem 104:63-Erfolg noch ein Statement gesetzt hatten, die Augen gerieben haben. Zusammen mit der gelben Wand im Rücken erzeugten die Oldenburger eine Energie, die Bayern zunächst zu überrollen drohte. Die EWE Baskets verteidigten stark, erlaubten kaum erfolgreiche Abschlüsse am Brett und fanden selbst schnell zum eigenen Spiel. Mit einem Dreier, seinem 3.000 Punkt in der easyCredit BBL sorgte Philipp Schwethelm für das 9:0. Karsten Tadda erhöhte aus der Distanz auf 14:5. In der Folge übernahm dann Gerry Blakes, der zunächst mit Kontakt abschloss, nach einem Block von Boothe im Fastbreak traf,aus der Distanz doppelt nachlegte und beim Stand von 26:11 bereits zehn Zähler auf dem Konto hatte. Nach einem Offensivrebound verwandelte Robin Amaize erneut von der Dreierlinie zum 29:13 nach zehn Minuten.
Auch im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild Oldenburger Dominanz zunächst nicht. Kevin McClain stellte mit seinem bereits zweiten Dreier auf 39:18. Erst jetzt kamen die Gäste besser in die Partie. Den Schlüssel dazu fand München im starken Rebounding und in der hohen Foulbelastung der Gastgeber. Immer wieder gingen die Bayern an die Freiwurflinie, hatten zur Halbzeit bereits 15 Freiwürfe auf ihrem Konto. Braydon Hobbs traf zum 46:31, musste dann aber mit seinem bereits dritten Foul auf die Bank. München verkürzte auf 46:37, Oldenburg hatte die Chance auf einen größeren Vorsprung aus der Hand gegeben.
Zum Start in das dritte Viertel begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, die EWE Baskets schlossen mehrmals trotz eines Foulspiels erfolgreich ab. Nachdem Rickey Paulding beim Zug zum Korb den cleveren Pass an die Dreierlinie auf Rasid Mahalbasic spielte und dieser zum 59:46 traf, schien der Oldenburger Vorsprung stabil, Bayern aber übernahm in der Folge die Kontrolle und raubte den Gastgebern, die unnötige Fehler begingen, den Spielfluss. Zudem gelang es der Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic nicht mehr, die Ballbewegung der Gäste zu stoppen, die binnen weniger Minuten die knappe Führung übernahmen.
Über gute Aktionen unter dem Korb von Justin Sears und Nathan Boothe blieben die EWE Baskets im letzten Abschnitt zunächst im Spiel, nach einem Dreier von Alex King und einem Ballgewinn von Maodo Lo lagen die Gastgeber erstmals vier Zähler zurück (67:71). Während Oldenburg in der Offensive glücklos blieb, drehte für Bayern Petteri Koponen auf, der in den ersten 30 Minuten nur vier Punkte erzielt hatte, nun aber traumwandlerisch sicher verwandelte. Koponen war wann immer die Bayern einen Treffer benötigten zur Stelle, erzielte im letzten Abschnitt 14 Zähler, machte den Rückstand erstmals zweistellig und entschied letztlich die Begegnung, auch wenn die Gastgeber bis in die letzten Sekunden alles versuchten.