Unsere statistische Nachbetrachtung zum Spiel: #ICYMI - eine Abkürzung aus der Social-Media-Welt: "In Case You Missed It" bedeutet übersetzt: "Falls Du es nicht mitbekommen hast".
Was im Nachgang des Auswärtssieges bei RASTA Vechta sicherlich alle mitbekommen haben, war die Performance von Rickey Paulding, der mit seinen 20 Punkten der Garant zum Erfolg der EWE Baskets in einem intensiven Derby war. Zudem hat Paulding in der ewigen Scorer-Liste einen Meilenstein erreicht. Mit 6.594 Karriere-Punkten hat Oldenburgs Kapitän Jarvis Walker (6.582) überholt und liegt nun auf Rang 2 der All-Time Scorer in der BBL hinter Mike Jaeckel (10.789).
Es war ein hartes Stück Arbeit, was das Team von Head Coach Mladen Drijencic am Samstagabend da im RASTA Dome verrichten musste, um den zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel unter Dach und Fach zu bringen. Ein Paulding allein wäre dafür nicht genug gewesen.
Gegen einen Gegner, der mit großem Kampfgeist zu Werke ging, brauchte es ein großes Stück Abgeklärtheit und die nötige Portion Energie von der Bank. Und die lieferten neben einigen anderen vor allem Braydon Hobbs auf der Spielmacher-Position und Small Forward Robin Amaize. Letzterer war gefühlt überall auf dem Parkett zur Stelle, wo es in der Defensive Druck auszuüben galt und in der Offensive auf dem Weg zum Korb das Motto lautete: Keine Angst vor Ellbogen!
Mit jeweils 6 Rebounds waren Hobbs und Amaize zudem auf Augenhöhe mit den Big Men Rasid Mahalbasic und Nathan Boothe. Auch wenn Amaize nicht alles gelang – nur einer seiner sechs Versuche von jenseits der Dreier-Linie saß – so war es sein unbändiger Wille, immer wieder Lücken zu reißen und im richtigen Moment den Weg zum Korb zu suchen. Ein Boxscore erzählt halt nicht immer die ganze Geschichte.
Hobbs sorgte auf der Position 1 nicht nur für eine gute Ballrotation. Mit 5 Assists setzte Oldenburgs Nummer 3 seine Mitspieler in Szene und behielt die Übersicht und die Nerven gegen eine jederzeit ballhungrige und auf Steals gierige Defensive der Gastgeber, gegen die Hobbs keinen einzigen Turnover produzierte. Und als Zugabe sprang der Point Guard als Scorer in die Bresche, da Mahalbasic (11 Punkte) und Boothe (10) nicht wie gewohnt als Punktesammler in Erscheinung traten. Mit 15 Zählern avancierte Hobbs somit hinter Paulding zum zweitbesten Scorer.
Den Deckel endgültig drauf gemacht hat – und das ist dann ein Ausweis dafür, dass es ein Sieg des Teams war – Rasid Mahalbasic, der ob der harten Gangart der Vechta-Verteidigung einen schweren Stand hatte. Im Getümmel unter dem Korb knapp neun Sekunden vor Ende, mit zwei ungeahndeten Fouls und aufgeplatzter, blutender Lippe den 73. Punkt für sein Team erzielt und Vechta das letzte Fünkchen Hoffnung auf den Heimsieg genommen, ist auch eine Qualität, die Mr. Triple Double dann bringt, wenn er mal keine Triple Doubles fabriziert.