Die EWE Baskets Oldenburg haben ihre Negativserie mit zuvor vier Pflichtspielniederlagen am Stück beendet. Am Samstagabend setzten sie sich dank eines furiosen Endspurts bei den New Yorker Phantoms Braunschweig mit 70:66 (35:42) durch und zogen einen Schlussstrich unter die zwölfte englische Woche in Serie.
Topscorer bei den Gästen war Nemanja Aleksandrov, der die wichtigsten seiner insgesamt 18 Punkte im vierten Viertel erzielte. Bei den Gastgebern kam Kyle Visser vor 4202 Zuschauern auf 20 Zähler.
Einen glänzenden Einstand feierte auf Seiten der Oldenburger Neuzugang Philipp Neumann. Der Center war am Freitag von Bamberg direkt nach Braunschweig gereist, um erstmals mit seiner neuen Mannschaft zu trainieren. 9 Punkte standen in 13:16 Minuten Einsatzzeit zu Buche. Offensiv ebenfalls nachhaltig in Erscheinung trat Rickey Paulding mit 15 Punkten. Andrea Crosariol sammelte 8 Punkte (4/5 aus dem Feld) und 6 Rebounds. Nur drei Minuten zum Einsatz kam Julius Jenkins - er zog sich eine Rippenprellung zu.
Vor dem Jubel über den bereits sechsten Auswärtssieg im siebten Spiel standen für die EWE Baskets aber ein hartes Stück Arbeit und eine Belastungsprobe für die Nerven. Zwar legten die Huntestädter nahezu perfekte erste zweieinhalb Minuten auf das Parkett und gingen mit 11:2 in Führung, doch wendete sich das Blatt in der Folge immer mehr zu Gunsten der Gastgeber. Die glichen zum Ende des ersten Viertels zum 16:16 aus und erspielten sich im zweiten Viertel eine 42:35-Führung.
In einem von viel Defense, zahlreichen Ballverlusten und reihenweise vergebenen Würfen gekennzeichneten dritten Abschnitt hatten die New Yorker Phantoms knapp die Nase vorne (12:10) und steigerten ihre Führung bis auf 54:45. In Minute 34 hatten sich die Sorgen bei den Gästen noch einmal vermehrt (50:62) - doch dann kannte die Partie plötzlich nur noch eine Richtung. Angeführt von einem nun kaum mehr zu bremsenden Aleksandrov erspielten sich die Oldenburger eine gute Option nach der nächsten und brachten sich dank eines 15:0-Laufs zum 65:62 (38.) auf die Siegerstraße. Ein Block von Andrea Crosariol und jeweils zwei verwandelte Freiwürfe von Aleksandrov und Rickey Paulding sicherten den Erfolg.
„Ich bin sehr glücklich und erleichtert“, so Sebastian Machowski. „Wir haben in der zweiten Halbzeit eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt und die war auch nötig. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment für diese Leistungssteigerung aussprechen und dafür, dass wir dieses Spiel noch gedreht haben. Vor allem unsere Verteidigungsarbeit in der zweiten Halbzeit war sehr stark. Meine Unzufriedenheit kann man anhand der Punkte von Kyle Visser ablesen. Wir haben unter dem Korb mit zu wenig Aggressivität gespielt und das müssen wir schnell ändern, wenn wir weiterhin oben mitspielen wollen.“
Eine kleine Pause, die mit Blick auf die Doppelbelastung seit der ersten Saisonwoche mehr als notwendig erscheint, unterbricht jetzt die Saison - aber wirklich nur kurz, denn am Sonntag, 29. Dezember, steht ab 17 Uhr das Gastspiel bei den Eisbären Bremerhaven an.
Text: Torben Rosenbohm, EWE Baskets Oldenburg