Die großartige Saison der EWE Baskets Oldenburg endet im Halbfinale. Wie schon in der gesamten Serie erwiesen sich die Gäste von ALBA BERLIN als die ein Stück konstantere und tiefere Mannschaft, entschieden die dritte Partie mit 100:89 für sich und treffen im Finale nun auf den FC Bayern München.
Mit großer Energie hatten die Oldenburger sich trotz eines Fehlstarts und eines früh zweistelligen Rückstands wieder in die Partie gekämpft, glichen zwischenzeitlich aus. Letztlich gelang es den Gästen aber, die Geschichte der Serie fortzuschreiben, die richtigen Antworten zu finden und die entscheidenden Würfe zu verwandeln.
Dabei hatten die EWE Baskets scheinbar die richtigen Schlüsse aus den ersten beiden Spielen gezogen, agierten im Rebounding abgesehen von den ersten Minuten auf Augenhöhe (31:32), achteten deutlich besser auf den Ball (13:15) und gelangten mit hoher Aggressivität auf dem Weg zum Korb immer wieder an die Freiwurflinie.
Die Gäste aber fanden früh in der Begegnung ihren offensiven Rhythmus, bewegten den Ball deutlich stärker (11:28 Assists) und trafen herausragend (48 Prozent) aus der Distanz. Auf der Gegenseite konnten sich die EWE Baskets einmal mehr auf MVP Will Cummings verlassen, der 31 Punkte erzielte und 63 Prozent seiner Wurfversuche traf. Dazu punkteten allerdings nur Rasid Mahalbasic (18 Punkte, acht Rebounds, vier Assists) und Rickey Paulding (13) zweistellig. Die größere Tiefe der Berliner machte einen Teil des Unterschieds aus.
Der Rahmen hatte vor der Begegnung gepasst: 6.000 Fans in der Großen EWE Arena empfingen ihre Mannschaft in gelben Shirts und sorgten für eine beeindruckende Playoff-Atmosphäre. Die Gäste aus Berlin aber wirkten in den ersten Minuten deutlich selbstsicherer und aktiver, konnten mit Kenneth Ogbe, der per Dunk und anschließendem Dreier zum 4:12 traf, einen Spieler in die Partie bringen, der zuvor in der Serie keine Rolle gespielt hatte. Den Gastgebern gelang es zunächst kaum Zugriff zu bekommen, während ALBA aus der Distanz herausragend traf und durch Hermannsson den Oldenburger Rückstand auf 12:24 anwachsen ließ. Es war Will Cummings, der mit viel Willen, starken Einzelaktionen und elf Punkten im ersten Viertel sein Team nach zehn Minuten wieder in die Partie brachte (25:26).
Den besseren Start in die 2. Halbzeit aber fand erneut Berlin, zog wieder auf 25:33 davon. Nun wurde Rasid Mahalbasic dominanter, hängte Landry Nnoko das dritte Foul an und hielt seine Mannschaft im Spiel. Nach einem Ballgewinn von Mahalbasic und folgenden Freiwürfen von Cummings waren die Gastgeber auf 37:42 heran, Berlin aber fand wieder den offenen Dreierschützen und Schneider vollendete zum 37:45. Die nun deutlich besser reboundenden EWE Baskets hielten den Rückstand zur Halbzeit aber in Grenzen (43:47).
Zum Start in die zweite Halbzeit fand Mahalbasic zunächst Paulding per Durchstecker, traf dann aus der Distanz (48:49), Peyton Siva hatte aber ebenfalls von der Dreierlinie die richtige Antwort (48:52) und trieb den nächsten Lauf der Gäste an, die nach einem Dreier von Giedraitis 57:49 führten und diesen Vorsprung bis auf zehn Punkte ausbauten (53:63). Die EWE Baskets kämpften weiter, sicherten sich defensiv einige Ballgewinne und verkürzten durch Karsten Tadda auf 60:65. In der Defensive war die Energie nun auf höchstem Niveau, zunächst blockte Boothe seinen Gegenspieler, dann sicherte sich Frantz Massenat den Ballgewinn, der Rückstand nach 30 Minuten betrug nur drei Punkte.
Als Philipp Schwethelm aus der Distanz zum Ausgleich (70:70) traf, schien die Wende möglich, Peyton Siva sorgte aber von der Dreierlinie für die nächste kalte Dusche. Oldenburg kämpfte, so sicherte sich Cummings beispielweise gleich zwei Offensivrebounds und schloss ab (74:77), gleichzeitig fanden nun viele Aktionen nicht mehr ihr Ziel, während die Gäste abgeklärt wirkten und spätestens auf dem Weg ins Finale waren, als Martin Hermannsson den Vorsprung wieder in den zweistelligen Bereich schraubte (74:84). In der Folge kamen die Gastgeber nicht mehr zurück, wurden für die starke Saison, mit der besten Hauptrunde der Club-Geschichte und dem Sweep über Bonn, aber von den Fans mit stehenden Ovationen belohnt.