Die EWE Baskets Oldenburg treten mit einem 0:2-Rückstand im Halbfinale den Heimweg aus Berlin an. Erneut fiel die Entscheidung bei der 68:79-Niederlage erst in den letzten Minuten gegen die Oldenburger, die nun einen Erfolg im dritten Spiel am Sonntag (15 Uhr) in der Großen EWE Arena benötigen, um die Chance auf das Finale zu wahren.
Es waren letztlich, so wie es in Playoff-Serien häufig der Fall ist, Kleinigkeiten, die den Unterschied zu Ungunsten der Gäste machten, die Mitte des vierten Abschnitts noch die Chance auf den Erfolg in den Händen hatten, als Will Cummings zum 62:64 verkürzte. In der Folge blieben aber gleich mehrere offene Wurfchancen liegen – der Knackpunkt im Spiel.
Zudem reboundeten die Berliner erneut deutlich stärker, sicherten sich alleine 16 Offensivrebounds. Ein Fakt von entscheidender Bedeutung in einer Partie, in der Intensität und Härte erlaubt war, die eines Halbfinales würdig war. So hatten beide Teams Probleme, ihren offensiven Rhythmus zu finden, trafen nur 43 Prozent (Berlin) bzw. 44 Prozent (Oldenburg) ihrer Würfe.
Die EWE Baskets wurden einmal mehr von ihrem Trio der Leistungsträger angeführt: Rasid Mahalbasic wurde mit 18 Punkten zum Topscorer, sicherte sich dazu sechs Rebounds. Will Cummings kam auf 17 Punkte, sechs Rebounds und fünf Assists. Rickey Paulding erreichte 16 Punkte und sechs Rebounds.
Die EWE Baskets waren angetrieben von den mitgereisten Fans sofort auf Betriebstemperatur und versuchten zuerst ihren Kapitän in den Rhythmus zu bekommen. So war es auch Rickey Paulding, der zur Führung traf, Will Cummings legte trotz eines Fouls nach (5:0). In der Folge aber bestimmte ALBA BERLIN in einem Spiel, das von höherer Intensität und mehr erlaubtem Kontakt in der Defensive lebte, das Tempo. Gleich sieben Punkte im Fastbreak erzielten die Berliner in den ersten zehn Minuten, so lagen die Oldenburger, die nur schwer den offensiven Rhythmus halten konnten, mit 13:17 nach zehn Minuten zurück.
Gleichzeitig ließen die Gastgeber angesichts des noch unrunden Oldenburger Spiels viele Chancen liegen, den Vorsprung auszubauen, führten dank des überlegenen Reboundings (12 Offensivrebounds in der ersten Hälfte) 24:16. Die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic machte die Ballbewegung der Gastgeber aber extrem schwer, verteidigte stark, blieb so im Spiel und kam wieder heran. Vor allem im Fastbreak punkteten die Gäste über ihren Topscorer Rickey Paulding (12 Punkte zur Halbzeit) und gingen so auch in Führung (29:28). Den Schlusspunkt aber setzte Niels Giffey aus der Distanz mit dem überhaupt erst dritten Dreier von Berlin und dem vierten Distanztreffer der gesamten Partie (29:32).
Aus der Kabine kamen die Oldenburger noch einmal mit deutlich mehr Energie. Mahalbasic fand Paulding mit einem traumhaften Bodenpass, den der Kapitän per Dunk vollendete. Philipp Schwethelm legte mit einem Dreier im Fastbreak nach (36:32). Auf der Gegenseite netzte ebenfalls Wagner per Distanzwurf. Das Spiel hatte nun seine offensiv beste Phase, in der beide Mannschaften immer wieder Antworten fanden. Auf einen Dreier von Luke Sikma zum 43:44 ließ Nathan Boothe den Dreier aus der Ecke folgen. Die Gastgeber fanden allerdings zuerst wieder Zugriff in der Defensive, kamen zu einigen Freiwürfen und sorgten für das 48:56 durch Giffey von der Dreierlinie. Ein Vorsprung von acht Punkten, den ALBA mit in das letzte Viertel nahm (52:60).
Die EWE Baskets ließen sich aber nicht entmutigen, kamen durch einen typischen Halbdistanzwurf von Rickey Paulding, einen Dreier von Will Cummings und einen unwiderstehlichen Zug zum Korb des Spielmachers auf 62:64 heran. Nun boten sich Philipp Schwethelm, Nathan Boothe und Will Cummings teilweise offene Wurfchancen von der Dreierlinie, die nicht fallen wollten. Auf der Gegenseite verwandelte Peyton Siva einen Dreier, dem wieder einmal ein Offensivrebound vorangegangen war, zum 69:62. Was die Gäste auch versuchten, Berlin war nun zu stabil, spätestens der Dreier von Peyton Siva zum 78:66 bedeutete 84 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung.