Die EWE Baskets Oldenburg haben den Heimvorteil in der Halbfinal-Serie gegen ALBA BERLIN zunächst aus der Hand gegeben. In einer intensiven, hochklassigen und emotionalen Partie unterlagen die Oldenburger vor 6.000 Zuschauern in der Großen EWE Arena mit 93:100 und benötigen nun einen Erfolg in Berlin, um das Finale zu erreichen. Die erste Chance dazu wartet bereits am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr).
Im ersten Halbfinale vergaben die Gastgeber ihre große Siegchance möglicherweise schon in den ersten 20 Minuten, als die EWE Baskets mit höherer Energie agierten, die Berliner Trefferquote drücken konnten, angesichts von bereits 12 Ballverlusten und sieben Offensivrebounds aber mit einem knappen Rückstand in die Halbzeit gingen.
Insgesamt hatten die Berliner die Hoheit bei den Rebounds (28:33), kamen zu insgesamt 14 Punkten aus zweiten Chancen. Die EWE Baskets blieben mit 17 Ballverlusten deutlich über ihrem Saisonschnitt und verwandelten nur 29 Prozent der Versuche aus der Distanz. Auf der Gegenseite trafen die Berliner 10 von 24 Versuchen aus der Distanz (42 Prozent).
Zudem gelang es den Gästen deutlich besser, sich auf die Linie der Schiedsrichter einzustellen, so dass die Oldenburger im Spielverlauf in Foulprobleme gerieten und mit Will Cummings, Philipp Schwethelm und Rasid Mahalbasic gleich drei Spieler vorzeitig mit fünf Fouls das Parkett verlassen mussten. Am Ende standen eine Foulbilanz von 23:32 und 28:44 Freiwürfe in den Statistiken. Will Cummings und Rasid Mahalbasic (8 Rebounds) wurden mit jeweils 21 Punkten zu den Topscorern. Nathan Boothe kam auf 18 Punkte, während Frantz Massenat 16 Zähler und acht Assists auflegte.
Die Oldenburger ließen sich von Beginn an von der hohen Energie der 6.000 Fans in der Großen EWE Arena anstecken und begannen ganz stark. Mit vielen Switches in der Verteidigung nahmen die Gastgeber das Berliner Tempo im Halbfeld aus dem Spiel, führten nach einem Dreier von Philipp Schwethelm mit 7:2, legten durch Nathan Boothe auf 11:4 nach. Den Gästen gelang es, die großen Probleme in der Offensive in dieser Phase nur über zweite Chancen und Freiwürfe zu kaschieren. Drei davon nutzte Peyton Siva zum Ausgleich (11:11). Auf Seiten der EWE Baskets, die bereits sieben Ballverluste im ersten Abschnitt produzierten, war vor allem Nathan Boothe nicht zu stoppen, der immer wieder aus der Mitteldistanz traf. Gleichwohl ging die Begegnung ausgeglichen in die erste Pause.
Die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic aber blieb komplett in der Partie, fand immer wieder den Weg in die Zone. Nach einem Rebound ging es blitzschnell Richtung Berliner Korb, Will Cummings vollendete per Dunk und ließ die Große EWE Arena kochen (29:25). Die Gäste setzten vor allem Nadelstiche aus der Distanz. Nun aber spielte Frantz Massenat stark auf, der gleich doppelt per Korbleger plus Bonusfreiwurf vollendete und in den ersten 20 Minuten vier Assists spielte. Mit einem davon bediente Massenat mit einem Traumpass Mahalbasic in der Zone, der zum 39:34 vollendete. Die letzten fünf Punkte der ersten Halbzeit aber blieben Peyton Siva vorbehalten (44:46).
Im Stil einer Spitzenmannschaft legten die Gäste zu Beginn der 2. Halbzeit nach, führten nach einem Abschluss plus Bonusfreiwurf von Franz Wagner auf elf Punkte davon (46:57). Die Oldenburger mussten sich in dieser Phase die Punkte hart erarbeiten und hatten in MVP Will Cummings den nötigen Anführer, der Mahalbasic zum 56:60 fand und aus der Distanz zum 61:62 verkürzte. Berlin kam über mehrere Minuten kaum noch zu guten Abschlüssen, die EWE Baskets hatten sich trotz vier Fouls für Cummings und Mahalbasic wieder in die Partie gekämpft und gingen durch einen Dreier von Vojdan Stojanovski in Führung (66:65). Nathan Boothe wiederum sorgte mit fünf Zählern in Serie für die Führung nach 30 Minuten.
Die entscheidenden Akzente aber setzten die Gäste, die im vierten Abschnitt nach einem Dreier von Giedraitis wieder in Führung gingen und diese über die kommenden Minuten verteidigten. Fünf Minuten vor dem Ende stand es 83:86 aus Oldenburger Sicht. Es folgten ein Offensivfoul von Will Cummings, der das Parkett verlassen musste, ein Dreier von Martin Hermannsson und das 5. Foul von Rasid Mahalbasic. Drei Nackenschläge, von denen die EWE Baskets sich nicht mehr erholten, während Berlin den Sieg am Ende souverän verteidigte.
Am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr) gilt es für die Oldenburger nun, den bereits in der Hauptrunde gelungenen Coup zu wiederholen und die Serie mit einem Sieg in Berlin auszugleichen.