Die EWE Baskets Oldenburg haben am Samstag (18 Uhr) die große Chance auf den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale. Mit einem Erfolg über die Telekom Baskets Bonn würden die Oldenburger den erst zweiten Sweep in einer Playoff-Serie in ihrer Geschichte feiern. Die Große EWE Arena wird beim dritten Viertelfinale erneut ausverkauft sein.
Vor dem sechsten Einzug in das Halbfinale der BBL in der Club-Geschichte und innerhalb der letzten zwölf Spielzeiten, wartet auf die Oldenburger aber noch einmal ein hartes Stück Arbeit. Die Bonner präsentierten sich bisher als starker Gegner, der die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic in allen Partien der Saison forderte, besonders aber in der Viertelfinal-Serie über weite Strecken auf Augenhöhe agierte.
Den EWE Baskets gelang es aber in den insgesamt vier Partien der Hauptrunde und Playoffs jeweils, in der zweiten Halbzeit besonders defensiv in einen höheren Gang zu schalten. Bonn verlor dann jeweils die Struktur in der Offensive, konnte die Oldenburger, die in den vier Partien im Schnitt 102,3 Punkte auflegten, aber zu keinem Zeitpunkt stoppen.
So haben die Gastgeber am Samstag die Gelegenheit, zum überhaupt erst zweiten Mal in der Club-Geschichte eine Serie mit einem Sweep zu beenden. Zuvor war dies nur im Meisterjahr 2009 im Halbfinale gegen Bamberg gelungen. Drei Mal, 2008 und 2009 gegen Bamberg und 2017 gegen Bayreuth, führten die EWE Baskets in einer Serie 2:0, kamen in jedem dieser Fälle am Ende auch in die nächste Runde.
Garant für die beiden letztlich souveränen Erfolge in den ersten beiden Spielen ist dabei natürlich das Trio aus Will Cummings, Rasid Mahalbasic und Rickey Paulding auf das die Rheinländer bisher keine nachhaltigen Antworten finden. Der Versuch, Will Cummings mit Yorman Polas Bartolo und deutlich erhöhter Physis aus dem Spiel zu nehmen, führte nur teilweise zum Erfolg, der Oldenburger Spielmacher kommt bisher auf 27,5 Punkte im Schnitt. Rasid Mahalbasic stellte sich in der zweiten Partie hervorragend auf Charles Jackson ein, steht im Viertelfinale bei 17,5 Punkten, 12,5 Rebounds und 6,5 Assists. Rickey Paulding erreicht 16,5 Punkten und 5,5 Rebounds. Die drei Führungsspieler kombinieren also bisher für 61,5 Punkte.
Zudem brachten die EWE Baskets vor allem im zweiten Spiel ihre Dominanz unter dem Korb und die spielerische Qualität deutlich besser zur Geltung. 72,2 Prozent Wurfquote aus Nah- und Mitteldistanz und 22 Assists machten den Unterschied zu den Gastgebern, zumal die Oldenburger ihre Verteidigung auf ein höheres Level hoben. Bonn traf nur noch 41,5 Prozent der Versuche aus Nah- und Mitteldistanz, spielte nur elf Assists, erlaubte sich aber 12 Ballverluste.
Der Schlüssel ist dabei für die EWE Baskets bisher die Fähigkeit, die Spielmacher der Bonner aus dem Spiel zu halten. Josh Mayo hatte im Saisonverlauf 14,9 Punkte, 49,3 Prozent Dreierquote und 3,4 Assists aufgelegt, wird aber von den Oldenburgern im Pick&Roll immer auch von den Big Men attackiert und verliert so an Wirkung. 10,5 Punkte, 1,5 Assists und 30 Prozent Dreierquote legt Mayo nur auf. Zudem entfaltet auch Nate Linhart (6,5 Punkte und zwei Assists) nicht die nötige Wirkung.
Verlassen können die EWE Baskets sich am Samstag erneut auf die großartige Unterstützung ihrer Fans. Die Große EWE Arena wird ausverkauft sein, die Oldenburger hätten für das möglicherweise bereits entscheidende dritte Spiel gegen Bonn auch 8.000 Tickets verkaufen können, die gelbe Wand wird erneut 40 Minuten hinter dem Team stehen.