Die EWE Baskets Oldenburg haben sich mit einer abgezockten Teamleistung den Matchball im Viertelfinale der easyCredit BBL gesichert. Beim 97:87-Erfolg über die Telekom Baskets Bonn wurden die Oldenburger dabei von Rasid Mahalbasic angeführt, der sein viertes Triple Double der Saison auflegte und überzeugten mit starker Verteidigung. Mit der 2:0-Führung im Rücken würde ein weiterer Erfolg am Samstag (18 Uhr) in der Großen EWE Arena den Einzug ins Halbfinale bedeuten.
Vor der Partie hatten die Bonner die Festung Heartberg ausgerufen und agierten dementsprechend von Beginn an mit hoher Energie und waren bis zur Halbzeit auf Augenhöhe. Die von mehr als 100 mitgereisten Fans großartig unterstützen EWE Baskets aber bewiesen erneut ihre Qualität einer Spitzenmannschaft, ließen sich auch von der dieses Mal großzügigeren Linie der Schiedsrichter nicht nachhaltig beeindrucken.
In der zweiten Halbzeit schraubten die Oldenburger die Intensität nach oben, drückten die Wurfquoten der Gastgeber, reduzierten die abgegebenen Offensivrebounds und erhöhten den eigenen offensiven Rhythmus. Besonders am Korb hatten die EWE Baskets große Vorteile, trafen 73 Prozent ihrer Versuche aus Nah- und Mitteldistanz. Zudem hatten die Gäste Vorteile im Teamspiel (22:11 Assists), die größeren Kraftreserven und setzten die Marschroute, Josh Mayo (11 Punkte, 25 Prozent Wurfquote) aus der Partie zu nehmen, hervorragend um.
Rasid Mahalbasic wurde dabei zum überragenden Akteur auf dem Parkett, erzielte mit 21 Punkten, 15 Rebounds und zehn Assists das vierte Triple Double der Saison und traf dabei 70 Prozent der Versuche aus dem Feld. Will Cummings setzte sich trotz viel Kontakt der Gegenspieler und insgesamt nur vier Freiwürfen immer wieder stark durch und kam dabei ebenfalls auf 21 Zähler. Rickey Paulding (13 Punkte, sechs Rebounds, drei Assists, drei Steals), Nathan Boothe (13) und der stark aufspielende Karsten Tadda (12 ) waren ebenfalls zweistellig.
Von Beginn an hatten beide Mannschaften mit hoher Intensität agiert. Bonn versuchte Cummings mit Härte aus dem Spiel zu nehmen, hatte in den ersten Minuten aber Probleme aus dem geordneten Angriff zu punkten. Die EWE Baskets suchten hingegen früh den Weg über Rasid Mahalbasic, der seine Mitspieler hervorragend einband. Nach einem Dreier von Tadda führten diese mit 15:11, Marcel Keßen stellte ebenfalls aus der Distanz auf 18:14. Emotional wurde es, als Will Cummings zum wiederholten Mal einen fälligen Pfiff nicht zugesprochen bekamund Head Coach Mladen Drijencic in der Folge ein technisches Foul erhielt. Der in der ersten Hälfte mit 15 Punkten stark agierende DiLeo sorgte mit fünf Zählern in Serie für das 25:25 nach zehn Minuten.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts setzte dann wieder Mahalbasic Akzente, dunkte zunächst nach einem starken Post-Move, fand dann den zum Korb schneidenden Stojanovski (29:25). In der Folge aber bekamen die Gastgeber die Partie besser in den Griff und hatten in Hanlan einen zweiten Scorer, der zum 29:33 traf. Die EWE Baskets hielten sich im Spiel, Marcel Keßen steuerte vier wichtige weitere Zähler bei, so dass der Rückstand nur drei Zähler zur Pause betrug.
Nach Wiederbeginn wandelte sich dann das Bild. Die EWE Baskets erhöhten den Druck, den Gastgebern fehlte nun Struktur und Kraft, um weiterhin eine enge Begegnung zu erhalten. Oldenburg hingegen bekam nun deutlich mehr Tempo in die Angriffe und verwandelte die Dreier. Karsten Tadda, Will Cummings und Philipp Schwethelm trafen die teilweise herausragend erspielten Distanzwürfe. Den minutenlangen Bonner Blackout bestraften die Gäste eiskalt und auch Will Cummings, der spektakulär zum 61:50 verwandelte, war nicht mehr zu stoppen. Nach einem Pass aus dem Post von Mahalbasic traf Paulding gar zum 66:50, die Vorentscheidung der Partie.
Bonn versuchte alles, Oldenburg hatte aber immer wieder die richtigen Nadelstiche und Antworten parat. Nach einem Ballgewinn von Mahalbasic vollstreckte Cummings zum 81:68 und auch defensiv waren die Gäste zur Stelle. Zunächst räumte Mahalbasic Breunig per Monsterblock ab, wenige Momente später tat es ihm Nathan Boothe gleich und erhöhte auf den Gegenseite aus der Distanz auf 86:73. Die Oldenburger gerieten nicht mehr in Gefahr und durften sich über den 10. Assist von Mahalbasic freuen, der Boothe zum 90:77 bediente.