Die EWE Baskets Oldenburg haben sich den ersten Vorteil der Viertelfinal-Serie gegen die Telekom Baskets Bonn gesichert und gehen mit einer Führung in die zweite Begegnung. Am Dienstag (20.30) können die Oldenburger sich mit einem Sieg in Bonn den Matchball sichern und können sich dabei auf die Unterstützung von mehr als 100 mitreisenden Fans verlassen.
Es hat nicht lange gedauert, bis die Playoff-Serie zwischen den EWE Baskets und Bonn Betriebstemperatur aufgenommen hat. Die 6.000 Fans erlebten ein Duell mit starker Offensive auf beiden Seiten, Emotionen, einer großartigen Atmosphäre und der typischen Intensität in den Playoffs. Die Oldenburger gingen dabei letztlich gut mit dem Druck der Favoritenstellung um und können die nicht einfache Situation, ein Spiel gewinnen zu müssen, nun an Bonn weitergeben. Für die Gastgeber ist der Druck nun enorm nicht schon mit 0:2 in Rückstand zu geraten und den Matchball abzugeben. Der Rückenwind ist für die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic spürbar, dazu werden mehr als 100 mitreisende Fans am Dienstag hinter ihrem Team stehen. Das wichtigste Stichwort heißt vor der zweiten Partie binnen 48 Stunden nun aber zunächst Regeneration.
Entscheidend dürften dann wie in der ersten Partie wieder Nuancen und kleine Anpassungen im Spielverlauf werden. So veränderten die EWE Baskets im Lauf der zweiten Halbzeit ihre Verteidigung switchten häufiger und nahmen den Rheinländern damit die Möglichkeit, einfach zum Korb zu kommen, wie es noch bis zur Halbzeit gelungen war. So standen die Gäste dann nach 24 Freiwürfen in den ersten 20 Minuten im weiteren Spielverlauf nur noch elf Mal an der Linie. Auf der Gegenseite attackierte Oldenburg besonders mit Will Cummings deutlich aggressiver den Korb und wurde mit Freiwürfen belohnt. Einen ganz wichtigen Unterschied machte zudem das Rebounding. Nach deutlichen Nachteilen in der ersten Halbzeit, drehten die Gastgeber das Verhältnis in der zweiten Halbzeit und sammelten 23:15 Abpraller.
Verlassen konnten sich die EWE Baskets auf ihre drei Führungsfiguren, die gemeinsam 68 Punkte auflegten. Will Cummings stellte seinen Karrierebestwert mit 34 Zählern ein. Kapitän Rickey Paulding sammelte 20 Punkte. Bonn versuchte immer wieder mit Yorman Polas Bartolo den besten Verteidiger der BBL auf den Spieler des Duos anzusetzen, der gerade eine starke Phase hatte. In diesen Momenten war dann aber häufig der andere Akteur offensiv zur Stelle. Rasid Mahalbasic legte ein Double-Double (14 Punkte, zehn Rebounds) auf und kam im Spielverlauf deutlich besser mit Charles Jackson zurecht.
Auch in nur 48 Stunden Vorbereitung werden beide Teams versuchen, nun kleine Anpassungen vorzunehmen. Dabei wird es für Bonn darum gehen, mit Josh Mayo den eigenen Topscorer besser in die Begegnung zu bekommen. Den Scharfschützen hatten die Oldenburger taktisch konsequent aus der Partie genommen, so dass Mayo nur 10 Punkte, kein Assist und 25 Prozent Wurfquote gelangen. Die EWE Baskets wiederum werden sicher mehr Ertrag aus defensivem Druck und der Transition erhoffen. Einem der besten Defensivteams der Liga gelang kein Steal (Saisonschnitt 7,8), Bonn verbuchte nur acht Ballverluste (Schnitt 12,4), so dass die Oldenburger nur drei Punkte im Fastbreak erzielten. Zudem werden die Gäste am Dienstag darauf setzen, dass die etatmäßigen Schützen aus der Distanz ihren Touch finden.