Ein echter Härtetest wenige Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde wartet am Samstag (18 Uhr) auf die EWE Baskets Oldenburg. Mit einem Erfolg beim möglichen Playoffgegner ratiopharm ulm würden die Oldenburger sich zudem vorzeitig das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde sichern.
Stabil den Erfolgskurs gehalten haben Head Coach Mladen Drijencic und sein Team in den vergangenen Wochen und damit eine perfekte Ausgangssituation für die letzten Spieltage der Hauptrunde geschaffen. Elf Siege aus den letzten zwölf Partien haben bei fünf verbleibenden Begegnungen für zehn Punkte Vorsprung auf Brose Bamberg gesorgt. Ein weiterer Sieg würde also das Heimrecht im Viertelfinale auch theoretisch absichern.
Bei diesem Unterfangen können die Oldenburger auf eine Offensive setzen, die zuletzt auf Hochtouren lief. Bedeuten 91,7 Punkte im Saisonschnitt den zweiten Platz hinter ALBA BERLIN, haben die EWE Baskets sich in den letzten acht Spielen auf 97,8 Punkte gesteigert, erzielten gleich vier Mal über 100 Zähler. Nicht überraschen kann dann auch, dass mit Will Cummings (21,8), Rasid Mahalbasic (14,8), Frantz Massenat (14,2), Nathan Boothe (14,1) und Rickey Paulding (13,6) gleich fünf Spieler in diesem Zeitraum mehr als 13 Zähler im Schnitt erreichten. Eine Steigerung hingegen ist in der Verteidigung nötig, nachdem die Gegner in den letzten fünf Partien über 90 Punkte im Schnitt erzielten. Dabei rückt natürlich auch der bei seiner Rückkehr gegen Würzburg noch dosiert eingesetzte Karsten Tadda in den Fokus.
Am Samstag erwartet die Oldenburger in jedem Fall ein Härtetest und mit Gastgeber ratiopharm ulm eine Mannschaft, die pünktlich zur Endphase der Saison in ihre beste Form kommt. Die Qualität und Tiefe des Kaders bewiesen die Schwaben nicht zuletzt beim höchsten Saisonsieg in Frankfurt am Montag (91:63). Dabei konnte Head Coach Thorsten Leibenath auch ohne Per Günther auf eine Rotation aus elf Spielern setzen, in der alle Akteure zwischen 12 und 27 Minuten auf dem Parkett standen.
Sechs Erfolge aus sieben Spielen sammelten die Ulmer zuletzt, haben sich bis auf den sechsten Platz der Tabelle nach oben gearbeitet und besitzen aktuell vier Zähler Vorsprung auf den neunten Rang. Der 6. oder 7. Platz erscheint aktuell als die wahrscheinlichste Variante nach Ende der Hauptrunde, ein erneutes Aufeinandertreffen mit den EWE Baskets ist also nicht unwahrscheinlich.
Die größte Stärke im Spiel der Gastgeber ist die Athletik und die damit verbundene Möglichkeit, mit hohem Tempo zu agieren. Ulm sucht immer wieder den Weg zum Korb, nimmt nach Würzburg die wenigsten Distanzwürfe der Liga und zählt zu den besten Offensivteams. Nur vier Mannschaften erzielen mehr Punkte im Schnitt als Ulm (88,3). Der Grund für die Formstärke liegt aber auch in der Defensive, wo acht Steals im Schnitt einen Top5-Wert in der BBL bedeuten. Frankfurt erlaubte sich am Montag gleich 19 Ballverluste.
Topscorer eines ausgeglichenen Teams ist Forward Dwayne Evans, der 15,3 Punkte und 6,8 Rebounds pro Partie auflegt. Dazu verfügen die Ulmer mit Javonte Green vielleicht über den spektakulärsten Spieler der Liga. Green glänzt mit atemberaubenden Dunks und enormer Athletik, erzielt zudem 13,7 Punkte und 4,9 Rebounds im Schnitt. Dazu ist der Guard der beste Balldieb der BBL, sichert sich 2,5 Steals pro Partie. In den Fokus rückte allerdings zuletzt immer mehr Ismet Akpinar, der in den entscheidenden Momenten Verantwortung für seine Mannschaft übernimmt.