Die EWE Baskets Oldenburg haben ihre Heimstärke erneut unter Beweis gestellt. Vor 6.000 Zuschauern in der Großen EWE Arena siegten die Gastgeber dank 28 Punkten von Kapitän Rickey Paulding mit 109:93 gegen s.Oliver Würzburg. Rasid Mahalbasic gelang als erst zweitem Spieler der easyCredit BBL das zweite Triple-Double der Karriere.
Es gibt Geschichten, die sich bei den EWE Baskets und in der easyCredit BBL wohl nie ändern werden: In besonderen Spielen lässt es der Kapitän einfach nicht zu, dass die Oldenburger das Parkett als Verlierer verlassen. Im 100. Hauptrundenspiel in der Großen EWE Arena und mit den Namen der 3.600 Dauerkarteninhaber auf dem Trikot übernahm Rickey Paulding im letzten Viertel, erzielte 15 seiner 28 Punkte in den finalen zehn Minuten und sicherte den Erfolg. Ob aus dem Dribbling oder gegen den Mann, die Oldenburger Legende konnte kaum verfehlen und traf insgesamt sieben seiner zehn Dreier.
Zudem stellte Rasid Mahalbasic erneut seine unglaubliche Vielseitigkeit unter Beweis und schrieb BBL-Geschichte. Der Osterreicher band gegen das Doppeln und die Zone der Gäste immer wieder seine Mitspieler herausragend ein, reboundete stark und traf sicher aus dem Feld. In der letzten Minute spielte Mahalbasic den letzten nötigen Assist und ist damit nun ausgerechnet neben Gästecoach Denis Wucherer der erst zweite Spieler in der easyCredit BBL, dem diese Marke zwei Mal in der Karriere gelang.
Den Unterschied für die Gastgeber machten fünf Ballverluste weniger (7:12) und eine große Dominanz unter den Brettern. Die Oldenburger verwandelten 64 Prozent ihrer Würfe aus Nah- und Mitteldistanz, erzielten 46 Punkte in der Zone und insgesamt 23 Assists. Neben Rickey Paulding und Rasid Mahalbasic punkteten auch Will Cummings (20 Punkte, fünf Assists), Nathan Boothe (14 Punkte, neun Rebounds, drei Steals, drei Blocks), Vojdan Stojanovski (14) und Frantz Massenat (12) zweistellig.
Die EWE Baskets, bei denen Karsten Tadda im Kader, aber noch nicht in der Starting Five stand, zogen von Beginn an das nach Tempo nach oben und gaben Will Cummings die Gelegenheit, im offenen Feld zu attackieren. Der Spielmacher nutzte dies zu sieben schnellen Punkten (9:4). Oldenburg bewegte zudem den Ball gut und erspielte immer wieder offene Dreier, die von Stojanovski und Paulding genutzt wurden (15:8). Auf der Gegenseite traf Oliver schwere Würfe und hielt seine Mannschaft im Spiel. Die Gastgeber aber drückten immer wieder auf das Gaspedal und kamen durch Cummings und Massenat in der Zone zu guten Abschlüssen (28:17), bereits nach dem ersten Abschnitt war die Führung zweistellig, die EWE Baskets hatten bis zu diesem Zeitpunkt 85 Prozent aus Nah- und Mitteldistanz getroffen.
Ins zweite Viertel startete Oldenburg mit gleich zwei Dreiern von Haris Hujic, nach einem weiteren Treffer aus der Distanz sorgte Schwethelm für das 39:25. Nun aber verteidigten die Gastgeber mit weniger Energie, verlegten sich zudem zu sehr auf den Dreier. Angeführt vom aus der Mitteldistanz stark treffenden Wells kamen die Gäste wieder etwas zurück und waren nach einem Dreier gegen die ablaufende Wurfuhr durch Oliver auf 49:38 heran. Die Gastgeber aber konterten, zogen die Defensive wieder an und wurden spektakulär: Nach einem Ballgewinn fand Cummings per behind-the-back-Pass Frantz Massenat, der trotz eines Fouls verwandelte (56:42).
Das dritte Viertel startete mit einem Dreier von Paulding gegen die nun konsequent mit einer Zonenverteidigung agierenden Gäste, die von den EWE Baskets vor allem immer dann erfolgreich geknackt wurde, wenn der Ball zunächst zu Rasid Mahalbasic ging. Zuerst fand der Center so den zum Korb schneidenden Cummings, dann Stojanovski, die Gastgeber führten 69:54. Auf der Gegenseite aber zeigte sich auch Würzburg treffsicher aus der Distanz und verkürzte den Rückstand immer deutlicher. Wells und Loesing stellten mit zwei Dreiern in Serie auf 74:68 und waren nach 30 Minuten im Spiel (80:74).
Den Mann für die entscheidenden Momente hatten aber die Oldenburger in ihren Reihen. Zwei Dreiern des Kapitäns folgte ein Mitteldistanztreffer trotz eines Fouls (89:79). Was Würzburg auch versuchte, Paulding traf auch über die ausgestreckten Hände seiner Gegenspieler, stellte auf 94:84. Im Anschluss verwandelte Boothe einen Offensivrebound per Tip-Dunk. Spätestens der nächste Dreier von Paulding zum 102:90 war dann die Entscheidung, Mahalbasic blieb mit dem Assist zum Triple-Double das Highlight in den letzten Sekunden vorbehalten.