Derby und Spitzenspiel zugleich – auf ein in den letzten Jahren vermisstes Gefühl dürfen sich Spieler und Fans der EWE Baskets Oldenburg am Samstag (18 Uhr) freuen. Bei RASTA Vechta wollen die Oldenburger ihre bereits acht Spiele dauernde Siegesserie ausbauen und könnten beim Tabellendritten einen großen Schritt in Richtung Heimrecht machen
Drei Tage nach dem überzeugenden Heimsieg gegen Bonn sind die Oldenburger bereits wieder in der easyCredit BBL gefordert. Am Mittwoch hatten die EWE Baskets sich gegen ein starkes Gästeteam erneut als Spitzenmannschaft bewiesen. Nach drei ausgeglichenen Vierteln schraubte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic die Intensität im vierten Abschnitt nach oben, führte zwischenzeitlich mit 19 Punkten und feierte einen souveränen Erfolg. Die Serie ist damit auf acht Siege am Stück angewachsen, 17 Siege sind es aus den letzten 19 Spielen.
Eine Bilanz, die den Oldenburgern vor einer Partie, die der Mannschaft alles abverlangen wird, großes Selbstvertrauen gibt. In Vechta gilt es allerdings nun, gegen einen Gegner, der seit Monaten auf einer Euphoriewelle durch die easyCredit BBL reitet, über 40 Minuten die Intensität und Qualität abzurufen. Dabei werden die EWE Baskets am Sonntag von mehr als 300 Fans unterstützt, die dem #dresscodeGELB folgend eine gelbe Wand bilden und das Derby zum Heimspiel machen wollen.
Für eine besondere Atmosphäre ist auf jeden Fall gesorgt, schließlich dürften auch die Gastgeber das Hinspiel (81:62) und ihre bisher höchste Saisonniederlage nicht vergessen haben. Seither hat Vechta als Aufsteiger allerdings eine Erfolgsserie hingelegt, die für viel Respekt für Team und Head Coach Calles sorgt. 15 der letzten 18 Partien entschied RASTA für sich, selbst ALBA BERLIN und Bayern München mussten sich im RASTA Dome geschlagen geben. Die Begegnung ist also mehr als ein Derby, es ist im Duell des Tabellendritten gegen den Tabellenzweiten ein absolutes Spitzenspiel.
Ein großer Teil des Erfolgs der Gastgeber liegt in der Defensive. Vechta spielt eine der aggressivsten und intensivsten Verteidigungen der Liga, generiert 10,1 Steals pro Begegnung – der Spitzenwert in der easyCredit BBL - und spielt daraus immer wieder schnell in die Offensive. Die Spielkontrolle zu behalten wird für die EWE Baskets, als mit nur elf Ballverlusten sicherstes Team im Spielaufbau in der Liga, von entscheidender Bedeutung sein.
Offensiv kann sich Vechta mit TJ Bray auf einen der besten Spielmacher der Saison verlassen. Bray liefert acht Assists pro Begegnung, bietet viele Variationen im Pick&Roll und erzielt dazu 13,9 Punkte im Schnitt. Mit Center Clint Chapman (15,5 Punkte/72,7 Prozent Feldquote) kommt dazu seit vier Partien ein kongenialer Partner. Eine hohe Bedeutung im Spiel der Gastgeber nimmt zudem der Distanzwurf ein. Aus der starken Ballbewegung (21,4 Assists) spielt Vechta viele Dreier heraus. Keine Mannschaft nimmt in der laufenden Saison mehr Distanzwürfe (29,7 Versuche). Bevorzugte Schützen sind dabei neben Bray (38,6 Prozent), Austin Hollins (38,7 Prozent), der fast acht Versuche pro Partie nimmt und Kapitän Josh Young (37,1 Prozent).