Die EWE Baskets haben für den nächsten Paukenschlag in der easyCredit BBL gesorgt. Mit dem souveränen und auch in der Höhe verdienten 94:78-Erfolg bei ALBA BERLIN sicherten die Oldenburger sich nicht nur den Sieg, sondern auch den direkten Vergleich und zementierten damit den zweiten Tabellenplatz.
Mit einer vor allem in der zweiten Halbzeit beeindruckenden Vorstellung haben die EWE Baskets das zweite Spitzenspiel binnen weniger Wochen für sich entschieden und etablieren sich immer deutlicher als Anwärter auf das Heimrecht in der BBL. Bei den in eigener Halle bis dato ungeschlagenen Berlinern übernahmen die Oldenburger ab Mitte der Partie das Kommando, stoppten vor allem die beste Offensive der Liga. ALBA traf nur 41 Prozent aller Würfe aus dem Feld und spielte nur 16 Assists. Die deutlich höhere Energie der Gäste zeigte sich auch im deutlich gewonnenen Reboundduell (40:30).
In der zweiten Halbzeit bewegte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic dann auch den Ball immer besser, fand immer wieder den Extrapass und die offene Wurfoption. So trafen die Oldenburger über 50 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld. Zudem ließen die Gäste auch im Gefühl des sicheren Sieges die Konzentration nicht schleifen, sicherten sich nach der 84:93-Niederlage im Januar auch den direkten Vergleich.
Überragender Akteur auf Seiten der EWE Baskets war Will Cummings, dessen Tempo auf dem Weg zum Korb die Gastgeber nie stoppen konnten. Im Spielverlauf traf Cummings dann auch schwere Abschlüsse von der Dreierlinie und kam mit insgesamt 34 Punkten zu einem neuen Career-High, sammelte dazu auch fünf Assists, vier Rebounds und drei Steals. Nathan Boothe blieb ohne Fehlwurf von der Dreierlinie (4/4 Versuchen), kam mit 20 Punkten ebenfalls auf einen neuen Karrierebestwert. Dazu punkteten auch Rickey Paulding (15) und Rasid Mahalbasic (11 Punkte, 12 Rebounds) zweistellig.
Die EWE Baskets starteten mit der gewohnten Starting Five in die Begegnung, der zunächst Rasid Mahalbasic seinen Stempel aufdrückte. Mit seinem bereits fünften Zähler stellte der Center aus der Distanz auf 7:2. Auf der Gegenseite sammelten die Gastgeber zunächst viele zweite Chancen und gingen über Dreier von Hermannsson und Siva in Führung. Im weiteren Verlauf des ersten Viertels übernahm Cummings mit seiner Schnelligkeit auf dem Weg zu Korb, hatte bereits sechs Zähler auf dem Konto, während die Gäste nach zehn Minuten 16:20 im Rückstand lagen.
Zwei Fastbreaks über Massenat und Cummings sorgten für den Ausgleich. In der Folge setzte Nathan Boothe sich zunächst stark im Post durch und traf dann von der Dreierlinie zum 27:22. Die Gastgeber aber schalteten nun einen Gang höher, nahmen mit Paulding und Mahalbasic zwei Schlüsselspieler nahezu aus dem Spiel. Besonders Landry Nnoko übernahm mit seiner Athletik unter dem Korb, wurde spektakulär von seinen Mitspielern eingesetzt und sorgte für das 34:27. Oldenburg aber bewahrte die Ruhe, kam an die Freiwurflinie und verkürzte den Rückstand. Nach einem Durchstecker von Mahalbasic auf Massenat waren die Oldenburger wieder auf zwei Zähler zur Halbzeit heran.
Im dritten Viertel wandelte sich dann das Bild, die Gastgeber konnten der Oldenburger Energie nicht mehr trotzen, die nicht nur die Offensive der Berliner immer mehr stoppten, sondern auch den Ball immer besser bewegten. Rickey Paulding traf einen so hervorragend erspielten Dreier, kurze Zeit später musste Peyton Siva mit dem vierten Foul auf die Bank. Das Pendel schlug nun deutlich auf die Oldenburger Seite aus. Gleich doppelt traf Nathan Boothe von der Dreierlinie, Paulding legte nach und die EWE Baskets führten auch deshalb erstmals zweistellig (59:49), weil die Berliner über Minuten kaum noch zu guten Abschlüssen kamen. Der dritte Abschnitt ging mit 25:11 an die Gäste, die vor dem letzten Viertel mit 12 Punkten führten (63:51).
Als die Berliner mit deutlich höherem Druck versuchten, noch einmal ins Spiel zu kommen, brachten die Oldenburger den Ball zu Paulding, der sicher abschloss (67:53). Kurze Zeit später setzte Cummings mit einem Dreier ins Gesicht seines Gegenspielers den nächsten Nadelstich (70:53). Die EWE Baskets hatten längst in allen Belangen die Spielkontrolle übernommen, führten zwischenzeitlich mit 19 Punkten. Überhaupt hatte die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic immer die richtigen Antworten. Als Berlin auf 75:64 verkürzte, gaben Vojdan Stojanovski per Floater und Will Cummings aus der Distanz dem Spiel wieder die gewünschte Richtung (81:64). Die Begegnung war entschieden, die Gastgeber versuchten allerdings noch den direkten Vergleich zu retten. Fünf Zähler in Serie durch Nathan Boothe verteidigten aber den Vorsprung. Spätestens ein weiterer spektakulärer Dreier von Cummings aus dem Dribbling machte mit 91:76 den Deckel auf die Berliner Hoffnungen, Philipp Schwethelm setzte den Schlusspunkt.