Der Bayern-Bezwinger hat seinen Schwung in der Länderspiel-Pause nicht verloren. Mit einem 83:80-Auswärtserfolg bei Science City Jena haben die EWE Baskets Oldenburg am 22. Spieltag der easyCredit BBL ihre Position als erster Verfolger von Spitzenreiter FC Bayern München weiter gefestigt.
Im ersten Teil des 1. Viertels fackelten die Oldenburger am Sonntagnachmittag mit reichlich Zielwasser ausgestattet ein Drei-Punkte-Feuerwerk ab und spielten so die Gastgeber schwindelig. Früh holten sich die EWE Baskets die erste zweistellige Führung schon nach noch nicht einmal dreieinhalb Minuten heraus, als Rickey Paulding (20 Punkte) per Dreier zum 13:4 einschenkte. Jena fing sich kurz vor Viertelende und verkürzte den Abstand auf 25:20, bevor es in den zweiten Spielabschnitt ging.
Dort bot sich den gut 3.000 Zuschauern in der Sparkassen-Arena eine ähnlicher Ablauf wie im 1. Viertel. Oldenburg trat auf das Gaspedal, setzte sich erneut ein wenig ab, als Topscorer Will Cummings (22 Punkte) per Korbleger auf 31:21 erhöhte. Sobald aber die EWE Baskets ihr Intensitäts-Level etwas herunterfuhren, kämpfte sich Jena immer wieder heran. Mit einem relativ komfortablen 46:34-Zwischenstand ging es in die Halbzeitpause.
Dass sich der Tabellenzweite aus Oldenburg beim Viertletzten der BBL im 3. Viertel nicht entscheidend absetzte, lag am Kampfgeist der Jenaer. Rebounds, Ballverluste, 2er-Wurfquote - in diesen Kategorien taten sich beide Teams nicht viel. Einzig die Überlegenheit von der Dreier-Linie sicherte den Oldenburgern einen 66:55-Vorsprung vor dem letzten Durchgang.
Wie im Vorfeld der Partie erwartet war es ein schweres Stück Arbeit für die EWE Baskets. Die Erinnerung an die 41-Punkte-Klatsche im Hinspiel dürfte bei Jena einige Prozentpunkte zusätzliche Motivation heraus gekitzelt haben. Zwar gelang es Oldenburg in einem hitzigen 4. Viertel die Gastgeber auf Distanz zu halten, doch Jena schaffte es mit viel Kampfgeist und sinkender Oldenburger Dreier-Quote auch in der Crunchtime auf Schlagdistanz zu bleiben.
Gut drei Minuten vor Ende setzte der Ex-Oldenburger Julius Jenkins einen Dreier in den Korb, wurde beim Wurf gefoult und brachte sein Team mit 72:75 heran.
So entwickelte sich in den Schlussminuten ein Basketball-Krimi, in dem Nationalspieler Karsten Tadda per Dreier zum 82:78 zwei Minuten vor Schluss die Oldenburger auf die Siegerstraße einbiegen und die mitgereisten Baskets-Fans aufatmen ließ, die aber bis in die Schlusssekunden zittern mussten, denn Jena hatte sechseinhalb Sekunden vor Ende beim Stand von 83:80 für die Gäste die Chance zum Ausgleich.
Doch Jenkins vergab sehr zum Jubel der Oldenburger den letzten Drei-Punkte-Versuch dieses Spiels.