In der Ferne lange Nervenstärke gezeigt, auf der Ziellinie eingebrochen - und in der Bilanz dennoch erfolgreich. So könnte man die 97:101-Niederlage der Baskets Juniors/Oldenburger TB bei den Iserlohn Kangaroos kurz und knapp auf den Punkt bringen.
Bis in die Schlusssekunden stand die Partie am letzten Hauptrundenspieltag der ProB auf des Messers Schneide. Die Oldenburger kamen als Viertplatzierte zum Fünften, der sich in diesem „Endspiel“ um einen Playoff-Platz mit Heimrecht noch Hoffnung gemacht hatte, in die Matthias-Grothe-Halle und durften die Heimfahrt am späten Samstagabend auch als Vierter antreten. Denn: Der direkte Vergleich spricht für die Baskets Juniors, die das Hinspiel gegen Iserlohn in der Vorrunde Ende November mit 76:71 für sich entschieden hatten.
Am nächsten Sonntag (3. März, Tipoff 18 Uhr) erwarten die Baskets Juniors zum Playoff-Auftakt scanplus baskets Elchingen, den Fünften der ProB Süd, da die erste K.o.-Runde in der zweigeteilten dritten Liga über Kreuz gespielt wird.
„Das war ein sehr intensives Spiel vor vollen Rängen“, sagte Oldenburgs Head Coach Artur Gacaev. „Abgesehen von der Schlussphase, wo wir nur zwei von sechs Freiwürfen getroffen haben und es den Iserlohner ermöglicht haben, die Overtime zu erzwingen, haben wir richtig gut gespielt. So können wir mit Selbstbewusstsein in die Playoffs gehen.“
Dass die Hausherren bei den Rebounds überlegen waren (45 zu 32) fiel lange Zeit nicht ins Gewicht, denn Oldenburg bestach mit 14 Steals gegenüber sechs Iserlohner Ballgewinnen. Zudem fabrizierten die Kangaroos 22 Turnover, während die Baskets Juniors nur elf Mal den Ball verloren.
Wie umkämpft das Spiel in Iserlohn war, verdeutlicht dieser Fakt: Bis fünf Minuten vor Spielende war ein Sechs-Punkte-Vorsprung die höchste Führung in dieser Partie, als die Gastgeber gegen Ende des 1. Viertels mit 20:14 vorne lagen. Die höchste Führung im Spiel hatten die Baskets Juniors beim 81:71-Zwischenstand 4:40 Minuten vor Schluss.
Dieses vermeintlich komfortable Polster schmolz in den Schlussminuten allerdings dahin. Und plötzlich wurde es in den letzten 30 Sekunden nochmal richtig eng. Die Entscheidung musste in einer Verlängerung her. Dort entwickelte sich ein Freiwurf-Festival mit besonderer Dramatik. 16 Sekunden vor Ende der zusätzlichen fünf Spielminuten brachte Haris Hujic Oldenburg mit zwei verwandelten Freiwürfen auf 97:98 heran, doch die Iserlohner behielten die Nerven und erzielten mit der Schlusssirene den alles entscheidenden Dreier zum Endstand.
Philip Zwiener war mit 21 Punkten Oldenburgs Topscorer. Neben Zwiener punkteten gleich fünf weitere Baskets im zweistelligen Bereich: Marcel Keßen (15 Punkte, 7 Rebounds), Nigel Pruitt (14 Punkte, 5 Rebounds), Robert Drijencic (13 Punkte, 4 Rebounds), Till Isemann (11 Punkte, 3 Rebounds) sowie Haris Hujic (10 Punkte, 4 Assists).