Die EWE Baskets Oldenburg haben in einem hochdramatischen und emotionalen Spitzenspiel dem FC Bayern München Basketball die erste Saisonniederlage in der easyCredit BBL zugefügt. Rickey Paulding sorgte mit drei verwandelten Freiwürfen Sekunden vor dem Ende für den 83:82-Erfolg, der Oldenburg vor dem Nationalmannschaftsfenster auf dem zweiten Platz hält.
Die EWE Baskets und die Fans in der Großen EWE Arena haben erneut den Beweis angetreten, dass die besonderen und emotionalen Basketball-Geschichten in Oldenburg geschrieben werden. Mit der Energie der 6.000 Fans in der Großen EWE Arena im Rücken, die ihr Team über 40 Minuten nach vorne peitschten, zeigten die Gastgeber einen aufopferungsvollen Kampf, agierten jederzeit als Team und verdienten sich den knappen Erfolg.
Ein starkes erstes Viertel (27:13) gab den Oldenburgern das entscheidende Polster, von dem die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic bis in die letzten Minuten zehrte. Dort zeigten die EWE Baskets dann Mut, Nervenstärke und hatten in Kapitän Rickey Paulding mal wieder den Mann für den entscheidenden Moment, der drei Freiwürfe zum Sieg verwandelte. Besonders 16 erzwungene Ballverluste und ein zumindest ausgeglichenes Rebounding (34:36) sorgten für den Sieg.
Will Cummings führte seine Mannschaft mit 20 Punkten und sechs Assists als Topscorer an, zudem punkteten der stark aufspielende Vojdan Stojanovski (16 Punkte, drei Rebounds, drei Steals) und Philipp Schwethelm (15 Punkte, vier Rebounds) als Teil einer starken Einheit zweistellig.
Bereits vor dem Sprungball waren die Spannung und die Emotionen eines Spitzenspiels in der Großen EWE Arena spürbar und das Team zeigte sich ab der ersten Sekunde bereit. Philipp Schwethelm sorgte mit dem ersten Dreier für den Brustlöser, traf im Anschluss für die wie entfesselt aufspielenden Gastgeber zunächst aus der Distanz und erhöhte dann zum 10:4. Die Gäste aber zeigten schnell ihre Qualität, hatten einen überragenden Petteri Koponen in ihren Reihen und glichen durch Lo aus (10:10). Nun war Will Cummings zur Stelle, der die EWE Baskets mit fünf Zählern in Serie wieder in die Spur brachte. Oldenburg kämpfte aufopferungsvoll um jeden Abpraller, erzwang sechs Ballverluste der Gäste im ersten Viertel und führte durch Boothe gar mit 27:11.
Zudem reboundete die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic stark, sicherte bis zur Halbzeit sieben Offensivrebounds und hielt so den Vorsprung auch, als die Bayern besser aus der Distanz zu treffen begannen. Als das Duo Mahalbasic/Massenat das Doppeln der Bayern gegen den Center mit einem Dreier bestrafte, führten die Oldenburger 35:21. Auch defensiv hatten die Gastgeber immer wieder starke Szenen, so blockte Mahalbasic zunächst Lo, rettete den Ball vor dem Aus und ermöglichte so zwei Zähler durch Stojanovski im Fastbreak. Überhaupt war es der Forward, der immer wieder Nadelstiche setzte, zur Halbzeit bereits 14 Zähler auf dem Konto hatte und maßgeblich zur Führung (50:40) beitrug.
Nach Wiederbeginn übernahmen dann die Bayern das Kommando, nahmen den Oldenburgern die Optionen in der Offensive und kamen über Freiwürfe immer näher heran. Philipp Schwethelm verwandelte einen schweren Dreier zum 55:47, Nathan Boothe traf ebenfalls aus der Distanz (58:50). Zudem fighteten die Gastgeber auch defensiv, mussten nach dem fraglichen vierten Foul lange Zeit auf Mahalbasic verzichten, verteidigten aber sieben Punkte Vorsprung bis ins letzte Viertel.
Dort setzte der überragend aufspielende Philipp Schwethelm die nächsten Zeichen, stoppte zunächst Koponen und zog offensiv mit ganzem Herz zum Korb (69:60). Gleichwohl waren die Bayern nach einem Steal und Dunk von Williams auf einen Zähler heran. Erneut zogen die Oldenburger davon, die Partie drohte allerdings zu kippen, als statt eines Schrittfehlers gegen Williams der Forward nach einem unsportlichen Foul an die Freiwurflinie gehen durfte. Die EWE Baskets hatten nun große Schwierigkeiten, in der Offensive die eigenen Spielzüge erfolgreich zu laufen und lagen nach einem Dreier von Nemanja Dangubic und einem Alley-oop im Fastbreak auf Derrick Williams 80 Sekunden vor dem Ende plötzlich zurück (79:80).
Frantz Massenat verwandelte in der Folge einen von beiden Freiwürfen, konnte so ausgleichen. Es folgte ein taktischer Schachzug von Head Coach Mladen Drijencic der belohnt wurde. Oldenburg schickte Petteri Koponen an die Freiwurflinie um den letzten Angriff des Spiels zu haben. Der Finne verwandelte beide Freiwürfe zum 80:82.. Nach der Auszeit schickten die EWE Baskets Rickey Paulding über zwei Blöcke durch die Zone, so dass der Kapitän zum Dreier und nur noch per Foulspiel zu stoppen war. Paulding bewahrte an der Freiwurflinie die Nerven und verwandelte die Große EWE Arena mit dem 83:82 in ein Tollhaus.