Die EWE Baskets Oldenburg haben ihre erst dritte Niederlage in der easyCredit BBL hinnehmen müssen. Vor 6.000 enthusiastischen Zuschauern in der Großen EWE Arena, die für eine Playoff-Atmosphäre sorgten, erwies sich ALBA BERLIN als das abgeklärtere Team und siegte mit 93:84. Gleichwohl bleiben die Oldenburger, die am kommenden Freitag Science City Jena empfangen, auf dem zweiten Tabellenplatz.
Den Gastgebern gelang es, auch dem starken Berliner Auftritt geschuldet, nicht in allen Bereichen am Limit der vergangenen Wochen zu agieren. Oldenburg konnte nicht den gewohnten Druck in der Verteidigung ausüben, erzwang nur drei Steals und sechs Berliner Ballverluste. Dagegen unterliefen den EWE Baskets in entscheidenden Momenten unnötige Fehler, zudem fanden die Oldenburger aus der Distanz nie den eigenen Rhythmus (26 Prozent).
Stärkster Akteur des Teams von Head Coach Mladen Drijencic und Topscorer der Partie wurde Will Cummings mit 24 Punkten. Rickey Paulding war mit 18 Punkten der einzige zusätzliche Oldenburger Akteur im zweistelligen Bereich. Rasid Mahalbasic schnupperte mit 9 Punkten und 10 Rebounds am Double-Double.
Die mit 6.000 Zuschuern ausverkaufte Große EWE Arena war dem #DressCodeGelb gefolgt und stand ab der ersten Minute mit hoher Energie hinter dem Team. Intensität, die auch von den Oldenburgern gefordert war, traten die Gäste doch von Beginn an mit dem Selbstverständnis eines Spitzenteams an. Auf Oldenburger Seite funktionierte das Tandem Cummings und Mahalbasic zunächst, der seinen Spielgestalter nach zwei Cuts jeweils unter dem Korb fand. Die Berliner wiederum suchten immer wieder den Weg über Martin Hermannsson, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. Die Partie blieb ausgeglichen, auch weil beide Mannschaften keinen Rhythmus aus der Distanz fanden. Den ersten Dreier der Begegnung verwandelte Philipp Schwethelm zum 19:18. Berlin aber attackierte nach dem Switch geschickt die körperlichen Vorteile am Brett und führte nach zehn Minuten (19:20).
Immer, wenn es den EWE Baskets gelang, ihre Intensität über die des Gegners zu schrauben, setzte das Team Akzente. Mahalbasic traf trotz Foulspiels und verwandelte den Bonusfreiwurf zum 26:24. Die Berliner wiederum punkteten immer wieder geschickt nach Cuts und hatten in Giedraitis einen verlässlichen Schützen, der zum 35:32 traf. Der besonders in der ersten Halbzeit überragende Will Cummings ließ die Große EWE Arena mit fünf Punkten in Serie toben (41:37), in der Folge aber verpassten die Gastgeber sich erstmals abzusetzen. Die Gäste blieben ruhig, kamen an der Freiwurflinie zurück und führten nach einem Dreier von Joshiko Saibou mit Ablauf der Halbzeit mit 6 Zählern.
Der Wiederbeginn gehörte dann erneut Berlin, das schnell mit 54:45 führte. Die EWE Baskets zeigten in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit enorme Probleme, zum erfolgreichen Abschluss zu kommen, konnten aber in dieser Phase zumindest auch die Gäste stoppen und kämpften sich auf einen Zähler heran. Mit guten Abschlüssen am Brett und zwei Dreiern von Kenneth Ogbe aber hatte ALBA mit einem 10:0-Lauf die Antwort und führte deutlich (68:55). Vojdan Stojanovski gab den Gastgebern mit einem Abschluss plus Bonusfreiwurf noch einmal Hoffnung für den letzten Abschnitt
Der erhoffte Start in die finalen zehn Minuten blieb dann allerdings aus, Luke Sikma und Joshiko Saibou trafen jeweils aus der Distanz und vergrößerten den Rückstand auf 15 Zähler (75:60). Zwischenzeitlich lagen die Oldenburger gar mit 20 Punkten zurück (64:84), zeigten aber Moral. Nach drei Freiwürfen von Rickey Paulding waren die Gastgeber auf elf Zähler heran (76:87), verpassten nun aber gleich mehrmals die Gelegenheit, den Funken für ein Comeback zu entzünden. Kurz durften die Fans trotzdem noch auf den Sieg hoffen, als Paulding aus der Distanz bei knapp 90 Sekunden Restspielzeit auf 81:88 verkürzte. Berlin traf an diesem Tag allerdings die besseren Entscheidungen, Rokas Giedraitis entschied die Begegnung mit einem Dreipunktspiel.