Die EWE Baskets Oldenburg haben in der easyCredit BBL einen Big Point gelandet. Dank einer überragenden zweiten Halbzeit verdienten sich die Oldenburger den 98:78 (44:46) Auswärtssieg bei den Telekom Baskets Bonn und verteidigten den dritten Tabellenplatz.
Die Führungsspieler besser einbinden lautete das Credo von Head Coach Mladen Drijencic in den letzten Wochen, dementsprechend zufrieden wird der Oldenburger Trainerstab mit dem offensiven Auftritt seiner Mannschaft in Bonn sein. 78 Punkte erzielte das Dreigestirn aus Rickey Paulding, Rasid Mahalbasic und Will Cummings in der wichtigen Auswärtspartie. Paulding erzielte dabei 20 seiner 32 Zähler im dritten Viertel, sammelte dazu gleich neun Rebounds. Mahalbasic war gerade im Post für die Gastgeber nicht zu kontrollieren, verwandelte elf seiner 12 Wurfversuche und erzielte 25 Punkte. Cummings führte die Mannschaft stark, lieferte neben 21 Punkten, fünf Assists, vier Steals und vier Rebounds.
Den Unterschied machte neben den drei Topscorern die Überlegenheit am Brett, trafen die EWE Baskets doch 73 Prozent ihrer Wurfversuche aus Nah- und Mitteldistanz und dominierten im Rebounding (35:28). Zudem gelang es den Gästen mit einigen Umstellungen in der Defensive den Bonner Topscorer Josh Mayo (25 Punkte) in der zweiten Halbzeit besser aus dem Spiel zu nehmen und Ra’Shad James (5), der nur 22 Prozent seiner Würfe traf, nie zu seinem Rhythmus kommen zu lassen.
Oldenburg hatte sich ab der ersten Minute präsent gezeigt, attackierte konsequent den Korb und brachte die Leistungsträger ins Spiel. 13:5 stand es schnell, sechs von sechs Versuchen hatten die Gäste in der Zone versenkt. Auf der Gegenseite hielt der zunächst überragende Mayo dagegen, dem keine Distanz für seinen Wurf zu weit schien und der kleine Fehler in der Pick&Roll-Verteidigung gnadenlos bestrafte. Beim Stand von 15:15 hatte Mayo bereits 13 Zähler aufgelegt. Bonn hatte nun mehr Zugriff auf das Spiel und ging nur mit einem knappen Rückstand aus dem ersten Viertel (21:22), weil der Distanzwurf hervorragend fiel.
Von der Dreierlinie gelang den Gastgebern durch Bojan Subotic auch die erste Führung seit der ersten Spielminute (26:25), die EWE Baskets verfolgten aber weiterhin ihren Plan, sich am Brett Vorteile zu sichern. Zum Problem wurde nun aber vermehrt die Erfolglosigkeit aus der Distanz, keiner der sieben Dreier wollte in den ersten 20 Minuten fallen. Auf der Gegenseite kombinierten Mayo und Subotic für acht Treffer bei acht Versuchen, Subotic sorgte dann auch für die deutlichste Bonner Führung (36:31). Mit guten Abschlüssen am Brett blieben die Gäste aber im Spiel (42:44).
Die zweite Halbzeit begann mit zwei wichtigen Änderungen: Karsten Tadda kümmerte sich um Josh Mayo und brach dessen Spielfreude, während Philipp Schwethelm gleich den ersten Oldenburger Dreier nach der Pause versenkte. Was dann folgte, war wiederum ein aus vielen Duellen zwischen den EWE Baskets und Bonn bekanntes Bild: Rickey Paulding übernahm das Spiel! Ob von der Dreierlinie, aus dem Post, mit dem Zug zum Korb, mit oder ohne Foul, der Oldenburger Kapitän riss das Spiel an sich, erzielte 20 Punkte im dritten Viertel. Der krachende Dunking aus dem Fastbreak (65:56) und der anschließende Schrei drückten dann den puren Willen zum Sieg von Paulding aus. Seine Mitspieler spielten wiederum wie Philipp Schwethelm den Extrapass und bedienten den Kapitän weiter, der zum 71:59 traf. Schwethelm sorgte aus der Distanz für die höchste Führung der Begegnung (76:59).
Im letzten Abschnitt durften die Gastgeber noch einmal kurz an das Comeback glauben. Als Yorman Polas Bartolo auf 70:76 verkürzte, waren die Bonner Fans wach, die EWE Baskets aber zeigten die Reaktion einer Spitzenmannschaft. Der Ball ging nun zu Rasid Mahalbasic, der im Post nicht zu stoppen war und sein Team stabil hielt, bis auch der Defensive wieder Ballgewinne gelangen. Einen davon griff sich Cummings, schraubte den Vorsprung per Dunk wieder in den zweistelligen Bereich, der nächste Dreier von Schwethelm machte dann mit dem 85:73 den Deckel auf die Partie. Im Anschluss verloren die Gastgeber wieder endgültig den Rhythmus, die EWE Baskets verdienten sich den deutlichen Erfolg.