Nach der Länderspielpause reisen die EWE Baskets Oldenburg zu einem Duell mit großer Tradition. In der 60. Auflage der Partie gegen die Telekom Baskets Bonn wollen die Oldenburger am Sonntag (15 Uhr/Sport1 überträgt) den Spitzenplatz in der easyCredit BBL festigen.
Die Fans dürfen sich dann wie in den vielen Spielen zuvor auf Emotionen, Spannung und Basketball auf höchstem Niveau freuen. Für die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic, die anders als in den beiden verlorenen Aufeinandertreffen der Vorsaison, mit dem kompletten Team an den Start gehen kann, bietet sich die Gelegenheit, einen sogenannten Big Point zu landen. Mit einem Erfolg könnten die Drittplatzierten Oldenburger den vier Minuspunkte zurückliegenden Achtplatzierten aus Bonn auf längere Frist distanzieren.
Während bei den EWE Baskets alle Akteure fit sind, das Team in den vergangenen zwei Wochen den Akku aufladen und am spielerischen Feinschliff arbeiten konnte, erlebte Bonn deutliche Veränderungen am Kader. Zunächst verpflichtete Head Coach Predrag Krunic mit Olivier Hanlan einen Guard, der in der vergangenen Spielzeit in der G-League überzeugt hatte und Bonn mit seiner defensiven Qualität verstärken soll. Der auslaufende Vertrag mit Shane Gibson wurde nicht verlängert. Zudem wurde deutlich, dass der bisher so starke aufspielende Center Charles Jackson nach einer Verletzung des Fußgelenks monatelang ausfallen wird. Mit der Verpflichtung des serbischen Nationalspielers Stefan Bircevic wurde allerdings ein Ersatz mit hoher Qualität unter Vertrag genommen. Gleichwohl bedeuten diese Wechsel für die Telekom Baskets, dass Anpassungen am Spiel vorgenommen werden müssen, Automatismen noch nicht funktionieren können.
Einstellen können sich die EWE Baskets hingegen auf einen Gegner, dessen Spiel in der Offensive von den kleinen Positionen dominiert wird. Mit Ra’Shad James und Josh Mayo stechen zwei Akteure heraus, die für ihre Position eher undersized sind. Der 1,81 Meter große Mayo zieht wie in der vergangenen zwei Jahren weiter die Fäden im Bonner Spiel, erzielt 13,2 Punkte pro Partie und trifft dabei 52,1 Prozent seiner Dreier. James hat sich trotz seiner nur 1,85 Meter Größe als einer der explosivsten Shooting Guards der BBL etabliert, erzielt 17,1 Punkte im Schnitt und trifft ebenfalls starke 41,5 Prozent von der Dreierlinie.
So ist es nicht verwunderlich, dass die Gastgeber eines der Team der Liga sind, das sein Spiel auf den erfolgreichen Distanzwurf aufbaut. Einzig Crailsheim nimmt mehr Versuche als Bonn (28,6 pro Spiel), die mit 40,5 Prozent im Schnitt zudem herausragend treffen. Für die EWE Baskets gilt es an die starke Defensive am Perimeter anzuknüpfen. Die Oldenburger Gegner verwandeln im Saisonverlauf nur 32,8 Prozent ihrer Dreier. Defensive Probleme offenbarte Bonn im Saisonverlauf vor allem in der Zone, trafen die Gegner doch fast 57 Prozent ihrer Würfe aus Nah- und Mitteldistanz.