Die EWE Baskets Oldenburg stehen vor der größten Herausforderung der Saison. Am Sonntag (18 Uhr) treten die Oldenburger zum Spitzenspiel beim noch ungeschlagenen deutschen Meister FC Bayern München Basketball an.
Es ist die letzte Partie des siebten Spieltags und mit dem Blick auf die bisherigen Leistungen beider Teams sicher auch das Highlight des Wochenendes. Der Tabellenführer trifft auf den Viertplatzierten, die Fans dürfen sich auf ein Spitzenspiel freuen. Während die EWE Baskets am vergangenen Wochenende mit der Niederlage in Gießen den ersten Dämpfer erlitten, gelang es noch keinem Team den Bayern ein Bein zu stellen.
Der deutsche Meister spielte dabei in der easyCredit BBL nicht immer glanzvoll, spulte seine Partien allerdings mit höchster Souveränität ab und schien mit Blick auf die Euroleague nicht in allen Partien an die Grenze gehen zu müssen. Welches Potenzial auch spielerisch in den Gastgebern steckt, zeigten die München am Donnerstag in der Euroleague. Mit 116:70 fegte Bayern mit Darussafaka Istanbul den ehemaligen Club von Will Cummings geradezu aus der Halle, überzeugte in der Defensive, aber mit 70 Prozent Trefferquote von der Dreierlinie auch offensiv. Dabei zeigte auch Petteri Koponen, Neuzugang vom FC Barcelona mit der Erfahrung von über 100 Spielen in der Euroleague, seine ganze Qualität aus der Distanz.
In der BBL ist das Prunkstück allerdings bisher weniger die Riege der starken Schützen, sondern vor allem die hervorragende Besetzung am Brett und die Fähigkeit, diese Spieler in Szene zu setzen. Neben Devin Booker (10,8 Punkte, 5,7 Rebounds) und Finals-MVP Danilo Barthel (12,5 Punkte, 5,2 Rebounds) ist vor allem auch die spektakuläre Nachverpflichtung Derrick Williams zu nennen. Der Power Forward, kam kurz nach Saisonbeginn mit der Empfehlung von 428 Spielen in der NBA (8,9 Punkte, 4 Rebounds) zum FC Bayern und zeigte schon in der Eingewöhnungsphase seine Qualitäten. Williams erzielte 13,5 Punkte pro Partie und ist mit einer Trefferquote von 81,8 Prozent besonders aus Nah- und Mitteldistanz nicht zu stoppen. Philipp Schwethelm und Nathan Boothe erwartet hier eine ganz harte Aufgabe. Insgesamt weist München mit 65,8 Prozent die deutlich stärke Inside-Quote der BBL auf.
Um in München zu bestehen, müssen die EWE Baskets wieder an die starken Leistungen in Braunschweig und Ludwigsburg anknüpfen und eine nahezu perfekte Leistung in allen Bereichen des Spiels abliefern. Dazu benötigen die Oldenburger nicht nur Energie über 40 Minuten, sondern vor allem eine Steigerung in der Defensive. In Gießen musste die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic erstmals in dieser BBL-Saison mehr als 80 Punkte nach der regulären Spielzeit abgeben. Die Zusammenarbeit in der Verteidigung und das Rebounding war nicht auf dem Niveau der ersten Spiele.