Sechs Spiele, sechs Siege. Am Montagabend hat Karsten Tadda von den EWE Baskets Oldenburg mit dem DBB-Team um die NBA-Stars Dennis Schröder und Maxi Kleber Serbien im letzten Spiel der Gruppe G auswärts sensationell mit 88:81 geschlagen.
In der Qualifikation zur FIBA Weltmeisterschaft 2019 steht die deutsche Nationalmannschaft somit glänzend da. Mitte September startet die zweite Quali-Runde in der Gruppe L, dann mit den Gegnern Griechenland, Serbien, Israel, Georgien und Estland. Ein Platz unter den ersten drei in der Gruppe reicht aus. Da die Punkte aus der ersten Runde mitgenommen werden, hat Deutschland gute Aussichten, an der WM teilzunehmen. Auf Israel, Vierter in der Gruppe L, hat Deutschland somit jetzt schon drei Siege Vorsprung.
Bereits am Freitag hatte Deutschland in Braunschweig Österreich - das ohne Oldenburgs Center Rasid Mahalbasic (Baby-Pause) auskommen musste - mit 85:63 in die Schranken gewiesen. Oldenburgs Defensiv-Spezialist Karsten Tadda stand im serbischen Novi Sad in der Ersten Fünf und kam in 20:28 Minuten Spielzeit auf 6 Punkte, 4 Rebounds und 2 Assists.
Im Interview spricht Tadda über diesen basketballerischen Paukenschlag und die Perspektive der Nationalmannschaft.
Du bist mit dem DBB-Team mit einer Weißen Weste nach Serbien gereist. Wir sehr hast Du daran geglaubt, dass ihr in Novi Sad den sechsten Sieg im sechsten Spiel einfahren würdet?
Ich habe im Vorfeld schon daran geglaubt, dass wir dort gewinnen können. Es war jedem klar, dass das keine leichte Aufgabe werden würde und wir sind mit großem Respekt da hingefahren. Ich meine, dass zuvor die Nationalmannschaft noch kein Spiel in Serbien gewonnen hatte. Wir sind sehr stolz darüber, dass uns das nun gelungen ist.
Was macht diese Nationalmannschaft aus? Woran liegt es, dass Ihr in der WM-Qualifikation so einen Lauf habt?
Es herrscht eine sehr gute Team-Chemie. Wir verstehen uns alle super miteinander, jeder kämpft für den anderen. Da ist gerade so eine Generation, die wahnsinnig motiviert mitzieht. (Bundestrainer) Henrik Rödl macht da auch einen sehr guten Job, so dass die Jungs immer mit großer Freude zum DBB-Team kommen.
Stichwort deutsche NBA-Spieler: Dennis Schröder (Atlanta Hawks) und Maxi Kleber (Dallas Mavericks) waren dabei, Daniel Theiß (Boston Celtics) und Paul Zipser (Chicago Bulls) fehlten. Heißt: Ihr seid in Serbien noch nicht mal in vermeintlicher Bestbesetzung aufgelaufen. Was ist im weiteren Verlauf der WM-Quali noch drin? Was erwartest Du?
Da steckt ganz viel Potenzial in der Mannschaft. Dennoch müssen wir darauf achten, dass sich jeder weiterhin so wie bisher reinhängt und jeder für jeden spielt. Es hängt nicht nur von unseren NBA-Spielern ab. Wir müssen es hinkriegen, das Spiel auf mehrere Schultern zu verteilen. Nur so können wir etwas erreichen. Wir sind in einer guten Position, was den weiteren Verlauf der WM-Qualifikation anbelangt. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Dafür ist es aber wichtig, dass wir weiter hungrig und fokussiert bleiben.
Wie würdest Du Deine Rolle im Team beschreiben? Was erwartet der Bundestrainer von Dir?
In erste Linie soll ich in der Verteidigung Wirkung erzielen. Zudem wird von mir erwartet, dass ich die kleinen Dinge mache, nicht unbedingt das, was im Boxscore auftaucht. Ich soll den Ball gut laufen lassen, meine offenen Würfe treffen, aggressiv sein, wenn ich aus dem Pick-and-Roll komme und den Korb attackieren. Wichtig ist auch, die Mannschaft zusammen zu halten und in der Rolle des Kommunikators zwischen Team und Coach zu agieren.
Du hast nun erstmal - bevor die Saisonvorbereitung mit den EWE Baskets im August starten wird - eine wohlverdiente Pause. Was macht ein Karsten Tadda, wenn er im Urlaub ist, am liebsten?
Ich verbringe viel Zeit mit meiner Familie, das ist das wichtigste. Ich spiele viel mit meinem Sohn, lege mich auch mal in die Sonne und gehe baden. Die Sommerzeit ist Familienzeit.