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Würzburg-Niederlage: Coach Drijencic nennt die fünf wichtigsten Gründe

16.04.2018

Foto: Ulf Duda

Diese Niederlage tut weh. Das 80:93 gegen Würzburg am vergangenen Samstag kostet nicht nur vorübergehend den 4. Tabellenplatz sondern kommt in der Schlussphase der Hauptrunde zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Ein starker Gegner, der zuletzt beispielsweise in Berlin mit nur vier und in Bamberg mit nur drei Punkten verloren hatte, hat die EWE Baskets Oldenburg in ausverkaufter Arena auf dem völlig falschen Fuß erwischt.

 

Oldenburgs Head Coach Mladen Drijencic hat die Niederlage analysiert und nennt die fünf wichtigsten Gründe, warum es gegen Würzburg zu einer in der Form unerwarteten Niederlage gekommen ist:

 

 

1. Verletzung von Brad Loesing

 

„Wenn man sich Brads Zahlen anschaut, wird der eine oder andere sagen, das ist doch nicht möglich, dass dieser Ausfall solch eine Auswirkung haben kann. Das hat er aber sehr wohl: Die Mannschaft wurde aus dem Rhythmus und den normalen Abläufen herausgerissen. Würzburg hat mit zwei Point Guards agiert und bedingt durch die Ausfälle von Benzing und Loncar zusätzlich mit zwei Guards gespielt. Auf diese ungewöhnliche Aufstellung mussten wir reagieren und es hat unsere eingespielte und erprobte Rotation stark beeinflusst. Würzburgs kleine Aufstellung hat einige unserer Spieler vor allem in der Defensive in eine ungewohnte Situation gebracht und uns somit vor einige Probleme gestellt.“

 

2. Defense gegen Rickey Paulding

 

„Rickey hatte beim Hinspiel in der zweiten Halbzeit Würzburg im Alleingang geschlagen. Da hatte er allein im 4. Viertel 17 Punkte erzielt und Würzburg ausgeknockt. Darauf hat Würzburg nun im Rückspiel entsprechend reagiert und wollte ihn auf jeden Fall aus dem Spiel nehmen. Er wurde von Hammonds, einem der besten Defensiv-Spieler der Liga, in eine Sonderbewachung genommen. Zudem wurde er vor allem im Low Post bei Ballbesitz nicht nur umgehend gedoppelt sondern oft von drei Verteidigern umringt. So fällt es dann an so einem Tag auch einem Rickey Paulding mal schwer Akzente zu setzen.“

 

3. Never change a winning team

 

„Wir mussten also - auch und vor allem wegen Brads Ausfall - auf den kleinen Positionen etwas machen. Wir brauchten einen zusätzlichen Guard in der Rotation. Deshalb musste Armani, der auf der 3 und der 4 zum Einsatz kommt, draußen bleiben und ich habe mich entschieden Durand Scott zu bringen. Außerdem war die Sichtweise vor der Partie so, dass es für Durand eine gute Gelegenheit zum Einstieg war, da wir ein Heimspiel hatten und so normalerweise die Integration - auch mit Unterstützung der Fans - leichter fällt. Und unglücklicherweise hat Durand sein Debüt ausgerechnet dann gehabt, als sein neues Team Schwierigkeiten mit dem eigenen Rhythmus hatte. Hinterher ist man immer schlauer und man kann den alten Spruch „Never change a winning team“ anführen. Aber ich stehe auch hinterher zu dieser Entscheidung, weil ich sie aus ganz konkreten Überlegungen heraus gemacht habe, die mir auch heute noch plausibel erscheinen. Dass das dann so nicht funktioniert hat, ist leider eine Tatsache.“

 

4. Mangelnde Aggressivität

 

„Im Nachhinein betrachtet hätte ich die Spieler zwingen müssen, viel mehr am Rande der Foul-Belastung zu spielen. Wir hatten nach 19 Spielminuten erst vier Mannschafts-Fouls. Das nehme ich auf meine Kappe.“

 

5. Auch Schlüsselspieler mit Problemen

 

„Ich lasse meine Schlüsselspieler nicht auf der Bank schmoren, wenn sie sich mal nicht so durchsetzen können. Ich stehe zu ihnen und werfe nicht gleich alles über den Haufen, wenn auch diese Mal einen schlechten Tag erwischen. Ich setze jemanden nicht noch zusätzlicher Kritik, Häme - oder wie man das auch immer bezeichnen möchte - aus, wenn ich mit ihm schon durch einige Schlachten gegangen bin. Das ist meine Philosophie an der Stelle und ich stecke gerne die Kritik ein. Denn ich weiß: Wenn ich in solchen Momenten zu ihnen stehe, dann geben sie es mir beim nächsten Mal zurück. Eine Saison besteht nicht nur aus einem Spiel.“