Im Achtelfinale der ProB-Playoffs ist für die Baskets Akademie Weser-Ems Endstation. Gegen den Zweiten der ProB Süd, den Depant Giessen 46ers Rackelos, setzte es am Samstagabend in Spiel 2 eine 71:78-Niederlage. Nach dem 84:90 in Spiel 1 eine Woche zuvor in Gießen bedeutet das für die Oldenburger, die an Position sieben aus der Nord-Gruppe in die Playoffs einzogen, somit das Aus.
Dabei lieferte das Team den begeistert mitgehenden 350 Zuschauern in der Haarenuferhalle einen intensiven Playoff-Fight in stimmungsvoller Atmosphäre und wurde nach dem Spiel minutenlang mit Standing Ovations gefeiert. Stehende Ovationen gab es auch vor der Partie: OTB-Urgestein Claus Seeberg wurde von der Baskets Akademie Weser-Ems in den Ruhestand verabschiedet.
„Gießen hat verdient gewonnen“, sagte Oldenburgs Head Coach Artur Gacaev „Sie waren eine Spur erfahrener und haben das auch gut ausgespielt. Auf die außerordentlich kämpferische Leistung meiner Jungs, die sich nie aufgegeben haben, bin ich sehr stolz.“
Erst gegen Ende des 1. Viertels übernahm Gießen das Kommando und ging mit einer 22:16-Führung in den zweiten Durchgang. In den ersten acht Minuten war die Partie weitestgehend ausgeglichen, aber die Oldenburger mussten sich jeden Korb hat erkämpfen. Nach zwölfeineinhalb Spielminuten unterbrach Oldenburgs Coach Artur Gacaev das Spiel mit einer Auszeit, kurz zuvor hatte sein Team den sechsten Ballverlust und den 28 Gegenpunkt hinnehmen müssen und lag mit zehn Zählern hinten. Die Gäste holten sich mit einer physischen und geschickten Defensive das Selbstbewusstsein für die Offensive und wurden mit fortschreitender Spieldauer in der ersten Hälfte immer sicherer in ihren Aktionen.
Eine kuriose Szene an der Seitenlinie versetzte dem Baskets Akademie-Team gut viereinhalb Minuten vor der Halbzeit-Sirene einen Push. Jakob Hollatz „verdribbelte“ sich und Gießen bekam den Einwurf zuerkannt. Der selbe Hollatz setzte Gießens Bjarne Kraushaar bei der anschließenden Einwurf-Aktion derart unter Druck, dass nun dieser den Ball vertändelte und einen emotionalen Weckruf bei Team und Zuschauern auslöste. Die Folge: Oldenburg übernahm zwischenzweitlich die Regie und brachte sich zwei Minuten vor der Halbzeitpause auf 29:30 heran und schließlich nach 20 gespielten Minuten zum 33:33-Ausgleich. Kurios aber zugleich auch Ausdruck der Anspannung, unter dem beiden Teams in dieser K.o.-Runde stehen: Gießen traf nur einen seiner sechs Dreier-Versuche, Oldenburg immerhin drei, verwarf aber auch zehn.
Das 3. Viertel war wie eine Essenz der ersten beiden Durchgänge - nur dass Gießen am Ende auftrumpfte, fast mit der Pausen-Sirene einen Dreier versenkte und mit einem 56:48-Vorsprung in die letzten zehn Minuten ging. Dort hätte der Auftakt in die Crunchtime kaum unglücklicher für Oldenburg laufen können. Zwei kurz aufeinanderfolgende Turnover brachten die Gastgeber aus dem Takt und Gießen baute die Führung auf 60:50 aus. Nun setzte Gießen zudem einen Dreier nach dem nächsten rein. Auch drei Minuten vor Schluss hielten die Hessen die 10-Punkte-Führung noch.
Das drohende Playoff-Aus vor Augen mobilisierten die Oldenburger angetrieben von den Fans in der Haarenuferhalle in den Schlussminuten alle Kräfte und Gießen wankte tatsächlich noch einmal. Allerdings blieb es in den hart umkämpften und verbissen geführten Schlussminuten bei mehreren Wirkungstreffern, die die Gießener zwar beeindruckten aber dennoch nicht den erhofften Heimsieg für Oldenburg brachten.
Alle Statistiken zum Spiel gibt es hier:
http://live.zweite-basketball-bundesliga.de/g/104635