Die Gefährlichkeit des kommenden Gegners lässt sich aus Sicht der EWE Baskets Oldenburg an zwei Dingen festmachen: Nicht unbedingt gewinnen müssen und ein großes Maß an Abgeklärtheit. Wenn der deutsche Vizemeister am Sonntag bei Science City Jena antritt (Tipoff 15 Uhr), dann lastet der Druck am 23. Spieltag der easyCredit BBL eher auf den Oldenburgern.
Jena hat mit neun Saisonsiegen auf dem Konto einen recht komfortablen Vorsprung auf die Abstiegsplätze, die Chancen auf einen Playoff-Platz dürften dagegen eher gering sein. Für die EWE Baskets (6. Platz) zählt im Kampf um die Playoff-Teilnahme derzeit jedes Spiel. Das Mittelfeld - wenn man das so sagen kann - reicht von Bayreuth (4.) bis Braunschweig (12.).
Nach der zweiwöchigen Länderspiel-Pause in der Liga gilt es für das Team von Head Coach Mladen Drijencic nun, für den Schlussspurt in der BBL-Hauptrunde gut aus den Startlöchern zu kommen. Eine Mannschaft der „ehrenwerten Gentlemen“ - bei Mladen Drijencic hört man durchaus Anerkennung heraus, wenn er über den kommenden Gegner spricht.
„Wir müssen schnell in den Rhythmus kommen. Das wird schwer genug, denn Jena hat wahnsinnig viel Erfahrung im Team. Jenkins, Allen, McElroy haben so viele Spiele auf dem Buckel - wenn du Fehler machst, nutzen die das gnadenlos aus“, sagt Drijencic. „Zudem mussten wir in den letzten zwei Wochen im Training viel improvisieren, da zwei Nationalspieler weg waren und einige meiner Jungs in der ProB Gas geben mussten.“
Die drei von Drijencic genannten Jena-Stars sind in der seit 1998 auf Basis einer digitalen Datenbank geführten BBL-Scorerliste unter den besten Sechs, Jenkins (5.676 BBL-Punkte) und Allen (5.724) sogar auf Rang zwei und drei. Nur ein Spieler hat mehr Punkte gesammelt und rangiert ganz oben auf Platz eins und wird am Sonntag ebenfalls in Jena auflaufen: Oldenburgs Rickey Paulding (5.775).
Wieder fit - wenn auch nach mehrwöchiger Pause wohl noch nicht bei 100 Prozent - ist Maxime De Zeeuw. Der Belgier wird am Sonntag sein Comeback geben. Drijencic strahlt: „Nach langer Zeit erlebe ich mal wieder ein Spiel, in dem ich auf alle zurückgreifen kann.“ Auch Karsten Tadda, der noch vor dem FIBA Break im Auswärtsspiel bei ALBA Berlin Mitte Februar aussetzen musste, nachdem er im Spiel zuvor gegen Gotha umgeknickt war und danach auch ohne Probleme zwei WM-Qualifikationsspiele für Deutschland bestritt, dürfte eine feste Größe in der Oldenburger Rotation sein.