Einen Basketball-Krimi mit glücklichem Ende und dem damit verbundenen Playoff-Einzug für die Baskets Akademie Weser-Ems erlebten 350 begeisterte Zuschauer am Samstagabend in der Haarenuferhalle.
Mit einem 81:72-Heimsieg am 22. und letzten Spieltag der ProB-Hauptrunde gegen die Itzehoe Eagles sicherten sich die Oldenburger Drittliga-Basketballer den 7. Platz und treten somit in der ersten Playoff-Runde gegen den Zweiten der ProB Süd, die Giessen 46ers, an. In zwei Wochen beginnt die Serie am 10. März auswärts in Gießen (Tipoff 20 Uhr), am 17. März sind dann die Hessen in der Haarenuferhalle zu Gast (Tipoff 20 Uhr).
„Ich bin so glücklich, dass wir mit so einer tollen Leistung die Playoffs klar gemacht haben“, sagte Oldenburgs Coach Artur Gacaev.
Der Auftakt gestaltete sich für die Oldenburger gegen die sperrigen Akteure auf den großen Positionen der Itzehoer allerdings holprig. In einem ersten Viertel, dass nur wenig gelungene offensive Aktionen auf beiden Seiten sah, sorgte Marcel Keßen (7 Punkte, 7 Rebounds, 2 Blocks) erst in buchstäblich letzter Sekunde mit einem vielumjubelten Dreier für das erste Ausrufezeichen. Die Hausherren gingen mit einer 20:17-Führung in den zweiten Spielabschnitt.
Der Weckruf kam zur rechten Zeit und sorgte für einen Extraportion Schub. Der war nötig gegen die intensive Manndeckung der Eagles, die die Baskets Akademie auch im 2. Viertel vor Probleme im Set Play stellte. Die Anspannung ob der Bedeutung dieser Partie merkte man nun beiden Teams deutlich an, denn hätte das parallel spielende Wedel in Wolfenbüttel gewonnen, wären für den Verlierer die Playoff-Teilnahme ausgeschlossen gewesen. Fast jede Bewegung und jeder Pass musste hart erarbeitet werden. Unter diesem Druck blieb es in der Phase bei einem Low Scoring Game, in dem sich nun immer mehr die Zuschauer lautstark einschalteten. Spätestens nach einem Foulpfiff gegen den neben Philip Zwiener (20 Punkte, 4 Rebounds) überragenden Kevin Wohlrath (20 Punkte, 4 Assists, 2 Blocks), der Itzehoes Ryan Pruitt nach Ansicht der Oldenburger Fans am Brett regelgerecht abräumte, war die Haarenuferhalle in diesem nervenraubenden Spiel da. Oldenburg lag zur Halbzeit nur hauchdünn mit 34:33 vorne.
Mitte des 3. Viertels bekam das Team von Artur Gacaev die Itzehoer zunehmend besser in den Griff, da die Gäste die hohe Intensität in der Defensive nicht mehr aufs Parkett brachten und sich so Lücken für Oldenburgs Spieler ergaben, die das Spiel nun auch schneller machten. „Ich habe meinen Jungs in der Pause gesagt: Das halten die nicht durch, in der zweiten Halbzeit werden wir das Spiel in den Griff kriegen“, so Gacaev.
Zudem hatte Itzehoe gegen Oldenburgs Zonenverteidigung Probleme, den Ball zum freien Mann zu bringen. Der Zwischenstand von 57:49 vor dem letzten Viertel befreite das junge Team von der Baskets Akademie.
Die letzten zehn Spielminuten begannen spektakulär: Während Haris Hujic (8 Punkte, 7 Assists, 4 Rebounds, 2 Steals) einen Dreier traf, verstopfte sich Itzehoes massiger Center Lars Kröger unter dem lauten Jubel der Oldenburger Anhänger bei einem Dunking - und im direkten Gegenzug legte Keßen mit einem weiteren Dreier nach. Itzehoes Coach Patrick Elzie reagierte prompt mit einer Auszeit. Die Eagles, die kurzzeitig angezählt wirkten, fingen sich Mitte des 4. Viertels zwar wieder, aber nun hatte die Baskets Akademie die Regie übernommen und Wohlrath ließ die Haarenuferhalle beben: Erst ein Korbleger mit Foul und anschließendem Freiwurf, danach zwei krachende Dunkings und es stand 2:16 Minuten vor Schluss 79:66 für Oldenburg.
Itzehoe versuchte dann vergeblich, eine späte Wende herbeizuführen. Doch die Oldenburger waren bis zum Schluss hellwach und machten gekonnt die Passwege dicht und ließen sich auf der anschließenden Ehrenrunde von den Fans gebührend feiern.