Die EWE Baskets Oldenburg dürfen weiter auf den zweiten Platz in Gruppe A der Basketball Champions League hoffen. Am Dienstagabend verdienten die personell dezimierten Oldenburger sich mit großem Teamgeist und starker Verteidigung den 77:73-Erfolg bei Juventus Utena.
Dabei musste die Mannschaft von Headcoach Mladen Drijencic mit Rasid Mahalbasic, Maxime De Zeeuw und Marcel Keßen auf den großen Positionen gleich auf drei Akteure verzichten. So agierten die Oldenburger teilweise mit einer sehr kleinen Aufstellung und Armani Moore als Center.
Die EWE Baskets verteidigten allerdings über weite Strecken stark, erzwangen besonders in der ersten Halbzeit immer wieder Ballverluste und kamen zu leichten Punkten im Fastbreak. Zudem reboundete das Team hervorragend, sammelte insgesamt 15 Offensivrebounds und kompensierte so auch die schwache Dreierquote (28 Prozent).
Angeführt wurden die Gäste wieder einmal vom überragenden Kapitän Rickey Paulding, der 27 Punkte und sieben Rebounds sammelte. Dazu zeigte Armani Moore mit 15 Zählern, 7 Rebounds und sechs Steals seine Qualitäten als Allrounder.
Spielverlauf: Die EWE Baskets fanden schnell Zugriff auf die Partie, hatten den hervorragenden Start vor allem Rickey Paulding zu verdanken, der mit seinem bereits siebten Zähler aus der Distanz auf 7:2 stellte. Oldenburg verteidigte intensiv und spielte nach Fehlern der Gastgeber schnell in Richtung Korb. Dort war es weiterhin Paulding, der erfolgreich abschloss und zum 12:8 traf. Alle Oldenburger Zähler hatte bis dahin der Kapitän erzielt. Nachdem Frantz Massenat vier Punkte eingestreut hatte, versenkte Paulding einen weiteren Dreier trotz Fouls (19:13). Bei den Gastgebern war es vor allem der 2,15 Meter große Kupsas, der den Gästen mit neun Punkten große Probleme bereitete.
Anfang des zweiten Viertels zeigte sich dann erneut das Oldenburger Erfolgsrezept der ersten 20 Minuten. Armani Moore erzwang mehrere Ballgewinne und erhöhte auf 23:19, legte kurze Zeit später nach seinem nächsten Steal per Dunk auf 28:19 nach. Die Gäste standen hervorragend in den Passwegen und verteidigten trotz fehlender Größe auch am Brett ordentlich, allerdings auch auf Kosten einiger Fouls. So mussten mit Marko Bacak und Isaiah Philmore gleich beide Center früh mit drei Fouls auf die Bank. Obwohl die Gastgeber sich steigerten, verteidigten die Oldenburger ihre Führung bis zur Halbzeit (39:31) und hatten bis zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Ballverluste erzwungen.
Den besseren Start fanden nun aber die Litauer, die besonders von der Dreierlinie plötzlich sehr treffsicher wurden. Mit dem bereits dritten Distanztreffer innerhalb weniger Minuten schrumpfte der Vorsprung auf 41:40. Dann glich Kupsas mit einem Korbleger plus Bonusfreiwurf zum 43:43 aus, Isaiah Philmore musste mit dem vierten Foul schnell zurück auf die Bank. Die Gastgeber gaben den Oldenburgern nun keine leichten Punkte im Fastbreak mehr, diese allerdings fighteten weiterhin stark und blieben so im Spiel, wenn die Führung nach 30 Minuten auch an Juventus Utena ging (56:57).
Zu Beginn des letzten Abschnitts setzte LaRon Dendy mit viel Energie Zeichen für seine Mannschaft, sorgte mit einem Block in der Defensive und dem Dunk in der Offensive für die 61:59-Führung der Gastgeber. Die EWE Baskets aber ließen sich weiterhin nicht abschütteln und kamen durch drei Freiwürfe von Rickey Paulding zur erneuten Führung (68:67). Noch einmal hatte LaRon Dendy, die Antwort, verwandelte trotz eines Foulspiels und traf auch den Bonusfreiwurf (70:71).
Die vielleicht entscheidende Sequenz des Abends stand dann sinnbildlich für den Teamgeist und den Einsatz, mit dem die Oldenburger sich den Erfolg verdienten. Paulding, McConnell und Moore sicherten sich gleich dreifach in Serie den Offensivrebound, so dass Paulding von der Freiwurflinie 80 Sekunden vor dem Ende zur Führung traf. Im nächsten Angriff fand dann der umsichtige McConnell (9 Assists) Philipp Schwethelm für den offenen Dreier zum 75:73. Von diesem Treffer erholte sich Juventus Utena im Anschluss nicht mehr.