Im Nordderby treffen am Samstagabend zwei Teams aufeinander, deren jeweilige aktuelle sportliche Situation unterschiedlicher kaum sein könnte. Wenn die EWE Baskets Oldenburg am 16. Spieltag der easyCredit BBL bei den Eisbären Bremerhaven antreten (Tipoff 18 Uhr), dann geht es für die Oldenburger vor allem um die Bestätigung des Aufwärtstrends nach dem Heimsieg über Meister Bamberg sowie dem Erfolg im Basketball-Krimi beim MBC. Bremerhaven steht als Tabellen-Siebzehnter zwar noch nicht mit dem Rücken zur Wand, ist vor eigenem Publikum und spätestens mit neuem Head Coach jedoch enorm unter Zugzwang. Das Derby in der Bremerhavener Stadthalle bietet somit schon einen Tag vor Silvester ausreichend Zündstoff.
Ausgangssituation:
Die Auswirkung auf die sportliche Performance nach dem Abgang von Bryon Allen setzte bei den EWE Baskets mit Verzögerung ein - dann kam sie aber umso gewaltiger. War die Art und Weise der letzten Niederlage in Bonn noch unter einer gewissen Verunsicherung zu verräumen, so zeigt sich das Team von Mladen Drijencic im Vergleich zur vorangegangen Mini-Krise in der Spielanlage wie ausgewechselt. Der aufsehenerregende Heimsieg gegen Bamberg war die Rückkehr zur alten Stärke eines zuletzt auf nationalem und internationalem Parkett überzeugend auftretenden Vizemeisters. Und dennoch haben es die kommenden zwei Partien in der BBL innerhalb von vier Tagen in sich. Die angeschlagenen Eisbären dürften unter ihrem neuen Trainer Arne Woltmann vor eigenem Publikum auf einen Sieg geradezu brennen. Danach sind bereits am 2. Januar in der Großen EWE Arena die MHP Riesen aus Ludwigsburg zu Gast, die bislang eine enorm starke Saison spielen.
Der Gegner:
Der Wechsel auf der Trainer-Position hat den Eisbären noch nicht die erhoffte Wende gebracht. Arne Woltmann, seit der Entlassung von Sebastian Machowski kurz vor Weihnachten nun Geschäftsführer und Head Coach in Personalunion, soll dem Vorletzten der easyCredit BBL wieder das Siegen beibringen. Bei seinem Debüt an der Seitenlinie setzte es für Woltmann in Jena allerdings eine deutliche 68:90-Niederlage. Das erhöht den Druck vor dem Nordderby gegen die EWE Baskets auf Gastgeber Bremerhaven zusätzlich. Aber es macht die Aufgabe für die Oldenburger in einer ausverkauften Stadthalle in Bremerhaven nicht unbedingt leichter. Die Eisbären wollen mit Macht den dritten Saisonsieg einfahren und werden einiges daran setzen, über das Derby nicht nur etwas Zählbares auf dem Konto zu haben, sondern sich für den weiteren Verlauf im Abstiegskampf auch psychologisch aufzuladen und die Zuschauer hinter sich zu bringen. Nach dem Spiel gegen Jena monierte Woltmann denn auch die schlechte Verteidigungsleistung seines Teams und liefert schon mal ein Indiz, wo er den Hebel ansetzen wird.