Die EWE Baskets Oldenburg sind zurück in der Spur. Mit großartiger Energie und einer geschlossenen Mannschaftsleistung gelang am Sonntag vor 6.000 Fans in der ausverkauften Großen EWE Arena der Sieg über den deutschen Meister Brose Bamberg. Vor allem eine hervorragende Leistung in der Verteidigung und der herausragende Rickey Paulding, der mit 28 Punkten zum Topscorer wurde, sorgten für den 81:74-Erfolg.
Spielverlauf: Die EWE Baskets begannen mit der gleichen Intensität und dem gleichen Teamgeist wie zuletzt in Russland. Gleich mehrere Ballgewinne sorgten dafür, dass die EWE Baskets immer wieder in den Fastbreak kamen. 7:0 stand es so nach wenigen Minuten bereits. Während die Gäste nun etwas besser in die Partie fanden, war es auf Oldenburger Seite Rickey Paulding, der herausragte. Obwohl die Bamberger den Kapitän mit viel Kontakt verteidigen durften, erzielte Paulding bereits 10 Punkte im ersten Abschnitt. Zudem kontrollierte Mickey McConnell die Offensive und traf einen wichtigen Dreier gegen die ablaufende Uhr. Kurz vor Ende der ersten zehn Minuten, sicherte sich zunächst Tadda mit aggressiver Verteidigung den Ball und vollendete im Fastbreak, dann erhöhte Paulding gar noch auf 24:17.
Mit ihrer intensiven Verteidigung hatten die Oldenburger zu diesem Zeitpunkt bereits acht Ballverluste erzwungen und Eindruck bei den Gästen hinterlassen, die sich schwer taten, offensiven Rhythmus zu finden. Die Gastgeber attackierten weiter den Korb, Paulding erhöhte nach einem Offensivrebound auf 28:22. Bamberg musste sich hingegen in dieser Phase auf den Dreier verlassen, der aber nun besser fiel. Doch als Dejan Musli auf 28:27 verkürzte, kam die prompte Antwort durch Philipp Schwethelm aus der Distanz. Die Gastgeber streuten immer wieder die Zonenverteidigung ein, überzeugten aber vor allem mit viel Energie im Kollektiv. Als Mickey McConnell in der Defensive einem Bamberger Big Man einfach den Ball aus den Händen riss und in der Offensive Rasid Mahalbasic vollendete, war Oldenburg erstmals zweistellig in Front. (39:29). Die Distanzschützen, Bamberg traf bis zur Halbzeit 54 Prozent aller Versuche, brachten die Gäste aber bis zur Pause heran (44:43).
Nach Wiederbeginn änderte sich am grundsätzlichen Bild aber nichts. Die Gastgeber waren das Stück wacher und immer bereit, dem Mitspieler zu helfen. Als Karsten Tadda bei einem Einwurf schnell schaltete und Philipp Schwethelm vollendete wuchs der Vorsprung wieder auf fünf Zähler. In der Folge war es dann der nimmermüde Rickey Paulding, der sein Team auf die Schultern nahm. Gleich mehrere wichtige Rebounds schnappte sich der Kapitän binnen kurzer Zeit und war auf dem Weg zum Korb nur per Foul zu stoppen. Auch Philipp Schwethelm ackerte immer wieder am Brett, sicherte sich mit seinem siebten Rebound den 1000. Abpraller seiner Karriere. Maodo Lo verkürzte kurz vor Ende des Viertels auf 61:58, Mickey McConnell aber tankte sich zum Korb durch und die EWE Baskets gingen mit einer kleinen Führung in die letzten zehn Minuten.
Dort waren die Oldenburger zunächst defensiv kaum zu überwinden, erkämpften immer wieder Ballgewinne und zogen durch Philmore auf 69:58 davon. Nun war es Dorell Wright, der die Gäste mit einem Distanztreffer und einem Tip-Dunk im Spiel hielt (71:63). Aus der Distanz wollte bei den Gastgebern wenig fallen (24 Prozent Trefferquote), die Mannschaft von Headcoach Mladen Drijencic suchte aber konsequent den Weg zum Korb und erarbeitete sich so viele Freiwürfe. Zudem war jeder bereit in der Defensive über die eigenen Grenzen zu gehen. Sinnbildlich dafür Rasid Mahalbasic, der alleine im letzten Viertel mehrmals nach freien Bällen hechtete und sich insgesamt fünf Steals sicherte. Auch die Fans glaubten mittlerweile an den Erfolg und gaben zusätzliche Energie.
Maodo Lo brachte Bamberg mit einem Dreier noch einmal auf fünf Zähler heran (73:68). Bei den Oldenburgern traten nun aber auch offensiv neben Paulding weitere Akteure auf den Plan. Mickey McConnell versenkte wichtige Würfe, lieferte starke neun Assists und brachte Rickey Paulding in eine gute Position, der zum 77:71 abschloss. Bamberg gab nicht auf, verkürzte per Dreier durch Wright auf 77:74. Zwei starke Abschlussaktionen von Mickey McConnell und Frantz Massenat sorgten aber für das 81:74. Mit viel Leidenschaft und Geschlossenheit hatten sich die EWE Baskets den Erfolg, die Ehrenrunde und die Humba mit den Fans verdient.
Stimme zum Spiel:
Mladen Drijencic: „Wir haben ein sehr ansehnliches Spiel und eine Heimmannschaft, die den Sieg unbedingt wollte, gesehen. Meine Mannschaft war heute komplett darauf fokussiert zu gewinnen. Ich bin sehr froh für die Jungs - insbesondere für Rickey, der 39 Minuten gespielt und grandios gekämpft und sein Team mitgezogen hat."