Ins über 6.000 Kilometer entfernte sibirische Krasnojarsk führt der Spielplan der Basketball Champions League die EWE Baskets Oldenburg in dieser Woche. Am Mittwoch (13.30 Uhr) treten die Oldenburger bei Enisey Krasnojarsk an.
Ausgangssituation:
Der lange Auswärts-Trip mag für die EWE Baskets vielleicht sogar zum richtigen Zeitpunkt kommen. Angesichts von vier Niederlagen in Serie und dem aktuell sicher nicht ausgeprägten Selbstvertrauen der Mannschaft bietet sich die Gelegenheit, fernab der Heimat nicht nur den Kopf frei zu bekommen, sondern auch ein wichtiges Erfolgserlebnis zu feiern. Ein knapper Monat ohne Sieg soll in Russland zu Ende gehen.
Dafür gilt es wie in der BBL vor allem die Defensivleistung zu verbessern, denn auch in der Basketball Champions League gehören die Oldenburger mit 86,3 gegnerischen Punkten pro Partie zum unteren Drittel aller Teams. Mit 90 Zählern im Schnitt stellen die Oldenburger aber weiterhin die beste Offensive der Liga.
Am Mittwoch werden die EWE Baskets nun auch zum ersten Mal ohne Bryon Allen in der Basketball Champions League antreten müssen. Die Gelegenheit für Spieler wie Frantz Massenat und Karsten Tadda mit einer größeren Rolle Einfluss auf das Spiel zu nehmen.
Zuvor hatte eine der längsten Auswärtsreisen der Club-Geschichte die Verantwortlichen aber vor große Herausforderungen gestellt. Bereits am Montag machte sich die Mannschaft über Moskau auf den Weg ins sibirische Krasnojarsk. 6.000 Kilometer und 18 Stunden Anreise, die es zunächst aus den Knochen zu bekommen gilt.
Neben den Reisestrapazen waren die EWE Baskets auch mit der Frage konfrontiert, wie die Mannschaft mit der Zeitverschiebung von sechs Stunden umgehen soll. Um den Bio-Rhythmus möglichst wenig zu verändern, entschieden die Verantwortlichen, sich auch in Russland an der deutschen Zeit zu orientieren. Das Frühstück wird um 15 Uhr Ortszeit (9 Uhr deutscher Zeit) eingenommen, ins Bett geht es erst, wenn es in Russland bereits tiefste Nacht ist.
Der Gegner:
Im Hinspiel überraschten die Gäste aus Krasnojarsk mit dem Sieg in Oldenburg (89:86). Seither allerdings gelang nur ein weiterer Erfolg über Juventus Utena. Mit einer Bilanz von 2:5 markiert das Heimspiel gegen Oldenburg schon fast die letzte Chance, noch einmal in den Kampf um die Playoffs einzugreifen. Auch in der heimischen VTB-League sind die Russen mit der gleichen Bilanz noch nicht in Schwung gekommen.
Im verlorenen Hinspiel hatten den EWE Baskets vor allem drei Spieler Probleme bereitet, die auch ansonsten zu den Leistungsträgern der Gastgeber zählen. Forward Anthony Hilliard, der in Oldenburg 16 Punkte erzielte, liefert mit 17 Punkten, 5,7 Rebounds und 3,4 Assists im Schnitt ein erstaunliches Gesamtpaket. Auch den beweglichen Big Man Suleiman Braimoh (11,3 Punkte/7 Rebounds) und Spielmacher Zabian Dowdell (9,7 Punkte) gilt es zu stoppen.