Die EWE Baskets Oldenburg haben am frühen Sonntagabend beim Erzrivalen eine Niederlage kassiert. Mit 68:90 unterlag der deutsche Vizemeister am 12. Spieltag der easyCredit BBL vor 5.080 Zuschauern beim Tabellennachbarn Telekom Baskets Bonn.
Eine Personalie im Vorfeld dürfte einen Anteil am Ausgang des Spiels gehabt haben. Denn wenige Stunden vor der Partie verkündeten die EWE Baskets auf ihrer Website und über Facebook und Twitter, dass Bryon Allen in Bonn nicht im Kader stehen wird. Hintergrund: Unter der Woche hatte es eine verbale Auseinandersetzung zwischen Allen und Mladen Drijencic gegeben. Daraufhin hatte sich der Coach entschieden Allen nicht aufzustellen, um sich mit der Mannschaft voll auf das Spiel konzentrieren zu können. Ob der Shooting Guard am Mittwoch in der Basketball Champions League in Krasnoyarsk dabei sein wird, wird sich am Montag herausstellen.
Zum Spiel: Bevor Rasid Mahalbasic (18 Punkte, 7 Rebounds) nach guten vier Minuten Spielzeit die erste Verschnaufpause auf der Bank bekam, brachte der Österreicher seine EWE Baskets nach einem 0:6-Rückstand fast im Alleingang auf 8:9 heran. Der Ausgleich zum 18:18-Zwischenstand folgte dann erst eineinhalb Minuten vor Ende des 1. Viertels, da Oldenburg ein paar Minuten benötigte, um sich auch in der Defensive zu ordnen. Dank Isaiah Philmore (16 Punkte, 2 Rebounds), der in viereinhalb Minuten 6 Punkte einstreute, ging es mit einem 20:20 in das 2. Viertel.
„Punkte machen können wir, aber wir müssen besser verteidigen. Schon wieder 90 Gegenpunkte, das geht einfach nicht“, so Philmore nach dem Spiel selbstkritisch.
Hatten die Bonner vor allem mit der Verteidigung von Mahalbasic Probleme, so war es Bonns Neuzugang Tomislav Zubcic der Oldenburg in dieser Phase mit drei von vier getroffenen Dreiern vor eine Herausforderung stellte. So setzten sich die Gastgeber Mitte des 2. Viertels zunächst mit 36:24 etwas ab, zumal die Oldenburger kurz vor der Halbzeit mehrere Fahrkarten bei Korblegerversuchen schossen und Bonn sich so eine komfortable 46:30-Führung erspielte. Eine sehr gefällige Leistung zeigte Isaiah Philmore vor allem in den ersten 20 Minuten. Der Power Forward war zur Pause mit 10 Punkten bester Oldenburger Scorer, weil er - abgesehen von einem Dreierversuch - bis dahin alles traf: drei von vier aus dem Feld und vier von vier Freiwürfen.
Die zweite Hälfte begann fast so wie die erste: Mahalbasic setzte sich geschickt unter den Brettern durch, sein Gegenspieler Julius Gamble hatte das Nachsehen. Die Folge: Nach gut zwei Minuten im 3. Viertel war Bonns zweistellige Führung erstmal dahin und Oldenburg mit 37:46 wieder in Schlagdistanz. Ganz ungewohnt war die untypisch schwache Dreier-Quote: Nur ein Treffer bei neun Versuchen bis in die 25. Spielminute. Und: Erst spät wachte Rickey Paulding (7 Punkte) auf, der zwei Minuten vor Ende des 3. Viertels per Dreier zur jedoch vergeblichen Aufholjagd blies. Trotz schwacher Tagesform von der Dreierlinie gewannen die EWE Baskets den dritten Durchgang mit 25:22.
Im Schlussviertel hatte Oldenburg aber nichts mehr hinzusetzen und Bonn ließ sich den Sieg nicht mehr aus den Händen nehmen.
„Wir haben im 2. Viertel die Kontrolle über das Spiel verloren. Im 3. Viertel haben wir zwar eine gute Antwort gegeben, aber es war insgesamt nicht genug. Zu viele leichte Ballverluste, so bleibt der Sieg eben bei den Bonnern“, sagte Mladen Drijencic auf der Pressekonferenz direkt nach Spiel.