Die lange Derby-Geschichte gegen die Artland Dragons hat ein weiteres begeisterndes Kapitel bekommen. In der ausverkauften Haarenuferhalle siegte die Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB nach beeindruckender Leistung mit 76:56.
Bereits vor Spielbeginn wurde deutlich, dass mit dem Derby kein normales ProB-Spiel auf die Mannschaften warten würde. Eine Stunde vor dem Sprungball war die Haarenuferhalle schon gut gefüllt, letztlich sorgten 560 Zuschauer für eine bis auf den letzten Platz besetzte Halle. Zudem sorgte die Oldenburger Fangruppierung GIO mit einer großen Choreo, in der an die Basketball-Tradition in der Stadt erinnert wurde, für Gänsehaut.
Die Fans erfüllten den Wunsch von Headcoach Artur Gacaev und standen als 6. Mann hinter seiner Mannschaft und auch das Oldenburger Team setzte die Pläne des Trainers um. Mit Herz, Intensität und großem Zusammenhalt spielte die Baskets Akademie auf und brachte den Favoriten so komplett aus dem Rhythmus. Große Variabilität in der Offensive drückte sich in 21 Assists und lange hervorragenden Wurfquoten aus. Zudem dominierten die Oldenburger Talente den Rebound (41:30). Mit der immer wieder eingesetzten Zonenverteidigung und Druck über das gesamte Feld wurden zudem 17 Ballverluste und eine Wurfquote der Gäste von 32 Prozent erzwungen. Überragender Akteur auf dem Parkett war Marcel Keßen, der 28 Punkte und 12 Rebounds erreichte. Auch Marko Bacak erzielte mit 12 Zählern und 13 Rebounds ein Double-Double.
Das 0:5 aus Oldenburger Sicht sollte der größte Rückstand des Abends bleiben, spätestens als Haris Hujic aus der Distanz zum 5:5 traf, begann sich die Anspannung bei den Gastgebern, die von Beginn an intensiv verteidigten, zu lösen. Es ergab sich ein erstes Viertel auf hohem Niveau, in dem sich noch kein Team absetzen konnte, weil bei den Dragons zunächst Maximilian Rockmann hervorragend traf. Nach dem ersten Viertelf führte die Baskets Akademie mit 20:19.
Das 22:20 durch Thorben Döding sollte aber die letzte Führung der Gäste bleiben. Die Oldenburger Zonenverteidigung und die Presse über das ganze Feld zeigten nun Wirkung und die Gastgeber spielten sich in einen Rausch. Ein Distanztreffer von Haris Hujic startete einen Lauf, der die Partie entschied. Als Robert Drijencic mit einem weiteren Dreier zum 32:22 traf, stand die Haarenuferhalle Kopf. Auch in der Zone dominierte die Baskets Akademie, traf bis zur Halbzeit 76 Prozent aller Versuche aus Nah- und Mitteldistanz und führte nach einem 21:2-Lauf mit 41:24. Bis zur Halbzeit wuchs der Vorsprung auf 20 Zähler (46:26).
Nach Wiederbeginn machten die Oldenburger zunächst mit beeindruckender Konzentration und Intensität weiter. Marcel Keßen traf aus der Distanz zum 61:34 und legte zwei weitere Zähler zum 63:34 nach. Es bahnte sich ein Debakel für die Gäste an, die erst etwas besser ins Spiel fanden, als die Baskets Akademie einige Gänge nach unten schaltete und das Spiel im letzten Abschnitt etwas an Dynamik verlor. In Gefahr geriet der Erfolg allerdings zu keinem Zeitpunkt mehr.
Stimme zum Spiel
Artur Gacaev: „Wir haben heute nahezu alles umgesetzt, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben. In jedem Moment haben wir heute als Team gespielt, haben Herz und Intensität auf das Parkett gebracht. Ich muss mich auch bei den Fans bedanken, die für eine großartige Atmosphäre gesorgt haben, die meiner Mannschaft zusätzliche Energie gegeben hat. Mit der Zonenverteidigung und der Presse haben wir bewusst bestimmte Systeme der Dragons attackiert und dieser Plan ist aufgegangen.“