Im Gegensatz zum Deutschen Meister hat der Vize-Meister am 1. Spieltag der easyCredit BBL die erste Hürde genommen. Mit einem souveränen 93:85-Auswärtssieg bei der BG Göttingen haben die runderneuerten EWE Baskets Oldenburg einen gelungenen Saisonstart gefeiert.
Einige Experten hatten vor dem Saisonstart zumindest leichte Zweifel, ob insbesondere die abgewanderten Brian Qvale und Chris Kramer adäquat ersetzt werden könnten. Nach dem ersten Pflichtspiel lässt sich konstatieren, dass das Team von Head Coach Mladen Drijencic, das zudem bei allen neun Testspielen in der Vorbereitung als Sieger das Parkett verlassen hatte, auf einem guten Weg zu sein scheint.
„Wir haben ein sehr umkämpftes Spiel gesehen, das in Wellen verlaufen ist. Mal hatten wir gute Phasen, dann hatte Göttingen wieder gute Phasen“, sagte Drijencic. „Wir wussten, wie schwer es hier wird und sind froh, den Sieg nach Hause zu nehmen. In der ersten Halbzeit hätten wir unter dem Korb noch ein bisschen physischer agieren können. Ich möchte vor allem Byron Allen und Rasid Mahalbasic loben, die ein sehr gutes Spiel abgeliefert haben.“
Die erste Oldenburger Starting Five der Saison lautete Mickey McConnell, Bryon Allen, Rickey Paulding, Philipp Schwethelm und Rasid Mahalbasic.
Bereits im ersten Viertel waren es die Neuzugänge der Oldenburger, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Vor allem Mahalbasic (17 Punkte, 6 Rebunds, 3 Assists, 2 Steals) sowie McConnell (21 Punkte, 3 Assists, 4 Rebounds) waren von den Göttingern nicht zu bremsen. In den zweiten zehn Minuten wachte dann auch mit Allen (30 Punkte, 6 Rebounds, 3 Assists) der dritte Neuzugang auf und stellte die Hausherren mit seinen typischen dynamischen Dribblings und seinem energischen Zug zum Korb vor enorme Probleme.
Erst als Michael Stockton und Brion Rush in den Schlussminuten des dritten Durchgangs Göttingen mit drei Dreiern auf 67:69 heranbrachte, gerieten die Gäste aus Oldenburg ein wenig in Bedrängnis. Doch die Antwort der EWE Baskets ließ nicht lange auf sich warten: Karsten Tadda (2 Punkte, 3 Rebounds) per Korbleger und Allen mit zwei Dreiern in den letzten 30 Sekunden bringen Oldenburg die 75:69-Führung, bevor es in Göttingens Sparkassen-Arena vor 3.000 Zuschauern ins Schlussviertel ging.
Angesichts so deutlicher Offensiv-Power seiner neuen Teamkameraden musste Rickey Paulding nicht großartig eingreifen. Oldenburgs Kapitän ließ den anderen den Vortritt, erzielte aber nicht nur 7 Punkte sondern leistete wichtige Arbeit in anderen Bereichen des Oldenburger Spiels. Paulding sammelte drei Rebounds ein, gab zwei Vorlagen und schnappte mit drei Steals in der Defensive ordentlich zu.
„Das war hier nicht einfach in Göttingen, aber wir haben eine gute Teamleistung abgeliefert“, so Bryon Allen nach dem Sieg. „Ich habe mich gut in Oldenburg akklimatisiert und fühle mich sehr wohl.“
Philipp Schwethelm (9 Punkte, 3 Rebounds), Christian Jones (3 Punkte, 3 Rebounds) und Maxime De Zeeuw, der nur knapp 9 Minuten spielte aber in der Zeit 4 Punkte und 3 Rebounds ablieferte, demonstrierten, dass Oldenburg noch einiges an zusätzlichen PS hätte abrufen können. Im letzten Viertel konnte Mladen Drijencic so munter wechseln, ohne dass das abträglich für den Erfolg gewesen wäre. Göttingen mühte sich redlich, doch nun agierten die EWE Baskets zu abgeklärt, als dass sie sich diesen Sieg noch hätten nehmen lassen.
Am kommenden Dienstag reisen die EWE Baskets zum zweiten Spiel zu den Oettinger Rockets, bevor dann am 8. September gegen Jena die Heimpremiere in dieser BBL-Saison steigt.