Mit einer überragenden zweiten Halbzeit haben die EWE Baskets Oldenburg sich den nächsten wichtigen Erfolg im Kampf um die Playoffs gesichert. Dank des 75:63 über die MHP RIESEN Ludwigsburg überflügelten die Oldenburger ihre Gäste in der Tabelle und sicherten sich zudem den direkten Vergleich.
Gegen das in der Defensive wohl intensivste Team der easyCredit BBL war von den EWE Baskets im Vorfeld ein kühler Kopf gefordert worden. Am Samstagabend war der Unterschied in der zweiten Halbzeit der Partie aber vor allem leidenschaftliche Defensive und der Kampf um jeden Ball. Den Gastgebern gelang es schlicht noch intensiver zu verteidigen als die Ludwigsburger. So verwandelten die Oldenburger einen 35:44-Rückstand zur Halbzeit noch in einen Erfolg. Den MHP RIESEN gelangen in den zweiten 20 Minuten nur noch 19 Punkte. Zum erfolgreichsten Schützen des Teams von Headcoach Mladen Drijencic wurde Chris Kramer mit 20 Punkten.
Die Oldenburger, bei denen Vladimir Mihailovic für Frantz Massenat in die Mannschaft rückte, hatten zunächst hervorragend ins Spiel gefunden, dominierten die ersten Minuten. Aus Ballgewinnen kamen die EWE Baskets zu einfachen Punkten, führten nach einem Korbleger von Mihailovic mit 9:2. 19:8 stand es gar, nachdem Rickey Paulding erneut den Ball abfing und Chris Kramer für den Abschluss bediente. Als die Gäste langsam besser ins Spiel fanden, setzte Dominic Lockhart per Dreier den nächsten Nadelstich. 27:19 stand es nach zehn Minuten.
In der Folge aber ließen sich die Gastgeber von der körperlichen Spielweise der Gäste beeindrucken, die im zweiten Abschnitt das Kommando auf dem Parkett übernahmen. Die Oldenburger verloren ihren Rhythmus in der Offensive, elf Ballverluste standen zur Halbzeit in den Statistiken. Johannes Thiemann schloss einen 13:3-Lauf der Gäste zum Ausgleich (30:30) ab und die EWE Baskets fanden weiterhin nicht zurück ins Spiel. Einzig Chris Kramer erwies sich in der ersten Halbzeit als verlässliche Scoring-Option, zu wenig, um die Ludwigsburger zu stoppen. Die MHP RIESEN setzten sich zwischenzeitlich auf 42:32 ab, nahmen eine klare Führung mit in die Halbzeit.
Kurz nach Wiederbeginn wuchs der Rückstand auf 12 Zähler an. Die Mannschaft aber stemmte sich nun mit aller Macht gegen den sich andeutenden schwarzen Abend. Chris Kramer brachte die Gastgeber mit seinem vierten Dreier der Partie wieder heran (43:47), in der Folge übernahm dann der Kapitän. Rickey Paulding erzielte sechs Punkte in Folge, sorgte für den Ausgleich. Die 5618 Zuschauer in der großen EWE ARENA standen längst begeistert hinter ihrer Mannschaft.
Im letzten Viertel sollte die Stimmung dann überkochen. Die Gastgeber spielten nun mit deutlich mehr Energie als die Gäste, warfen sich nach jedem offenen Ball, sicherten sich wichtige Offensivrebounds und rissen die Fans immer wieder von den Sitzen. Den beeindruckten Ludwigsburgern gelang über sieben Minuten kein Korberfolg mehr. Auf Oldenburger Seite war es nun vor allem Vaughn Duggins, der Verantwortung übernahm. Gleich zwei Mal in Serie ging Duggins mit vollem Einsatz zum Brett, verwandelte und wurde zusätzlich gefoult. Per Freiwurf erhöhte der Guard so auf 71:62. Auch in der Folge blieben die EWE Baskets dann mit Blick auf den direkten Vergleich, das Hinspiel war mit 75:79 verloren gegangen, weiter konzentriert und sicherten sich so den wichtigen 75:63-Erfolg.
Im Anschluss durften die Oldenburger Fans dann nicht nur den Erfolg feiern. In einer feierlichen Zeremonie, die einen Vorgeschmack auf den Rickey Day am 15. April geben sollte, wurden Rickey Paulding und seine Familie für zehn gemeinsame Jahre an der Hunte geehrt.
Stimme zum Spiel:
Headcoach Mladen Drijencic: "Wir haben es heute verstanden, gegen so eine physische Defensive zu bestehen. Das war ein klassisches Beispiel dafür, wie eine Mannschaft im Verlauf eines Spiels seinen eigenen Rhythmus findet und der Partie am Ende ihren Stempel aufdrückt. Das Spiel haben wir aber nicht erst im letzten Viertel gewonnen. Wenn man in der zweiten Halbzeit nur 19 Punkte kassiert, nachdem man in den ersten 20 Minuten 44 Punkte zugelassen hat, kann man sehen, wie viel Energie wir gegen Ende des Spiels investiert haben."