Die EWE Baskets Oldenburg halten ihren Erfolgskurs im Jahr 2017. Im Nord-Duell gegen die Eisbären Bremerhaven gelang in der ausverkauften großen EWE ARENA ein souveräner 85:70-Erfolg. Damit bleiben die Oldenburger auch im achten Spiel des Jahres ungeschlagen.
„If you like Rickey Paulding clap your hands“ schallte es durch die EWE Arena, als sich Paulding nach der Partie in Richtung Fanblock aufmachte. Schon zuvor war der Oldenburger Kapitän von den 6000 Zuschauer kurz vor Spielende mit großem Applaus verabschiedet worden, nachdem Paulding mit insgesamt 25 Punkten, sechs Rebounds, drei Assists und vier Steals dem Nord-Duell seinen Stempel aufgedrückt hatte.
Insgesamt lieferten die Oldenburger eine engagierte, über weite Phasen spielfreudige und auch in der Defensive starke Vorstellung. So erzwangen die Gastgeber 18 Ballverluste der Eisbären und hielten einer der stärksten Offensiven der Liga bei nur 70 Punkten, einer der Schlüssel zum Sieg. Zudem erspielten die EWE Baskets, bei denen das Inside-Spiel nicht wie gewohnt funktionieren wollte, immer wieder gute Wurfoptionen aus der Distanz. So traf die Mannschaft von Headcoach Mladen Drijencic 54 Prozent der Würfe von der Dreierlinie und geriet nie in Gefahr die Begegnung zu verlieren. Umsichtiger Organisator seiner Mannschaft war erneut Chris Kramer, der mit 13 Punkten und neun Assists ebenso am Double-Double kratzte wie Maxime De Zeeuw. Der Belgier erzielte 17 Zähler und 8 Rebounds und gab immer wieder die nötigen kämpferischen Impulse.
Steal Chris Kramer, Korbleger plus Bonusfreiwurf Rickey Paulding, der Beginn in der großen EWE Arena deutete direkt an, dass die Oldenburger gewillt waren, den Sieg im Nord-Duell einzufahren. In der Folge entwickelte sich eine schnelle Partie, in der die Gäste zunächst mit einigen Treffern aus der Distanz für ein ausgeglichenes Spiel sorgten. Für die Gastgeber war es Rickey Paulding, der von Beginn an für sein Team übernahm. Mit dem 18:12 von der Dreierlinie erzielte Paulding bereits seinen zwölften Punkt. Wichtigstes Erfolgsrezept wurde in der Folge der Distanzwurf, Dirk Mädrich, Maxime De Zeeuw und zum Viertelende Frantz Massenat trafen von der Dreierlinie und sorgten für das deutliche 29:20 nach zehn Minuten.
Im zweiten Viertel verloren die Gastgeber dann zunächst den Rhythmus, während Quincy Diggs, der zur Halbzeit bereits 15 Zähler erzielt hatte, die Gäste wieder ins Spiel brachte. Mehr als fünf Minuten blieben die Oldenburger ohne Korberfolg und mussten die Eisbären bis auf 34:33 herankommen lassen. Wie im gesamten Spielverlauf hatten die EWE Baskets aber eine Antwort. Der erneut starke Dirk Mädrich traf aus der Distanz zum 39:33, bis zur Halbzeit blieb die Führung konstant (42:36).
Endgültig auf die Siegerstraße brachte die Oldenburger dann ein starker Start ins dritte Viertel. Viele erzwungene Fehler der Gäste führten zu einfachen Körben. Kurz nach Wiederbeginn stand es nach einem Offensivrebound mit anschließendem Korbleger durch Rickey Paulding 52:37. Die EWE Baskets ließen sich nun auch von zwei Dreiern der Eisbären, die auf 52:46 verkürzten nicht mehr aus dem Konzept bringen, antworteten stark, fanden auch gegen die häufiger eingestreute Zonenverteidigung der Bremerhavener gute Lösungen und führten vor den letzten zehn Minuten mit 60:48.
Nach zwei Distanztreffern von Dirk Mädrich und Chris Kramer stieg der Vorsprung schnell auf 66:50. Auch wenn die Gäste alles versuchten, erwiesen sich die Oldenburger an diesem Abend als das bessere Team. Ein krachender Statement-Dunk von Maxime De Zeeuw zum 77:63 setzte dann endgültig die Zeichen auf den Heimsieg.
Stimme zum Spiel:
Mladen Drijencic: "Wir haben gegen eines der offensivstärksten Teams der Liga gespielt. Mit 70 zugelassenen Punkten haben wir sie weit unter ihrem üblichen Punkteschnitt gehalten. Ich möchte meine Mannschaft dafür loben, dass sie heute so intensiv gespielt hat, als ob es ein Playoff-Spiel gewesen wäre. Und dann sieht man auch, was das für die Atmosphäre in der Arena bedeutet und einen wirklichen Heimvorteil bringt. Dass wir heute praktisch ohne Brian Qvale gespielt haben - ich kann mich nicht daran erinnern, dass er mal aus dem Feld Null von Sieben geworfen hat - macht diesen Sieg umso wertvoller."
Bild: Ulf Duda/fotoduda.de